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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Rechnung für ein Polizeiauto. Ein Polizeiauto, das in der letzten Nacht in den Kanal gefahren ist. Noch etwas, das ihr vergessen habt zu erwähnen.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte John.
     
    Der Professor wünschte ihnen nicht alles Gute, als er das Gartentor hinter ihnen verschloß. »Verschwindet und laßt euch so schnell nicht wieder blicken«, waren die Worte, die er benutzte.
    »Ich hab’ ihn noch nie zuvor so wütend gesehen«, sagte Jim, als er zusammen mit John davontrottete. »Er war ganz außer sich wegen diesem Compton-Cummings.«
    »Logenbrüder«, sagte John. »Aber wir sind fein aus der Sache raus, oder nicht?«
    »Aus der Sache raus? Du machst wohl Witze!«
    »Wir haben einen Schlußstrich gezogen. Wir stehen nicht mehr auf der Fahndungsliste der Polizei. Und wir haben Profit gemacht.«
    »Was für ‘n Profit?«
    John zog vier steife Fünf-Pfund-Noten aus der Westentasche. »Schweigegeld von dem Totendoktor. Das ist deine Hälfte.«
    »Ich will das nicht«, sagte Jim. »Das ist schmutziges Geld.«
    »Na schön, wie du meinst. Ich behalte es.«
    »O nein, das wirst du nicht.« Jim riß John die Banknoten aus der Hand. »Ich schulde mir einfach selbst, daß ich nicht leer aus dieser Geschichte gehe.«
    »Immer brüderlich teilen«, sagte John. »So ist es doch unter uns, oder?«
    »So war es immer«, sagte Jim.
    »Gleich ob im Triumph oder in der Niederlage.«
    »Darauf trinke ich.«
    »Laß uns lieber die Hand drauf geben.«
    »Meinetwegen. Hier, schlag ein.«
    Die beiden Freunde schüttelten sich die Hände.
    »So«, sagte John. »Dein Anteil an den Kosten eines neuen Polizeiautos beträgt achteinhalbtausend Pfund. Gibst du mir das Geld in bar, oder unterschreibst du einen Scheck?«
    John duckte sich unter der Fliegenden Faust weg und half Jim auf die Beine.
    »Achteinhalbtausend?« Jims Knie waren schon wieder ganz weich, und seine Hände fingen an zu flattern. »Wo soll ich nur achteinhalbtausend Pfund hernehmen?«
    »Von deinem Gehalt.«
    »Was für ein Gehalt denn?«
    »Das du als Direktor des Brentforder Millennium-Komitees bekommst.«
    Jim stöhnte auf.
    »Es sei denn, du hast eine andere Idee, wie du so viel verdienen kannst.«
    »Hab’ ich nicht.«
    »Dann, mein Freund, rette sich, wer kann. Wir machen uns auf unsere heilige Suche, solange die Sonne scheint und das Glück uns gewogen ist. Auf den Spuren der Brentforder Schriftrollen.«
    »Wollen wir vorher noch ein Pint nehmen?«
    »Lieber zwei«, sagte John Omally. »Damit wir auf der sicheren Seite sind.«

11
     
    Sie spazierten über die Durchfahrtsstraßen von Brentford.
    »Also gut«, begann John. »Mein Plan ist …«
    » Dein Plan?« Jim hob die Hand. »Ich dachte, wir wollten alles halbe-halbe teilen?«
    »Dann hast du also auch einen Plan, den du gerne mit mir besprechen würdest?«
    »Nicht genau, nein.«
    »Schön. Dann schlage ich vor, daß wir es bis dahin mit meinem versuchen.«
    »Einverstanden. Ich wollte dich ja auch nur daran erinnern.«
    »Genau.«
    »Danke.«
    »Darf ich fortfahren?«
    »Sicher.«
    »Mein Plan ist folgendermaßen. Ich gehe jetzt zum Kanal und versuche Marchant zu bergen. Du gehst in die Memorialbücherei und gräbst sämtliche alten Karten der Gemeinde aus, die du finden kannst, und fotokopierst sie. Schaffst du das?«
    »Sprich nicht so herablassend zu mir, John.«
    »Entschuldige bitte vielmals. Bring die Fotokopien in den Fliegenden Schwan, wo wir uns um…« John blickte auf sein nacktes Handgelenk. »… um genau zwölf Uhr heute mittag treffen, das wäre in einer Stunde und fünf Minuten von jetzt an.«
    »John«, sagte Jim.
    »Jim?« sagte John.
    »Ich hoffe, du kriegst dein Fahrrad wieder hin.«
    »Danke. Wir sehen uns dann später.«
     
    »Und dann ist da dieser Eskimo«, berichtete der Alte Pete. »Und sein Schneemobil geht kaputt, und er schleppt es zur Werkstatt. Der Mechaniker wirft einen Blick darauf und sagt: ›Ich glaub’, du hast ‘ne Dichtung durchgeblasen, Freund‹, und der Eskimo sagt: ›Nö, kann nicht sein, das is’ nur der Frost auf meinem Schnurrbart.‹« 9
    Einen Augenblick herrschte Totenstille im Fliegenden Schwan, bevor die Leser Mittagsgäste die Ungeheuerlichkeit (und tiefe Genialität) dieser Fußnote des Übersetzers dieses Scherzes begriffen. Und dann ertönte ein mächtiges Gelächter.
    »Das ist aber ein diskriminierender Witz«, sagte der Kleine Dave der Postbote.
    »Nicht, wenn er von einem Polizeibeamten erzählt wird«, konterte der Alte Pete.
    John

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