Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe
neue Eroberung ganz für sich alleine gehabt hatte, machte sie auch schon wieder Schluss. So lange der Reiz des Verbotenen dagewesen war, hatte es ihr unglaublichen Spaß gemacht, den schweigsamen Freund ihrer Mutter aus der Reserve zu locken. Erst hatte er sich wirklich gegen ihre Reize gewehrt. Wenn Chantalle es sich recht überlegte, war Leo der härteste Brocken überhaupt gewesen. Selbst ein reicher Hamburger Schnösel war sich dessen bewusst, dass man seine Freundin nicht mit deren Tochter betrügt. Aber dann schien es ihm nahezu gleichgültig zu sein. Nachdem Elaine ihre eigene Tochter krankenhausreif geschlagen hatte, gab es sowieso keinen triftigen Grund mehr für Leo, sich anständiger als der Papst zu verhalten. Doch er war eine Niete im Bett und der verbotene Sex schmeckte schal und trocken.
Chantalle nippte an ihrer irren Kombination aus Früchten und begab sich dann wieder auf Bastians Stepper. Seit drei Wochen wohnte sie bei ihrem neuen Freund, einem Kunden aus der Bank, den sie mühelos erobert hatte. Nachdem man sie aus dem Krankenhaus entlassen hatte, schwor sie Rache. Sie hasste ihre Mutter und neuerdings auch ihren Vater. Sie hasste einfach jeden, der zu blöd für diese Welt war und alles so bierernst nahm. Für Chantalle war das Leben zu einem überdimensionalen Spiel geworden – mit ihr als Strippenzieherin und den anderen als Spielfiguren. Sie konnte jeden Mann haben und stellte doch immer wieder fest, dass sie allesamt nur Waschlappen waren. Den Kontakt zu ihrer Verwandtschaft hatte sie konsequent abgebrochen, denn sie legte keinen Wert mehr auf alberne Verbindungen mit Leuten, nach denen sie sich auf der Straße nicht einmal umschauen würde.
Als Bastian aus dem Bad kam, schwitzte Chantalle sexy und verführerisch an seinem Fitnessgerät. Er strahlte über beide Backen, denn dieses Mädchen war das Heißeste, was er je gesehen hatte. Ihm war durchaus bewusst, dass solch ein Geschoss nicht in seinem Loft schwitzen würde, wenn er ein armer Schlucker wäre. Aber das störte ihn nicht. Bastian Nordhausen hatte sich mit fünf Franchise-Betrieben in die Upper Class der Stadt hochgearbeitet und er hatte jedes Recht auf dieses Prachtweib.
Wie gut sie aussah, selbst wenn sie ungeschminkt war! Bewundernd umrundete der junge Mann sein Objekt der Begierde und pfiff anerkennend.
„Na?“, grinste Channi und streckte ihre Brust vor.
„Na? Musst du nicht zur Arbeit?“
„Berufsschule. Du könntest mir eine Entschuldigung schreiben, denn ich bin ja noch nicht 18.“
Bastian spürte seine Erektion. Es half nichts, er brauchte eigentlich gar nicht mehr zu duschen, wenn Chantalle zu Hause war. Von früh bis spät und anschließend gleich wieder könnte er mit ihr vögeln. Aber es ging nicht, er musste unbedingt dem Assistant Manager in seinem Fast-Food-Restaurant auf die Finger schauen. Irgendwas stimmte nicht, seitdem er die Abrechnung nicht mehr jeden Abend selbst überprüfte – das hatte er im Gefühl. Für gewöhnlich war Bastian ein Kontrollfreak, aber was sollte er machen, wenn er ständig Channis süßen Duft in der Nase hatte?
„Komm her, meine Schöne, ich will dich küssen.“
„Nur, wenn du mir eine Entschuldigung schreibst.“
„Das sollte kein Problem sein, aber erst einmal kommst du da runter. Ich brauche Hilfe bei der Formulierung.“
Langsam stieg Channi von dem Sportgerät und baute sich vor Bastian auf. Sie hatte eigentlich gar keine Lust auf ihn, aber Sex gehörte für sie mittlerweile zum täglichen Leben wie eben der Sport. Dazu hat man ja auch keine Lust und macht es trotzdem. Beim Sex bemühte Chantalle sich ohnehin immer um viel Bewegung, damit sie nebenbei ordentlich Kalorien verbrannte. Eine Stunde im Bett mit einem potenten Kerl verbrauchte bei ihr genauso viel Energie wie eine halbe Stunde joggen, schätzte sie.
„Wie wäre es hiermit“, schnurrte Chantalle und öffnete Bastians Gürtelschnalle. „Frau Mahler konnte leider nicht kommen, zumindest nicht zur Schule.“
„Baby, ich habe höchstens zehn Minuten Zeit“, schnaufte Bastian und strich sich mit einer Hand die dichten blonden Haare aus der Stirn.
„Wofür? Für die freundlichen Grüße von deiner Fräulein Mahler?“
„Oh Gott, was machst du mit mir?“, flüsterte er, während sie das tat, was keine so gut konnte wie dieser Schulmädchentraum.
„Ich tu was für dich und du tust was für mich …“, sagte Chantalle mit rauer Kehle in einer kleinen Atempause. Vorerst wollte sie verschweigen,
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