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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ebenso kurz angebunden, wie MacAndrew vor Monaten gesprochen hatte. »Ich bin Junggeselle.«
    »Das wußte ich nicht. Ich weiß sehr wenig über Sie, Major. Nur, daß Sie etwa zur selben Zeit wie MacAndrew Westpoint besucht haben. Und daß Sie mit ihm in Nordafrika und später in Korea gedient haben.«
    »Ich bin sicher, daß Sie auch noch andere Dinge erfahren haben. Selbst das, was Sie wissen, könnten Sie nicht wissen, wenn man Ihnen nicht mehr gesagt hätte.«
    »Was, zum Beispiel?«
    Ramirez setzte sich Peter gegenüber. »Daß ich unzufrieden bin, sozusagen aktenkundig unzufrieden. Ein Querulant aus Puerto Rico, der das Gefühl hat, wegen seiner Rasse bei der Beförderung übergangen worden zu sein.«
    »Ich hörte einen geschmacklosen Marine-Witz, der mir nicht gefiel. «
    »Oh, die Geschichte mit der Cocktail-Party? Die, auf der sie mir einen Kellnerfrack angezogen haben?« Ein mechanisches Lächeln verzog die Lippen des Majors. Kastler nickte. »Der ist nicht schlecht, den hab’ ich mir selbst ausgedacht.«
    »Was?«

    »Ich bin in einer sehr spezialisierten, höchst empfindlichen Abteilung des Pentagon; aber sie hat nichts mit Abwehr im üblichen Sinn zu tun. Wollen wir sie doch in Ermangelung eines besseren Begriffs als ›Beziehungen zu Minoritäten‹ bezeichnen.«
    »Major, was wollen Sie damit sagen? ...«
    »Ich bin nicht Major. Mein permanenter Rang ist Brigadegeneral. Ich werde ohne Zweifel meinen zweiten Stern im Juni bekommen. Sehen Sie, ein Major — ganz besonders einer meines Alters — hat zu vielen Bereichen Zugang und kann sich viel leichter mit den Männern unterhalten als ein Oberst oder ein General. «
    »Ist das wirklich nötig?« fragte Peter.
    »Nun, die Militärstreitkräfte haben es heute mit einem außergewöhnlichen Problem zu tun. Niemand spricht es gern aus, aber ungeschehen kann man es auch nicht machen. Die unteren Dienstgrade bestehen mehr und mehr aus Leuten, die sonst keine Arbeit finden, aus Ausgestoßenen. Wissen Sie, wozu so etwas führen kann?«
    »Natürlich. Die Qualität läßt nach.«
    »Das ist die erste Stufe. Dann passieren solche Dinge wie My Lai, oder es gibt Soldaten, welche die ganze Zeit high sind und mit Narkotika handeln wie früher mit Schokolade und Zigaretten. Und dann kommt die nächste Stufe, und die ist auch nicht mehr weit entfernt. Durch Auszehrung, weil einfach kein vernünftiger Nachwuchs mehr kommt und die Zahl immer größer wird, läßt auch die Qualität des Führungspersonals nach. Historisch betrachtet, kann einem dabei Angst werden. Vergessen Sie einmal Dschinghis Khan und seine Nachfolger; die lebten in einer barbarischen Umgebung. Es gibt ein viel jüngeres Beispiel. Die Verbrecher hatten die Kontrolle über die deutsche Armee übernommen, und das Resultat war die Nazi-Wehrmacht. Fangen Sie jetzt an zu begreifen?«
    Peter schüttelte langsam den Kopf. Die Schlüsse, die der Offizier zog, kamen ihm übertrieben vor; es gab zu viele Sicherheitsvorkehrungen, die so etwas verhinderten. »Ich will einfach nicht glauben, daß es da so etwas wie eine schwarze Terroristenjunta geben soll.«
    »Das wollen wir auch nicht. Statistiken — demographische Aufzeichnungen, um es genau zu sagen — bestätigen, was wir seit langer Zeit befürchtet haben. Der durchschnittliche Neger, der sich zum Militärdienst berufen fühlt, ist in der Regel in höherem Maße und besser motiviert als sein weißer Kamerad.
Die Nicht-Motivierbaren treiben sich sowieso bloß herum. Das Ganze ist ein sehr demokratisches Filtersystem: Abfall zieht Abfall an. Und dann sind da die Minderheiten: Puertoricaner aus Harlem, Slowaken aus Chicago und Mexikaner aus Los Angeles, und hinter all dem stehen Arbeitslosigkeit, Armut und Ignoranz.«
    »Und Sie sind die Lösung, welche die Armee dafür anzubieten hat?«
    »Nicht die Lösung, ein Anfang. Wir versuchen, an sie heranzukommen, sie in die Höhe zu ziehen, sie besser zu machen, als sie sind. Erziehungsprogramme, Abbau von Ressentiments, und am Ende soll dabei so etwas wie Selbstrespekt entstehen. All die Konzeptionen, von denen die Linken immer behaupten, daß sie uns völlig fremd seien.«
    Irgend etwas fehlte hier, etwas, das keinen Sinn ergab. »Das ist ja alles hochinteressant«, sagte Peter, »aber was hat das alles mit General MacAndrew zu tun? Mit dem, was ich in Arlington gesehen habe?«
    »Was ist denn Ihr Grund dafür, Chasŏng aufzugreifen?« konterte Ramirez.
    Peter wandte den Blick ab und betrachtete die Fotografien

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