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Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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Sessel vorm Fernseher eingeschlafen war. Hanna war seine Frau und eine Woge der Zärtlichkeit überrollte ihn. Wie hatte er es nur wieder soweit kommen lassen können? In Zukunft wollte er mit seiner Frau schlafen und nicht mit irgendwelchen Flittchen aus dem Büro.
    „Schatzi?“, flüsterte er ins Ohr seiner Frau, die müde die Augen öffnete.
    „Hm? Oh Mist, so spät schon. Kommst du mit ins Bett?“
    „Gerne, meine Süße.“
    Nanu, was war denn mit dem los, dachte Hanna erschrocken. Hoffentlich wollte er nicht gleich mit ihr schlafen, sie hatte überhaupt keine Lust auf Sex. Aber sie ahnte, dass sie nicht schon wieder eine ihrer vielen Ausreden benutzen konnte. Also versuchte sie es mit der Ich-bin-total-unsexy-Taktik, die manchmal gut zog. Sie schlurfte zum Kühlschrank, hielt sich die Milchtüte direkt an den Mund und wusste, dass Sören das besonders ekelhaft fand. Leider guckte er nicht, sondern wartete am Treppengang auf sie. Oben angekommen, zog sie sich im Bad aus und sofort ein unförmiges Schlafshirt über. Doch selbst das schien ihren Mann nicht zu stören. Eigentlich komisch, denn dass er wirklich immer noch umwerfend aussah, entging selbst Hanna nicht.
    Sie schlüpfte unter die Decke und fing an zu reden.
    „Heute früh wollte ja eigentlich Lisa Surhoff kommen, nicht?“
    „Ja?“, lächelte er übertrieben freundlich von seiner Hälfte des eleganten Ehebetts. Er wollte ganz eindeutig mit ihr schlafen, sonst war er auch nicht so interessiert an ihren Hausfrauengeschichten.
    „Die hat aber abgesagt, angeblich ein Magen-Darm-Virus. Ich war so gefrustet, das glaubst du nicht. Hatte alles vorbereitet, sogar für den Obstsalat frische Mangos gesucht. Also dachte ich mir, ich geh in die Stadt ein bisschen bummeln. Auf dem Weg dahin kam ich an dem Haus von dieser alleinstehenden Frau vorbei. Weißt du, welches ich meine?“
    „Glaub schon – aber wieso bist du denn da lang gegangen? Das war doch ein Umweg.“
    „Nur um mal die Veilchengasse besser kennenzulernen, hatte keinen richtigen Grund. Jedenfalls stand die Frau grad draußen und war am Rauchen. In alten Klamotten, total ungepflegt, aber irgendwie auch wunderschön. Ich hab selten eine so attraktive Frau in solchen schäbigen Sachen gesehen, glaube ich.“
    „Stimmt, die rennt immer rum wie Sau, ist mir auch schon aufgefallen. Weißt du, wie sie heißt?“
    „Ja, klar, wir haben uns dann kennengelernt, ich hab sie angesprochen und gefragt, ob sie mitkommen möchte zu mir, das Frühstück stand noch komplett auf dem Tisch.“
    „Du hattest es nicht zurück in den Kühlschrank gestellt?“
    Sörens Hand wanderte unter Hannas Decke und sie versuchte es zu ignorieren, fuhr stattdessen fort:
    „Nee, das war alles noch lecker angerichtet. Jedenfalls kam sie dann mit zu mir und es war echt nett. Elaine heißt sie, Elaine Mahler. Sie sieht so schlampig aus und ist teilweise auch richtig abgebrüht – aber andererseits auch total witzig.“
    Mahler. Sören wurde ein bisschen schwindelig und er zog die Hand wieder langsam zurück. Das war bestimmt ein Zufall, musste ja nicht Mahler mit H sein wie bei Chantalle.
    „Hat die denn keine Familie?“, fragte Sören so lässig wie möglich. „Warum wohnt die allein in dem großen Haus?“
    „Erzähl ich dir gleich. Der Knaller ist, dass sie mir erzählt hat, Ingmar Suhrhoff verprügele seine Frau!“
    „Echt? Das ist ja heftig! Woher weiß diese Elaine das denn?“
    „Na ja, von früher als die Kinder kleiner waren. Ihre Tochter ist etwas älter als die Tochter von Suhrhoffs. Und übrigens arbeitet sie bei dir in der Bank, muss ein Azubi sein, Chantalle heißt sie. Kennst du sie?“
    „Oh, keine Ahnung. Wir haben ja so viele Lehrlinge. Muss ich mal gucken.“
    Das Ablenkungsmanöver hatte super funktioniert. Hanna atmete erleichtert auf, denn ihr Mann hatte sich ein Stück von ihr weggedreht und die Annäherungsversuche bleiben gelassen. Sie nahm sich fest vor, ganz bald wieder sexuell aktiver zu werden, aber ein bisschen wollte sie es noch verschieben. Der ganze Akt dauerte ihr immer zu lange und alles war ihr ein wenig unangenehm. Zwar konnte sie gar nicht genau sagen, was sie so störte am Sex mit ihrem Mann, aber sie brauchte es eben einfach nicht. Sie wollte, dass dieser Tag gut endete und das tat er.
    ***
    Was für ein beschissener Scheißtag! Ingmar war außer sich vor Wut und fuhr nach einem Arbeitstag mit exakt null Verkaufsabschlüssen nicht direkt nach Hause, sondern ins Rotlichtviertel

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