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Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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nicht Lisa Suhrhoff, sondern irgendeine junge Schlampe! Verdammte Scheiße! Diese Sache brachte ihm nichts als Ärger. Erst der irre Spanner und jetzt auch noch das hier! Am besten, er würde sie einfach wieder aus dem Wagen schmeißen und sich verpissen.
    Genau in diesem Moment kam sie wieder zu sich.
    „Was wollen Sie von mir?“, jammerte sie benommen.
    „Halt’s Maul, hab ich gesagt!“
    „Ich kann schlecht was hören, wenn Sie mich zusammenschlagen! Lassen Sie mich raus, sonst erleben Sie Ihr blaues Wunder!“
    Oh Gott, auch noch eine hysterische Alte, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Mike blickte erneut zur Seite und sah in die betörendsten Katzenaugen, die er je gesehen hatte. Fast noch ein Kind, aber stinkreich, das konnte er förmlich riechen.
    „Du sollst die Fresse halten, verstanden! Geld und Schmuck her, aber zackig!“
    Sie dachte nicht im Traum daran, sondern bemühte sich, ihre Schmerzen in den Griff zu bekommen.
    „Bringen Sie mich in ein Krankenhaus, Sie Arschloch! Ich bin schwanger! Wenn meinem Kind was zugestoßen ist, bringe ich Sie um!“
    Mike lachte dreckig. „Sei froh, wenn ich dich nicht umbringe. Wie heißt du?“
    Chantalle antwortete nicht. In ihr waren nur Wut und Angst. Wehe, ihrer süßen Celeste war was passiert! Sie musste den Kerl nur solange nerven, bis er genug von ihr hatte. Ein asozialer Penner, der nur ein paar Kröten wollte. Sie würde ihm ihre Kette geben, vermutlich war er dann schon zufrieden. Vergewaltigen ließ sie sich nicht, soviel stand fest. Eher würde sie sterben, als Celeste von diesem Schwein beschmutzen zu lassen. Ihr fiel ein, dass man seinen Entführer in ein Gespräch verwickeln sollte, damit man Sympathie erweckt.
    „Ich heiße Anna. Bitte tun Sie mir nichts! Wenn es um Geld geht, kann ich Ihnen helfen, aber nicht hier. Ich müsste erst zur Bank, um was abzuheben. Bitte!“
    Was war das denn für eine? Mike war irritiert. Er hatte keinen Bock auf das Gelaber, aber andererseits fühlte er sich regelrecht hilflos. Es konnte doch nicht wahr sein, dass er nicht endlich mal die Suhrhoff für sich hatte, verdammt noch mal!
    „Also gut. Keine Spielchen, verstanden? Sonst läuten gleich wieder die Glocken.“
    „Ja, Ehrenwort!“
    „Dir passiert nichts, wenn du mir hilfst. Und Kohle gibst du mir trotzdem! Kennst du Ingmar Suhrhoff?“
    „Ja. Er ist … ein Bekannter meiner Eltern. Also, ich weiß, wer er ist. Richtig gut kennen tu ich ihn nicht.“
    „Das reicht. Hör zu! Du lockst ihn aus seinem Haus. Eine Stunde lang. Kriegst du das hin? Und wehe, du machst einen Fehler. Ein Wort und du wirst deine Eltern nie wieder sehen.“
    „Als wenn mich meine Eltern interessieren würden. Das bekäme ich sicherlich hin, aber den Sinn des Ganzen müssten Sie mir schon erklären, damit ich nichts Falsches zu ihm sage.“
    Mit einem Ruck riss Mike das Lenkrad nach rechts, bog in einen holperigen Feldweg ein und machte eine Vollbremsung. Er packte Chantalle durch die Mütze in den Schopf und zog ihren Kopf nach hinten. Heulend jammerte sie auf. Sein grobschlächtiges Gesicht kam ihrem sehr nahe. Der Typ stank nach Schweiß und Knoblauch, die Zähne hatte er offenbar seit Wochen nicht geputzt. Chantalle wurde übel.
    „Ich muss mal kotzen.“ Sie würgte, konnte den Brechreiz kaum noch unterdrücken, doch er nahm sie nicht ernst.
    „Keine Tricks, du Schlampe. Noch ein falsches Wort und du bist tot. Du hörst auf mit deinen beschissenen Fragen und tust, was ich dir sage!“
    Mit einem Schwall übergab Chantalle sich direkt über Mikes Klamotten. Sie kotzte einfach alles voll. Erschrocken und angewidert fuhr er zurück und schrie rum.
    „Bist du bescheuert oder was? Hör auf damit, du blödes Miststück!“
    Es war zu spät, um die Tür zu öffnen, denn Chantalle hatte sich bereits entleert. Überall Kotze, so ein Mist. Nee, das machte er nicht weg, soweit kam es noch.
    „Das machst du sofort wieder sauber. Ich glaub, es hackt!“
    Ihr war so schlecht. Chantalle konnte kaum aus den Augen gucken, so benommen fühlte sie sich, aber inzwischen fürchtete sie sich ernsthaft vor dem Irren. Vermutlich irgendein Knastbruder von dem komischen Typen aus der Veilchengasse. Tapfer wischte sie sich mit dem Handrücken ihren Mund sauber und unterdrückte den erneut aufkommenden Ekel.
    „Womit soll ich das denn sauber machen? Ich kann doch da nichts für!“
    „Geh raus, hol Blätter und wisch den Scheiß hier ab. Meine ganzen Klamotten sind eingesaut. Mann, ich glaub’s

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