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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die er auf den Stuhl gelegt hatte. Nackt ging er ins Wohnzimmer, schloß die Schlafzimmertür hinter sich. Dann schlüpfte er unsicher in die Hose und tappte zur Tür.
    »Wer ist da?« fragte er.
    »Es ist acht Uhr«, sagte die Stimme des CIA-Mannes vor der Tür.
    Peter erinnerte sich. Um acht Uhr wechselte seine Wache, es war Zeit für die Identifizierung, seine und die des neuen Postens.
    Er hatte Mühe, seinen Schock zu verbergen. Er blinzelte, unterdrückte ein Gähnen und rieb sich dann die Augen, um sein Staunen zu verbergen. Der neue Mann war der CIA-Mann, der Peter Material für Gegenschlag! gegeben hatte. Freiwillig gegeben hatte. Im Zorn gegeben hatte. Tief betroffen über illegale Handlungen, welche die Agency vollbringen mußte.
    »Namen sind nicht notwendig«, sagte der Agent, der ursprünglich Kastler zugewiesen war. »Er übernimmt jetzt.«
    Peter nickte. »Okay. Keine Namen. Kein Händedruck. Ich möchte nicht, daß Sie sich irgendwo anstecken.«
    »Sie sind nervös«, sagte der zweite Mann leise und ebenso feindselig wie sein Kollege. Er wandte sich dem ersten Agenten zu. »Er bleibt im Hotel, ja?«
    »Darauf hatten wir uns geeinigt. Keine Außentätigkeit.«
    Beide Männer drehten sich um, entließen ihn aus ihrer Betrachtung und gingen zum Lift. Peter ging hinein und schloß die Tür. Er lauschte auf das schwache Geräusch des Lifts. Als er es hörte, wartete er weitere zehn Sekunden, ehe er die Tür wieder öffnete.
    Der CIA-Mann schob sich an Kastler vorbei in den kleinen Vorraum der Zimmersuite. Peter schloß die Tür. »Herrgott!« sagte der Agent. »Als ich den Anruf gestern nacht bekam, bekam ich beinahe einen Herzanfall.«
    »Sie? Ich wäre beinahe umgekippt, als ich Sie dort stehen sah!«
    »Sie haben das prima hingekriegt. Tut mir leid. Ich konnte nicht riskieren, Sie anzurufen.«
    »Wie ist das gekommen?«
    »O’Brien. Er ist einer unserer Kontaktleute im Bureau. Als Hoover die Verbindung abbrach, arbeiteten O’Brien und einige andere mit uns und lieferten uns Informationen, die wir haben mußten. Für ihn wäre es unlogisch gewesen, jemand anderen anzurufen; wahrscheinlich hätten die das sogar abgelehnt. Er wußte, daß wir das nicht tun würden.«
    »Sie standen in seiner Schuld«, sagte Kastler.
    »Mehr als Sie ahnen. O’Brien und seine Freunde haben Kopf und Kragen für uns riskiert — und ihre Zukunft. Wenn man sie entdeckt hätte, wäre Hoover zum Berserker geworden. Er hätte dafür gesorgt, daß man jeden von ihnen auf zehn oder zwanzig Jahre ins Gefängnis gesteckt hätte.«
    Peter zuckte zusammen. »Dazu wäre er imstande gewesen, wie?«

    »Er hat es oft genug getan. Selbst heute gibt es noch ein paar Kadaver, die irgendwo in Gefängniszellen in Mississippi verfaulen. Das war für ihn so etwas wie Sibirien. Wir stehen in O’Briens Schuld, das dürfen wir nicht vergessen.«
    »Aber Hoover ist tot.«
    »Vielleicht versucht jemand, ihn zurückzubringen. Geht es nicht um das? Warum hätte O’Brien uns sonst gerufen?«
    Kastler überlegte. Die Möglichkeit bestand natürlich. O’Brien sprach von der Hoover-Gruppe — einige bekannt, andere unbekannt, aber keinem war zu trauen. Hatten sie Hoovers Archive? Versuchten sie, die Kontrolle über das Bureau an sich zu ziehen? Wenn ja, so mußten Männer wie Quinn O’Brien vernichtet werden, um das zu ermöglichen. »Könnte sein, daß Sie recht haben«, sagte er.
    Der Mann nickte. »Alles fängt von vorn an. Nicht daß es je wirklich aufgehört hätte. Als ich letzte Nacht Ihren Namen hörte, fragte ich mich, weshalb Sie eigentlich so lange gewartet haben.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« Peter war verwirrt.
    »Die Information, die ich Ihnen gab. Sie haben sie ziemlich ausschließlich gegen uns eingesetzt. Warum? Es gab eine Menge Leute mit Dreck am Stecken, nicht nur uns.«
    »Ich sage jetzt wieder, was ich vor zwei Jahren sagte. Die Agency hat die Schwächen anderer Leute als Vorwand gebraucht. Zu schnell und mit zuviel Begeisterung. Ich dachte, darüber wären wir uns einig gewesen. Ich dachte, das sei der Grund, daß Sie mir die Informationen gegeben haben.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich dachte, Sie würden die Schuld etwas weiter verbreiten. Dann dachte ich, Sie würden sich alles für ein weiteres Buch aufheben. Darum geht das doch, oder? Sie schreiben ein Buch über das Bureau.«
    Kastler sah ihn verblüfft an. »Wo haben Sie das gehört?«
    »Das habe ich nicht gehört. Das habe ich gelesen. In der heutigen

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