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Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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nicht?“
    Ungläubig starrte Bastian seine Freundin an. Was ging denn hier ab?
    „Ähm, Moment mal, du kriegst ein Kind? Warst du etwa schon schwanger, bevor wir zusammengekommen sind? Bist du bescheuert oder was?“
    „Ich habe es heute erfahren und bin in der elften Woche. Du weißt ja, auf was ich Wert lege. Ich brauche einen vernünftigen Rahmen für mein Leben und ein Kind benötigt natürlich noch viel mehr Sicherheit. Du kannst für uns sorgen und kein Mensch wird je erfahren, dass die Kleine nicht von dir ist. Fertig. Deal?“
    „Deal? Sach mal, tickst du nicht ganz richtig? Ich bin doch nicht dein Zahlemann! Weiß ich denn, mit wem du alles rumgemacht hast? Nachher ist das Kind noch von irgendeinem Typen aus deiner Muckibude!“
    Ohne mit der Wimper zu zucken, stand Chantalle auf und packte ihre Sachen. Viel hatte sie nicht dabei und auf das Geschimpfe des aufgebrachten Ex-Lovers achtete sie nicht. Während er wie ein wildgewordener Stier durch die Zimmer raste und vor sich her meckerte, ging sie ruhig und sicher vor. Nur nichts vergessen und schon gar nicht aufregen. Das war nicht gut für ihr Mausi, dem sie inzwischen schon so viele Kosenamen gegeben hatte, dass sie sich ein Leben ohne das Kind bereits jetzt schon nicht mehr vorstellen konnte. Dabei war sie eigentlich erst seit einigen Stunden bewusst schwanger.
    „Sieh zu, dass du fertig wirst, Chantalle! Ich bin wirklich fertig mit dir, denn dass ich mal so gelinkt werde, hab ich auch nicht erwartet! Du hast das garantiert alles geplant, denn du wusstest, wie erfolgreich ich bin! Nee, nee, nee, ich hätte es mir denken können. Wer so gut bläst, hat darin mehr Erfahrung als einem lieb sein kann. Vermutlich bist du sogar eine Professionelle!“
    „Natürlich. Wusstest du das nicht? Denkst du im Ernst, ich würde mit einem Schlappschwanz wie dir zusammenleben, weil er so liebevoll oder klug ist? Haha! Bastian, ich sag dir mal eines: Arbeite an deiner Standfestigkeit und nimm ein paar Kilo ab. Besonders dein Arsch ist echt abtörnend. So, ich hab alles. Schlüssel liegt in der Küche. Tschüss.“
    Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, stand Chantalle etwas ratlos neben ihren Taschen und Plastikkörben. Obwohl es nicht besonders viele waren, wollte sie in ihrem Zustand nicht weiter schwer tragen und rief Mats an.
    „Channi! Endlich meldest du dich mal, wie geht’s dir denn? Deine Mutter und ich hätten uns wirklich mal gefreut, was von dir zu hören!“
    „Seit wann interessiert du dich für Mama? Na ja, ist mir auch egal. Du, ich brauch deine Hilfe. Kannst du ein paar Sachen transportieren und die zu den anderen Klamotten in meinem alten Zimmer stellen? Du musst sie eben abholen. Ich … hab Rückenprobleme und kann nicht schwer heben.“
    „Na klar, ich bin gleich da. Habt ihr Ärger?“
    „Ich habe Schluss gemacht, keine große Sache. Danke, Papa, ich hau hier ab, die Sachen stehen vor der Tür. Jetzt muss ich mich erst mal um eine neue Wohnung kümmern. Ich ruf demnächst wieder an. Ciao!“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, schaltete sie das Handy aus und machte sich auf den Weg in ein billiges Hotel, um in Ruhe nachzudenken.
    ***
    Wochenlang war er durch Polen gegurkt und hatte sich mehr schlecht als recht in Wäldern, verfallenen Hütten und natürlich in seiner klapprigen Karre aufgehalten. Mike hatte die Schnauze voll von diesem Leben. Er wollte endlich seine Kohle haben, die Ingmar ihm seit Monaten schuldete. Kein Geld für eine Wohnung, zu wenig, um sich mal wieder ordentlich satt zu futtern und erst recht nichts übrig für Nutten. So ging das nicht weiter. Der feine Herr nagelte vermutlich längst wieder seine geile Alte und Mike guckte in die Röhre. Vielleicht war Mike nicht so gerissen wie Ingmar, aber wie man jemandem gehörig die Fresse polierte, das wusste er besser. Wenn Ingmar glaubte, dass er Mike noch länger hinhalten konnte, hatte er sich gewaltig geirrt.
    Es stand eine Menge auf dem Spiel, denn wenn die Bullen ihm den Mord von diesem Volltrottel aus Ingmars Nachbarschaft nachweisen würden, landete er erneut im Bau – und zwar für viele Jahre. Darum musste alles gut geplant sein. Auf nervige Gören hatte er keinen Bock, also ging es mal wieder nur über die Alte. Ingmar hatte im Knast sowieso wenig von seinen Kindern erzählt. Die meiste Zeit ging es nur „Lisa hier, Lisa da“. Spätestens, seitdem Mike sie selbst durch das Fenster der Irrenanstalt gesehen hatte, verstand er seinen ehemaligen Kumpel. Sie war

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