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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Knirschen.
    Und Dr. Stefan Malone wickelte es in ein großes Tuch und hielt es an seine Brust.
    »Nur zwei sind lebendig«, sagte er. »Aber zwei reichen für meine Zwecke auch vollkommen aus. Nichts und niemand wird mir im Weg stehen. Nichts und niemand.« Und Dr. Stefan Malone lachte ein lautes, irres Lachen.
    Und Heul und Kreisch und Zeter und Mordio.

15
     
    Und Heul und Kreisch und Zeter und Mordio.
    »Könnten Sie bitte diesen entsetzlichen Lärm abstellen?« fragte Professor Slocombe.
    Brentfords Bürgermeister, der ehrenwerte Don Juan Lopez Carlos de Castaneda aus Puerto Rico, schaltete seinen Ghettoblaster ab.
    »Das ist kein Lärm«, protestierte er. »Das ist meine Lieblingsgruppe, die Hohlen Schokoladenhasen des Todes.«
    »Hochgradige Nachahmer, das sind sie«, sagte der Professor. »Ich erkenne deutliche Einflüsse sowohl von Slayer als auch von DEICIDE.«
    »Hmmm«, sagte der Bürgermeister und schob einen Zigarrenstumpen von einem Mundwinkel in den anderen.
    Sie saßen an dem großen Tisch in der Ratskammer des Brentforder Rathauses. Schräge Sonnenstrahlen fielen durch hohe Oberlichter herein, und die reichhaltige Eichentäfelung glänzte in warmen Goldtönen. Zigarrenrauch schwängerte die Luft.
    John und Jim waren anwesend, zusammen mit mehreren Ratsmitgliedern, die eilig herbeigerufen worden waren, der Sekretärin des (wer weiß woran) verstorbenen Mister Compton-Cummings und selbstverständlich Knüller Molloy mit seinem Notizbuch.
    »Das ist alles ein einziger verdammter Scheibenkleister«, sagte der Bürgermeister von Brentford und schlug mit dem Handrücken auf die Schlagzeile, die den Brentforder Merkur schmückte. »Ich wurde von einer verdammten Prozession aus dem Schlaf und den Armen meiner Geliebten gerissen. Überall werden die Laternenmasten geschmückt. Irgend jemand hat das Gerücht in die Welt gesetzt, ich hätte den heutigen Tag zu einem Feiertag erklärt.«
    John Omally, seit Einbruch der Morgendämmerung auf den Beinen und angestrengt damit beschäftigt, es zu bleiben, drehte sich eine Zigarette.
    »Gestern Aufstände, und heute tanzen die Leute in den Straßen.« Der Bürgermeister warf die Hände in die Höhe und gestikulierte aufgeregt. »Das ist alles zuviel für meine Nerven.« Verzweifelt hämmerte er auf die Tischplatte.
    »Mein lieber Don Juan«, beschwichtigte ihn Professor Slocombe. »Ich stimme Ihnen ja zu, daß die Ereignisse sich mit großer Munterkeit zutragen. Mehr Munterkeit, wie ich gestehe, als ich mir selbst gewünscht hätte.« Er vollführte unter der Tischplatte eine rasche Bewegung mit seinen behandschuhten Fingern, und Omallys Selbstgedrehte zerfiel in ihre Einzelteile. 20 »Aber wir haben uns hier zusammengefunden, um zu besprechen, was getan werden kann und wie es getan werden soll.«
    »Beispielsweise so etwas?« Der Bürgermeister nahm ein Blatt Kanzleipapier vom Tisch und fuhr fort, dieses mit der Faust zu bearbeiten. »Was ist das für ein lächerlicher Vorschlag, die ›Hängenden Gärten von Brentford‹ auf der Schrebergartenanlage zu errichten, mit dem Namen John-Omally-Millennium-Tower?«
    Professor Slocombe schürzte die Lippen. John Omally lächelte gequält.
    »Schönheitswettbewerbe und Bierfestivals, ein Rockkonzert auf dem Sportplatz der Gemeinde, und wer zur Hölle soll Devo sein?«
    »Bitte, so beruhigen Sie sich doch.« Professor Slocombe hob beschwichtigend die Hand.
    »Und ich sag’ Ihnen noch was.« Der Bürgermeister zerknüllte das Blatt Kanzleipapier 21 und warf es achtlos beiseite. »Diese Schriftrollen, die das alles möglich machen. Die diese beiden Gringos hier …« Er schüttelte die Faust in Johns und Jims Richtung. »Die diese beiden Gringos hier glauben machen, sie könnten das alles in Gang setzen. Diese Schriftrollen wurden auf Gemeindebesitz ausgegraben. Ich sollte diese Schriftrollen an mich nehmen. Sie gehören der Gemeinde.«
    »Diese Schriftrollen wurden von Mister Jim Pooley gefunden. Nach dem Gesetz über Schatzfunde …«
    »Und das da lautet …?«
    »Es ist eine Tradition, eine alte Bulle oder was weiß ich. Aber nach diesem Gesetz gehören die Schriftrollen Mister Pooley.«
    »Er hat sie aber gar nicht gefunden. Eine junge Frau hat sie ausgegraben.«
    »Unter seiner Anleitung.«
    »Auf Gemeindeland. Und wer zahlt für eine neue Bank vor der Memorialbücherei?«
    »Die Kosten dafür sind bereits im Budget für die neue Bücherei enthalten«, sagte John. »Der John Omally Millennium …«
    »Halten Sie die

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