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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nicht nach Hawaii zurückgekehrt. Das Rätsel war wieder aufgetaucht, warum?
    Kastler beschloß, die Nacht in seiner New Yorker Wohnung zu bleiben. Er hatte Joshua Harris versprochen, mit ihm zu Abend zu essen.
    Er fuhr auf der alten Straße parallel zum Ufer des Delaware nach Norden, fuhr durch das Städtchen Lambertville und bog dann nach Westen auf die Nationalstraße 202. Wenn der Ortsverkehr nicht zu dicht war, würde er die Fernstraße in fünfundvierzig Minuten erreichen; und von der Ausfahrt 14 war es noch eine reichliche halbe Stunde bis New York.
    Er fand fast keinen Verkehr vor. Ein paar Lastwagen mit Heu oder Milch schoben sich vorsichtig aus ungepflasterten Landstraßen auf den Highway, und hin und wieder überholten ihn Wagen, welche die Geschwindigkeitsgrenze überschritten; Reisevertreter, die ihre Tagesarbeit vollbracht hatten und jetzt zum nächsten Hotel rasten. Wenn ihm danach war, konnte er so ziemlich alles überholen, was es auf der Straße gab, dachte er und strich über das dicke Steuerrad. Sein Wagen war ein Mercedes 450 SEL.
    Die Angst hatte ihn bei der Auswahl seines Wagens bestimmt. Er hatte den schwersten gewählt, den er finden konnte. Es ergab sich, daß der sofort erhältliche Wagen dunkelblau war. Das war ihm recht, alles, so lange es nur nicht ...
    Silber?
    Silber ! Er konnte nicht glauben, was er sah.
    Hinter ihm! In dem großen Konvexspiegel außen war der glitzernde Kühlergrill, von der Krümmung des Spiegels vergrößert, geradezu riesig! Ein silberner Wagen! Der silberne Continental!
    Seine Augen mußten ihn täuschen. So mußte es sein. Er hatte fast Angst, den Fahrer anzusehen; aber er brauchte sich dazu nicht umzudrehen.
    Der silberne Wagen ging längsseits, jetzt hatte er den Fahrer direkt vor Augen.
    Es war die Frau! Dieselbe Frau! Zmeihundert Meilen entfernt! Der große Hut, das lange, dunkle Haar und die Sonnenbrille, die fahlweiße Haut und die grellroten Lippen über dem orangeroten Halstuch. Das war Wahnsinn!
    Er drückte das Gaspedal nieder; der Mercedes machte einen Satz. Nichts konnte mit ihm Schritt halten!
    Doch genau das tat der Continental. Mühelos . Mühelos! Und die makabre Lenkerin des Wagens starrte gerade nach vorn.
Als ob daran nichts Ungewöhnliches wäre, nichts, was sich vom Alltäglichen abhob. Gerade nach vorn. Auf nichts!
    Peter sah auf den Tachometer. Die Nadel zitterte an der Hundert-Meilen-Marke. Sie befanden sich auf einer geteilten Straße; die Wagen auf der anderen Seite waren nur Farbstriche. Wagen. Laster ! Dort vorne waren zwei Lastwagen! Sie folgten einander über eine lange Kurve, welche die Straße beschrieb. Kastler nahm den Fuß vom Gaspedal; er würde warten, bis er näher heran war.
    Jetzt ! Er trat die Bremse; der Continental schoß davon, bog nach rechts, um ihm den Weg zu versperren.
    Noch einmal, jetzt! Er trat auf das Gaspedal, drehte das Steuer nach links, bog auf die linke Straßenseite, und sein Motor brüllte auf, als er an dem schrecklichen silbernen Ding und der wahnsinnigen Frau vorbeijagte, die es steuerte.
    Er raste an den beiden Fernlastern in der Kurve vorbei, erschreckte die Fahrer. Die Räder des Mercedes berührten den Grasstreifen in der Mitte, so daß die Reifen aufheulten.
    Ringos. Das Schild auf der Straße trug die Aufschrift Ringos!
    Es hatte einmal einen Ringo gegeben, vor vielen Jahren, an einem Ort, an dem viele gestorben waren, einen Revolvermann, der in seiner Wut um sich geschossen hatte.
    Die Schießerei am O.K. Corral.
    Warum dachte er an solche Dinge? Weshalb schmerzte sein Kopf so?
    Was, zum Teufel, geschah mit ihm?
    Sein Kopf drohte zu bersten.
    In der Ferne, vielleicht eine Meile entfernt, konnte er einen gelben Lichtkreis sehen, der in der Luft hing. Einen Augenblick lang wußte er nicht, was es war.
    Es war eine Verkehrsampel an einer Straßenkreuzung. Drei Wagen vor ihm verlangsamten ihre Fahrt, einer links, zwei rechts. Er konnte nicht überholen. Jetzt waren sie eine halbe Meile entfernt. Er bremste den Mercedes ab.
    O Gott! Hier war er wieder!
    Der Continental rückte schnell näher, und sein Kühlergrill wurde im Rückspiegel größer. Aber die Verkehrsampel war jetzt unmittelbar vor ihm; beide Wagen würden anhalten müssen.
    Er mußte sich in den Griff bekommen, mußte den Schmerz, der in seinem Schädel tobte, in den Griff bekommen und tun, was er tun mußte! Dieser Wahnsinn mußte aufhören.
    Er bog hinter den beiden Wagen nach rechts und wartete, was
der Continental tun würde. Er

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