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Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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fiel offenbar nicht weit vom Stamm. Eigentlich passten ihre Eltern vielleicht doch ganz gut zusammen. Wortlos folgte sie ihrer Mutter in die Küche. Immerhin war es aufgeräumt hier. Das sprach eindeutig für einen neuen Mann in Mamas Leben.
    „Ich hab einen neuen Freund!“, jubelte Elaine leise und mit geröteten Wangen. Chantalle verzog keine Miene. Wie peinlich ihre Mutter sich aufführte!
    „Was du nicht sagst. Und, wie ist er so?“
    „Er ist hier, also, er schläft noch. Bitte erschrick dich nicht. Er ist viel jünger als ich, aber dafür viel reifer als alle Männer in meinem Alter, die ich bisher kennengelernt habe. Inklusive deines Vaters.“
    „Lass Papa da raus. Das ist ja alles lächerlich, Mama. Wie alt er ist denn? Und wie heißt der Traumtyp?“
    „Entschuldige wegen deines Vaters, du hast recht, das war blöd von mir. Ach, Channi, ich bin einfach so happy, das glaubst du nicht! Leo ist dreißig. Ja, ich weiß, ich fand es auch erst komisch. Immer noch ein bisschen, wenn ich ehrlich bin. Aber er ist einfach göttlich!“
    „Aha.“ Chantalle drehte sich um und ging zum Schlafzimmer. Schnell lief Elaine hier hinterher.
    „Channi, bitte, das ist ihm bestimmt peinlich, wenn wir ihn hier begaffen wie im… Zoo.“ Elaine kicherte, Mutter und Tochter blieben an der offenen Schlafzimmertür stehen.
    „Was ist denn daran so witzig?“, flüsterte Chantalle, sie musterte den fremden Kerl im Bett. Viel erkennen konnte man nicht, aber er sah wirklich sehr jung aus; noch jünger als dreißig sogar.
    „Komm, bitte“, Elaine zog Chantalle am Ärmel zurück und lehnte die Schlafzimmertür leise an. Sie gingen zurück in die Küche und Elaine plapperte wie ein Wasserfall.
    „Leonards Eltern gehört ein großer Zoo in Hamburg. Nicht der größte Zoo, aber trotzdem riesig. Ich war schon dort, es ist einfach großartig. Darum musste ich eben so lachen, als ich das mit den Gaffern im Zoo gesagt hatte.“
    „Aha.“
    „Channi, was ist denn? Freust du dich gar nicht für mich? Ich glaube, das wird eine richtig tolle Beziehung und bestimmt wirst du ihn auch mögen. Er ist total in Ordnung. Oder hast du ein Problem damit wegen des Altersunterschieds?“
    „Mir ist es doch scheißegal, mit wem du in die Kiste steigst, Mama. Mach von mir aus, was du willst. Immerhin hast du noch Sex – viele Frauen in deinem Alter wissen nicht mal mehr, wie das geschrieben wird. Trotzdem ist es irgendwie peinlich. Der ist was fürs Bett, aber doch nicht fürs Leben. Na ja, musst du wissen, ist nicht mein Problem.“
    Weder Elaine noch Chantalle bemerkten Leo, der in die Küche gekommen war. Nur mit einer Boxershorts bekleidet setzte er sich auf einen Stuhl und lächelte die beiden an.
    „Stör ich?“
    Erschrocken drehten sich die Frauen in Leos Richtung. Elaine zog scharf die Luft ein, bevor sie aufgesetzt fröhlich losredete.
    „Hey, wir wollten dich nicht wecken, Leo. Schau, das ist meine Tochter Chantalle. Chantalle, das ist Leo. Jetzt lernt ihr euch auch mal kennen.“
    „Hi“, sagte Leo, „ihr seht ja aus wie Zwillinge, unglaublich.“
    „So kann man sich täuschen. Zwischen meiner Mutter und mir liegen Welten“, antwortete Chantalle langsam und ging einige Schritte in Leos Richtung. Wie lasziv sie sich bewegte – Elaine wurde mulmig in der Magengegend. Innerhalb weniger Sekunden kam sich Elaine komplett überflüssig vor. Wie eine alte Schachtel, die zwei jungen Leuten beim Flirten zusah. Unsicher machte sie sich an einer Schublade zu schaffen und holte Messer und Löffel heraus.
    Chantalle beugte sich über den Tisch und blickte Leo tief in die Augen. Er hielt ihrem Blick stand und guckte genauso freundlich und neutral wie immer. Von Verlegenheit keine Spur. Ob er gar nicht merkte, welches Spiel dieses Biest grad trieb? Elaine schämte sich in Grund und Boden. Was hatte sie nur für eine Tochter! Spazierte hier rein und machte den Freund der eigenen Mutter heiß! Ohne den Blick von Leo zu wenden, sagte Chantalle:
    „Und was macht dein neuer Freund sonst so, Mama?“
    „Chantalle, bitte. Du kannst Leo auch direkt fragen!“
    „Kein Problem, unterhaltet euch ruhig über meinen Kopf hinweg. Ich find das amüsant, wenn zwei so hübsche Frauen über mich sprechen. So was erlebt man ja nicht alle Tage.“ Immer noch erwiderte er Chantalles Blick – gar nicht so einfach, denn die war gerade dabei, ihm ihr Dekolleté in die Sicht zu schieben. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Elaine wurde

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