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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sonst, der das wirklich wollte — ungefähr eine Stunde beschäftigen, wenn wir jeden Schritt überprüfen wollten, den Sie seit dem Verlassen Pennsylvanias gemacht haben.«
    Die Logik des Agenten war nicht zu widerlegen. Kastler hatte das Gefühl, als armseliger Amateur einem ausgebufften Profi gegenüber zu stehen. »Ich will nicht, daß sie da hineingezogen wird. Darauf möchte ich Ihr Wort. Sie hat genug mitgemacht.«
    »Das haben wir alle«, erwiderte O’Brien. »Hat sie einen Telefonanruf erhalten?«
    »Nein, aber Sie haben das, nicht wahr?«
    »Ich stelle die Fragen.« Der Agent setzte sich wieder. »Erzählen Sie mir von ihr.«
    Peter erzählte die dunkle, traurige Geschichte von Generalleutnant Bruce MacAndrew, seiner Frau und der Tochter, die in
so jungen Jahren hatte erwachsen werden müssen. Er beschrieb das einsam stehende Haus an der Landstraße in Maryland. Und die Worte, die jemand mit blutroter Farbe auf seine Wand geschmiert hatte: Mac The Knife. Killer von Chasŏng.
    O’Brien schloß die Augen und sagte mit leiser Stimme: »Han Chow.«
    »Ist das Korea?«
    »Ein anderer Krieg. Aber dieselbe Erpressermethode: Militärakten, die nie das Pentagon erreichten. Oder wenn sie es erreichten, entfernt wurden. Und jetzt hat sie jemand anderer.«
    Peter hielt den Atem an. »Sprechen Sie von Hoovers Akten?«
    O’Brien starrte ihn an, ohne Antwort zu geben. Kastler kam sich vor, als hätte man ihn in Stücke gerissen; der Wahnsinn war jetzt vollständig.
    »Man hat sie durch den Aktenwolf gedreht«, flüsterte Peter, der nicht mehr wußte, ob er seinem eigenen Verstand trauen durfte. »Man hat sie zerstört! Was, zum Teufel, versuchen Sie mir da zu sagen? Es geht hier um ein Buch! Nichts davon ist Wirklichkeit! Sie müssen Ihr gottverdammtes Bureau schützen. Aber doch nicht das ! Nicht die Archive !«
    O’Brien stand auf und drehte die Handflächen nach oben. Es war eine beruhigende Geste, wie ein Vater, der ein plötzlich hysterisch gewordenes Kind beruhigt. »Ganz ruhig bleiben. Ich habe überhaupt nichts über Hoovers Archive gesagt. Sie haben in dieser Nacht eine Menge durchgemacht und stellen jetzt Vermutungen an. Eine Sekunde lang habe ich das auch getan. Aber das ist falsch. Zwei isolierte Ereignisse, die in Verbindung mit Militärakten stehen, reichen noch lange nicht aus, um daraus konsequentes Handeln zu konstruieren. Diese Archive sind zerstört worden. Das wissen wir.«
    »Was ist mit Han Chow?«
    »Das hat hier nichts zu sagen.«
    »Vor einer Minute dachten Sie das aber noch.«
    »Vor einer Minute sind mir eine ganze Menge Gedanken durch den Kopf gegangen. Aber jetzt sind die Dinge klar. Sie haben recht. Jemand benutzt Sie. Und mich auch. Und wahrscheinlich noch ein Dutzend andere, und wir alle sollen mithelfen, das Bureau in Stücke zu reißen. Jemand, der uns kennt, jemand der die Organisation hier kennt. Höchstwahrscheinlich einer von uns. Das wäre nicht das erste Mal.«
    Peter studierte den FBI-Mann. Seit Hoovers Tod hatte es Gerüchte gegeben — viele davon hatten auch ihren Weg in die
Zeitungen gefunden —, daß es Parteien innerhalb des Bureaus gab, die gegeneinander kämpften. Und O’Briens Intelligenz und Aufrichtigkeit wirkten überzeugend.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Sie haben mir ganz schön Angst gemacht.«
    »Sie haben jedes Recht darauf, Angst zu haben, viel mehr als ich. Niemand hat eine Waffe auf mich abgefeuert.« O’Brien lächelte beruhigend. »Aber das alles ist vorbei. Ich werde Leute finden, die rund um die Uhr bei Ihnen bleiben.«
    Kastler erwiderte das Lächeln schwach. »Wer auch immer diese Leute sind, ich hoffe nur, daß es die besten sind, die Sie haben. Ich muß Ihnen gestehen, daß ich in meinem ganzen Leben noch keine solche Angst hatte.«
    Das Lächeln wich aus O’Briens Gesicht. »Wer auch immer sie sind, sie werden nicht dem Bureau angehören.«
    »Oh? Warum nicht?«
    »Ich weiß nicht, wem ich vertrauen soll.«
    »Dann wissen Sie offenbar, daß es Leute gibt, denen Sie nicht vertrauen können. Meinen Sie damit jemand bestimmten?«
    »Mehr als einen. Es gibt hier eine ganze Gruppe von Extremisten. Einige von ihnen kennen wir, aber nicht alle. Man nennt sie die Hoover-Gruppe. Als Hoover starb, dachten sie, sie könnten die Führung übernehmen. Doch das gelang ihnen nicht, und deshalb sind sie verärgert. Manche haben den gleichen Verfolgungswahn, wie Hoover ihn hatte.«
    Wieder erschrak Kastler über O’Briens Worte; das bestätigte seine

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