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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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zogen. K-L-O-P-F, K-L-O-P-F, K-L-O-P-F, machten sie.
    »Herein«, rief jemand von drinnen.
    Und die draußen schoben die mächtige Tür auf und traten ein.
    Der Raum hinter der Tür mußte ein Zimmer der Macht sein, daran bestand nicht der geringste Zweifel. Das Mobiliar, die Ausstattung, das ganze Drumherum.
    Und noch mehr.
    Ein Typ saß da, die Füße hochgelegt, eine Kappe in den Nacken geschoben, und bearbeitete seine Fingernägel mit einer Feile.
    Der Typ hieß Fred.
    »Fred«, sagten seine beiden Besucher.
    »Was gibt’s Neues?«
    Einer der beiden grauen Anzüge nahm eine Zeitung hervor und zeigte Fred die Titelseite.
     
    BRENTFORD GASTGEBER DER UM ZWEI JAHRE VORGEZOGENEN MILLENIUMFEIERN
     
    Und das ist offiziell.
     
    »Ich werd’ verrückt«, sagte Fred und fiel vom Stuhl.
    Die beiden Grauen eilten ihm zu Hilfe.
    »Nehmt die Finger weg. Gebt mir einfach nur die verdammte Zeitung!«
    Fred riß ihm den Brentforder Merkur aus den Fingern und begann auf und ab zu gehen, während er in der Zeitung las. Ein Schwall von Flüchen ergoß sich über seine Lippen, doch sie sollen unaufgezeichnet bleiben.
    »Nein!« kreischte er dann. »Nein, nein, nein!«
    »Ich fürchte doch«, sagte einer seiner beiden grauen Besucher.
    »Wenn ich sage nein, dann meine ich verdammt noch mal nein!« Fred riß die Zeitung in Stücke und warf die Fetzen zu Boden. »Wir haben zu lange und zu hart an dieser Sache gearbeitet!« brüllte er weiter. »Wie konnte das passieren? Sagt mir, wie das passieren konnte!«
    »Eins von Compton-Cummings Büchern ist dem Einstampfen entronnen. Es fiel diesem Pooley in die Finger, und irgendwie ist es ihm zusammen mit einem anderen Typen namens Omally gelungen, mit Hilfe dieses Buches die Brentforder Schriftrollen zu entdecken.«
    »Ich hab’ dich nicht gefragt.«
    »‘tschuldige, Fred.«
    »Nenn mich nicht Fred, du Bastard. Ich will, daß diese Angelegenheit geregelt wird, und zwar plötzlich. Habt ihr eigentlich begriffen, wie ernst dieser Zwischenfall für uns ist?«
    »Nun ja, ich … Ich meine, ja, Sir. Aber vielleicht wäre es hilfreich, wenn wir alles noch einmal durchgehen könnten, Sir?«
    »Um mögliche Konfusionen zu klären, die sich eingeschlichen haben könnten.«
    »Wer von euch beiden hat das gesagt?«
    »Ich war das, Sir.«
    »Bist du sicher, daß es nicht er war?«
    »Nein, Sir. Aber ich habe es gedacht.«
    »Richtig«, sagte Fred. »Also noch einmal, und versucht diesmal aufzupassen. Wo sind wir jetzt, in diesem exakten Augenblick?«
    »Im Zimmer der Ultimativen Macht, Sir.« 15
    »Korrekt. Wir sind im Zimmer der Ultimativen Macht, nicht in irgendeinem gewöhnlichen Zimmer der Macht. Und wer bin ich?«
    »Sie sind unser allerschlimmster Alptraum, Sir.« 16
    »Wieder korrekt. Und warum bin ich das?«
    »Weil Sie ein emporgekommener, untalentierter, kleiner, uncharismatischer Niemand sind, dem es, getrieben von rastlosem Ehrgeiz, gelungen ist, sich mit Ellbogen und Krallen einen Weg an die Spitze zu bahnen, und der jetzt eine Position absoluter Macht innehat und im wahrsten Sinne des Wortes unser Leben in seinen schmuddeligen ungepflegten Fingern hält.« 17
    »Noch einmal korrekt. Und wie habe ich das alles erreicht?«
    »Die öffentliche Meinung neigt zu der Annahme, daß Sie Ihre Seele dem Teufel verkauft haben, Sir.«
    »Und die öffentliche Meinung liegt in diesem Fall ausnahmsweise einmal nicht weit daneben?«
    »Nein, Sir, sicherlich nicht.«
    »Und wenn ihr euch das alles vor Augen führt, was glaubt ihr eigentlich, was ich jetzt vorhabe?«
    »Die grauenhaften Pläne Ihres unaussprechlichen Meisters weiterführen, Sir.« 18
    »Die da wären?«
    »Die zu zahlreich wären, um sie aufzuzählen, Sir.«
    »Nun ja, man tut eben, was man kann. Aber im Rahmen der Parameter unserer gegenwärtigen Unterhaltung, wie würdest du da meine Position charakterisieren?«
    »Sie repräsentieren … nein, Sie verkörpern den Nexus der Macht hinter den Millenniumfeiern. Ihre Aufgabe besteht darin, unter allen Umständen zu verhindern, daß sie am richtigen Tag im richtigen Jahr abgehalten werden, weil der Gehörnte mit den Hufen 19 stinksauer wäre, wenn plötzlich auf der ganzen Welt Friede, Freude und Eierkuchen herrschen würden.«
    »Allerdings. Sprich weiter.«
    »Und deswegen haben Sie — und andere vor Ihnen — alles unternommen, um sicherzustellen, daß die Brentforder Schriftrollen nicht wiedergefunden werden und die Tage Gottes dazu benutzt …«
    »Ja, das ist es im Grunde. Das

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