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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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sonstwo?«
    » Was? «
    »Ich versuche nur, der Sunday Sport einen Schritt voraus zu sein.«
     
    »Möchtest du die Zeitung, Jim?« fragte der Professor über den Frühstückstisch hinweg.
    »Nein danke, Sir. Ich lese nie Zeitung.«
    »Wahrscheinlich ein weiser Zug.«
    »Wahrscheinlich. Oh, sehen Sie doch mal nach, ob etwas über Mister Compton-Cummings drinsteht.«
    »Du meinst eine Buchbesprechung? Das halte ich für höchst unwahrscheinlich.«
    »Nein, über seinen Tod.«
    »Seinen was? «
     
    »Sein Willy?« fragte John. »Auch in seinem Willy keinerlei Löcher?«
    »Absolut nicht.«
    »Nun, es sieht so aus, als hätte ich doch keine Story. Wie schade.«
    »Sie haben mein Mitgefühl.«
    »Nein, ich meinte: Wie schade, daß ich trotzdem alles schreiben muß.«
    » Was ?«
    »Mein Gehalt ist leistungsabhängig. Ich verliere meinen Bonus, wenn ich heute keine Story einreiche. Und wenn ich meinen Bonus nicht kriege, dann habe ich kein Geld mehr, um meinem lieben alten weißhaarigen Mütterchen den Treppenlift zu kaufen.«
    »Und wie hoch ist dieser Bonus?«
    »Wie klingen fünfzig Mäuse?«
     
    »Sie klingen schockiert«, sagte Jim. »Aber vermutlich sind Sie das auch.«
    »Compton-Cummings tot, und du hast völlig vergessen, das zu erwähnen?«
    »Es ist mir irgendwie entgangen, Sir. Ich hatte einen ziemlich schweren Tag.«
    »Compton-Cummings ist tot«, sagte der Professor.
    »Compton-Cummings ist tot.«
     
    »Noch eine letzte Frage, bevor ich gehe«, sagte John Omally und drehte sich in der offenen Tür um. »Gestern ist noch jemand gestorben, ein Mister Compton-Cummings. Seine Leiche muß ebenfalls in das Cottage Hospital gebracht worden sein. Haben Sie die Leiche begutachtet?«
    »Es wurde keine Leiche eingeliefert.«
    »Aber wird denn nicht jeder in das Hospital eingeliefert, wenn er stirbt?«
    »Doch, ganz sicher. Trotzdem weiß ich nichts von einem Mister Compton-Cummings.«
    »Vielleicht ist das ja eine Story«, sagte John.
    »Vergessen Sie’s«, entgegnete Dr. Stefan Malone und schloß die Tür hinter ihm.
    John ging pfeifend über die eichengesäumte Straße davon. In seiner Westentasche steckten zehn nagelneue steife Fünfpfundnoten. Der Tag hatte kaum begonnen, und schon führte er deutlich nach Punkten.
    Dr. Stefan Malone verriegelte die Tür und schüttelte den bleichen Kopf. Compton-Cummings? Wer war dieser Compton-Cummings? Der Name erschien ihm merkwürdig vertraut. Ach ja, natürlich. Es war der Name desAutors von diesem Buch, das auf seinem Eßtisch lag.
    Dr. Stefan Malone kehrte an seinen Eßtisch zurück, um sich zu vergewissern.
    Dr. Stefan Malone war mehr als nur ein wenig außer sich, als er feststellen mußte, daß das Buch von Mister Compton-Cummings nicht mehr dort lag.
     
    »Hi-de-ho!« sagte John Omally und schneite durch die Verandatür des Professors in dessen Arbeitszimmer.
    »Hi-de-nichts da!« sagte der alte Mann und erhob sich hinter seinem Schreibtisch. »Warum hast du mir nicht erzählt, daß Compton-Cummings tot ist!«
    »Muß mir irgendwie entfallen sein«, sagte John. »Ich hatte einen schweren Tag.«
    Der Professor funkelte John an, dann funkelte er Jim an. Jim zuckte zusammen.
    »Aber ich sag’ Ihnen was, Professor«, fuhr Omally fort. »Da geht etwas sehr, sehr Seltsames vor sich. Der Leichnam von Mister Compton-Cummings ist nie beim Leichenbeschauer im Cottage Hospital angekommen.«
    Professor Slocombe hob eine Augenbraue. »Und woher willst du das wissen?«
    »Ich habe soeben mit Dr. Stefan Malone gesprochen.«
    »Du meinst doch nicht etwa den Genetiker, der in Kether House wohnt?«
    »Vielleicht ist er ein Genetiker, aber er ist auch ein verdammter Lügner.«
    »Setz dich«, sagte der Professor. »Setz dich und berichte mir alles, was letzte Nacht geschehen ist. Und damit meine ich ALLES.«
    John Omally setzte sich.
     
    Eine Stunde später traf ein Polizeiwagen vor Professor Slocombes Haus ein. Heraus stieg Chefinspektor Westlake. Er und der Professor begrüßten sich mit einem eigenartigen Handschlag, und Jims Buch wurde polizeilichem Gewahrsam anvertraut.
    John und Jim mußten offizielle Geheimhaltung geloben und dies durch ihre Unterschrift bestätigen. Zuwiderhandlungen standen unter strenger Strafe.
    Als der Chefinspektor schließlich wieder ging, funkelte Professor Slocombe die beiden Freunde erneut an. »Soll ich das vielleicht bezahlen?« erkundigte er sich und fuchtelte mit einem Blatt vor ihren Gesichtern herum.
    »Was ist das?« fragte Omally.
    »Die

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