Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
Vom Netzwerk:
schnell!“
    „Hier ist gar kein Griff! Scheiße, scheiße, scheiße! Bestimmt bringen die uns um!“
    „Die bringen uns nicht um, die machen Kohle mit uns. Los, mach das Fenster auf, irgendwie muss das gehen!“
    Gemeinsam machten sie sich am Fenster zu schaffen, aber es funktionierte nicht. Sie waren eingesperrt. Ein Schlüssel wurde von außen ins Schloss gesteckt und die beiden Männer stürmten hinein. Beide hielten ihre riesigen Hände vor die Münder der Mädchen. Kimberley glaubte zu ersticken, denn Benny, der sie festhielt, drückte ihr nicht nur den Mund, sondern auch die Nase zu. Brutal drehte er ihr die Arme hinter den Rücken und drängte sie nach draußen. Sie flog mehr die Treppe hinunter, als dass sie lief. Das Treppenhaus war leer, nur die schnellen Schritte der vier Personen waren zu hören. Als sie nach draußen kamen, versuchte Kimberley jemanden auf der Straße auf sich aufmerksam zu machen, aber auch hier ging alles blitzschnell. Ehe sich die Mädchen versahen, hatten die Männer sie auf den Rücksitz eines Kombis geschoben und waren vorne eingestiegen. In einem Affenzahn fuhren sie los. Kimberley und Lea lagen verdreht und außer Atem im Auto. Jetzt nur nicht ohnmächtig werden, redete Kimberley sich selbst gut zu und versuchte sich die Gebäude während der Höllenfahrt einzuprägen. Lea schien aufgegeben zu haben. Sie schloss die Augen und machte sich ganz klein. Sie wusste genau, was jetzt passieren würde.
    ***
    Drei Tage können im Nu vergehen – oder sie sind eine Ewigkeit. Für Elaine hatte sich innerhalb von drei Tagen einfach alles verändert. Glücklich lag sie neben Leo in ihrem Bett und betrachtete den geliebten Mann. Wenn er schlief, konnte sie ihn in Ruhe anschauen. Wie jung er aussah, wie unschuldig und ohne böse Hintergedanken. In den wenigen Tagen mit Leo hatte Elaine ihren Zynismus verloren; auch die Lethargie, die sonst so häufig über sie fiel, war verschwunden. Sie war ganz und gar mit sich und der Welt im Einklang. Noch nie hatte sie sich so geliebt und verstanden gefühlt. Leo war anders als alle Männer, die sie zuvor kennengelernt hatte. Er hatte nicht ständig Sex im Kopf, war aber trotzdem kein Langweiler. Es war fast zu perfekt, um wahr zu sein, denn als ginge es um einen Taschengeldbetrag, hatte er gestern nebenbei bemerkt, dass er ihr Haus vor der Zwangsvollstreckung retten könne.
    „Nein, das kann ich unmöglich annehmen“, hatte Elaine gesagt. Ganz so, wie man es eben sagen musste, wenn man auch nur ein bisschen Anstand besaß. Allerdings war ihr sofort klar, dass seine Großzügigkeit sie tatsächlich retten konnte. Natürlich würde sie das Geld nehmen!
    „Wieso denn nicht? Wir machen einen Vertrag mit allem Pipapo und fertig ist die Laube. Musst du wissen, meine Süße, ich will dich nicht abhängig von mir machen oder so. Nur helfen. Für mich ist das eben ein Betrag, den ich bezahlen kann. Mir ist schon klar, dass das viel Geld ist, aber was soll ich machen? Ich hab nun mal viel Geld.“
    „Hm. Meinst du echt? Wir kennen uns doch erst ein paar Tage. Und wenn du es hinterher bereust?“
    „Ich ruf einfach mal den Anwalt meines Vaters an und frag ihn, wie man das regelt. Dann bist du auf der sicheren Seite und ich auch.“
    „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, Leo. Das ist so… großzügig von dir. Warum tust du das für mich?“
    „Nun rate mal“, hatte ihr junger Freund gesagt und sie zärtlich ins Bett gehoben.
    Elaine überlegte, ob sie noch weiterschlummern oder lieber in die Küche schleichen sollte, um ein Frühstück vorzubereiten. Vorsichtig löste sie sich aus Leos Armen, in denen sie so herrlich träumen konnte. Er schnarchte ganz leise und sah unheimlich süß aus mit seinen verwuschelten Haaren. Sie ging auf Zehenspitzen in die Küche.
    Während Elaine in T-Shirt und barfuß vor der Kaffeemaschine werkelte, sah sie ihre Tochter auf dem Roller anfahren. Mist, das konnte sie jetzt eigentlich gar nicht gebrauchen. Sofort schämte sie sich vor sich selbst. Welche Mutter war genervt, wenn ihr fast erwachsenes Kind zu Besuch hereinschneite? Sie wollte sich ändern und eine bessere Mutter sein. Außerdem könnte sie so gleich Chantalle und Leo miteinander bekannt machen.
    Aufgeregt öffnete Elaine die Tür und sagte leise:
    „Hallo, mein Schatz, komm rein. Pscht, sei bitte ein bisschen leise, ich muss dir was erzählen.“
    Chantalle zog ihre Augenbrauen hoch. Hatte ihre Mutter schon wieder einen anderen Typen im Bett? Der Apfel

Weitere Kostenlose Bücher