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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Schweineschmalz, Mayonnaise, das kaltgepreßte native grüne Olivenöl, die Salatdressings und natürlich die HP-Sauce.
    Dann zum Eingemachten. Wußten Sie, daß man zehn kleine Silberzwiebeln auf ein Stückchen Faden gezogen ganz sanft in den …
     
    »Stoßen Sie mich nicht herum!« kreischte Jim. »Was hat das überhaupt zu bedeuten? Lassen Sie mich los!«
    »Mister Pooley? Mister James Arbuthnot Pooley?« Eine große Hand hielt Jim fest an der Kehle gepackt und drückte ihn gegen die Wand.
    Pooley starrte seinem Peiniger ins Gesicht. Es war ein beeindruckendes Gesicht. Ein Gesicht, das schon einige Dienstjahre hinter sich hatte. Ein Gesicht mit einer eingeschlagenen Nase und einer massigen Stirn, der Mund fest zusammengepreßt von harten Kiefermuskeln, das Kinn unrasiert. Es war ein Gesicht, das sagte: »Komm mir nicht in die Quere«, ohne daß der Besitzer ein einziges Wort sprechen mußte.
    »Wer sind Sie?« ächzte Pooley. »Und was wollen Sie?«
    »Polizei«, sagte der Mund in dem beeindruckenden Gesicht.
    Jim betrachtete den Kopf und den Körper, die zu dem Gesicht gehörten. Gleichermaßen beeindruckend. Groß und grobschlächtig. Zwei weitere Burschen gleicher Statur lungerten in Pooleys Diele.
    »Polizei?« fragte Jim mit zitternder Stimme. »Aber ich habe nichts Falsches getan!«
    »Wir sind gekommen, um Ihre Wohnung zu durchsuchen.«
    »Ah«, sagte Jim. »Ah. Ich nehme nicht an, daß Sie über einen richterlichen Durchsuchungsbeschluß verfügen?«
    »Ich nehme nicht an, daß wir einen besitzen, nein.«
    »Kein Problem, wirklich. Überhaupt kein Problem«, sagte Jim. »Darf ich Sie nur um einen Gefallen bitten?«
    »Dürfen Sie, ja.«
    »Nun ja, sehen Sie, Fehler geschehen. Niemand möchte sie, aber manchmal geschehen sie einfach. Manchmal trägt beispielsweise ein Polizeibeamter versehentlich ein belastendes Beweisstück in seiner Tasche bei sich. Illegale Drogen, oder vielleicht sogar eine Mordwaffe. Und während die Wohnung eines Unschuldigen durchsucht wird, der fälschlicherweise denunziert worden ist, könnte dieses Beweisstück aus der Tasche des Beamten fallen und, sagen wir, unter einer Matratze oder hinter einem Abflußrohr landen, und der Polizeibeamte hebt es in aller Unschuld auf und ruft: ›Ts, ts, ts, was haben wir denn hier?‹, und das nächste, an das man sich erinnert …«
    KLATSCH! ertönte das Geräusch von neuem.
    Doch diesmal kam es nicht von der Tür.
     
    KLATSCH! machte der Sellerie. KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH!
    »Möchtest du vielleicht, daß ich Kakaopulver darüberstreue?« fragte Mrs. Bryant.
    »O ja, bitte«, sagte Pooley.
    Mrs. Bryant brachte Johns Cappuccino herbei und setzte sich neben ihn an den nachgemachten altertümlichen Küchentisch.
    KLATSCH! machte der Sellerie einmal mehr in der Salzschüssel.
    »Immer eine Freude, dich zu sehen, John«, sagte Mrs. Bryant. »Schmeckt dir der Salat?«
    »Sehr gut, ja. Danke.«
    »Möchtest du noch etwas Eis in dein Perrier?«
    »Nein danke, es ist perfekt. Sehr lieb von dir, mir ein Essen zu machen.«
    »Du brauchst eine Frau in deinem Leben, John. Jemanden, der sich um dich kümmert.«
    »Was ein Mann braucht und was ein Mann will, das deckt sich nur selten«, verkündete der irische Philosoph.
    »Und erklärt das die große Beule in deiner Hose?«
    »Ach die.« Omally fischte Pooleys Buch hervor. »Das ist nichts Wichtiges, nur ein Geschichtsbuch.«
     
    »Geben Sie uns das Buch«, sagte der Polizeibeamte mit dem Gesicht, während er Pooley auf die Beine zerrte und erneut zuschlug. »Wir können Ihre Wohnung auch auseinandernehmen, wenn Sie wollen, und Sie gleich mit. Warum ersparen Sie sich nicht den Schmerz? Wo ist es?«
    »Ich hab’ es nicht.« Pooley zuckte zusammen, als ein weiterer Schlag auf ihn einKLATSCHte. »Ich hab’s nicht, ich hab’s nicht!«
    »Wir haben das hier gefunden, Sarge«, sagte der zweite Polizist.
    »Es gehört mir nicht! Es gehört mir nicht!« kreischte Jim. »Was auch immer es ist.«
    »Da steht Ihr Name und Ihre Anschrift drauf«, sagte das Gesicht. »Und es sieht aus wie die Verpackung von einem Buch.«
    »Ich hab’s nicht. Ich hab’s wirklich nicht!«
    »Aber Sie hatten es vorhin, als Sie vor dem Büro des frisch verschiedenen Mister Compton-Cummings aufgetaucht sind.«
    »Woher wissen Sie das? «
    »Spielt keine Rolle. Wollen Sie uns jetzt verraten, wo das Buch ist, oder müssen wir …«
    »Wo ist Ihre Teekanne?« fragte in diesem Augenblick der dritte Polizeibeamte.
    »Aaaaaargh!«

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