Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
Lowrider des Bürgermeisters herzufahren. Ein wirklich charmanter Bursche, dieser Binding. Wenn man ihn etwas näher kennengelernt hat, heißt das.«
    Pooley saß wieder einmal im Kaminsessel des Professors. Celia Penn lag bewußtlos auf der Chaiselongue daneben.
    »Wird sie wieder zu sich kommen?« fragte Jim.
    »Es ist besser, wenn sie sich ausschläft, glaub mir.« Professor Slocombe legte eine prüfende Hand auf die Stirn der jungen Sekretärin. »Sie hat ein wenig erhöhte Temperatur. Ich werde Gammon bitten, ein paar Eiswürfel zu bringen.« Er kehrte zu seinem Schreibtisch zurück und läutete mit der kleinen Glocke.
    »Wer steckt bloß dahinter?« Jim rieb sich das Kinn. »Und wer hat mich niedergeschlagen? Jetzt hab’ ich zu den beiden blauen Augen noch ein geschwollenes Kinn!«
    Professor Slocombe schenkte Sherry aus und reichte Jim ein Glas. »Ich frage mich, warum ich nicht davon betroffen war. Ich schätze, es hat etwas mit diesen hier zu tun.« Er deutete auf die Lederhandschuhe auf seinem Schreibtisch. »Ich trage immer Handschuhe, wenn ich nach draußen gehe, aber das wißt ihr ja. Meine Handrücken sind so empfindlich gegen das Sonnenlicht.«
    »Also haben wir etwas Falsches angefaßt?« Jim schnüffelte an seinen Fingerspitzen.
    »Ich hab’ euch die Hände gewaschen. Aber ich glaube, das muß es gewesen sein, ja. Ich habe meine Handschuhe unter dem Mikroskop untersucht, und meine Fresse …!« (Hoppla.)
    »Meine Fresse? Was denn?«
    »Ein ziemlich gefährlicher Cocktail aus Meskalin, Peyote und Amphetaminen.«
    »Und was ist mit den Ratsmitgliedern? Mit der Dame mit dem Strohhut und so weiter?«
    »Ich hab’ einen Krankenwagen gerufen, und sie sind versorgt. Keine Todesfälle.«
    »Aber wie?«
    »Wie es gemacht wurde? Bemerkenswert einfach. Die Droge wurde in einer Sprühdose mit Möbelpolitur vermischt, und mit diesem Gemisch wurde der Tisch eingesprüht.«
    Omally schüttelte seinen schmerzenden Schädel. »Aber warum?« fragte er.
    »Ich hätte gedacht, das wäre offensichtlich. Um Brentfords Pläne zu sabotieren, die Millenniumfeiern zwei Jahre früher zu zelebrieren.«
    »Aber wer?« fragte Pooley.
    »Wer immer für das Einstampfen von Mister Compton-Cummings’ Buch verantwortlich ist. Ich bin zuversichtlich, daß Mrs. Penn uns mehr dazu erzählen wird, sobald sie wieder bei sich ist.«
    »Aber wie?« fragte Pooley.
    »Diese Frage hatten wir bereits, Jim.«
    »Nein, ich meine, wie konnten sie so schnell handeln? Diese Droge vorbereiten und den Tisch damit einsprühen, bevor wir dort waren. Das ist doch ganz und gar unmöglich, daß sie vorher davon gewußt haben, oder?«
    »Binding hat mir berichtet, daß eine Stunde vor unserer Ankunft ein unauffälliger Lieferwagen auf dem Parkplatz eingetroffen ist. Zwei ›Reinigungskräfte‹ in grauen Anzügen. Er konnte sie nicht genauer beschreiben. Er meinte nur, die beiden hätten vollkommen nichtssagend ausgesehen.«
    »Aber Fisch?« fragte Jim.
    »Wie bitte?« fragte der Professor.
    »Ach nichts«, sagte Jim. »Ich glaube, die Droge hat ihre Wirkung noch nicht ganz verloren.«
    »Halt, einen Augenblick mal«, sagte John. »Die Dame in dem Strohhut hat den Ratstisch nicht ein einziges Mal berührt!«
    »Die Dame mit dem Strohhut ist immer so«, sagte Jim. »Völlig durchgeknallt.«
    »O ja, richtig. Aber wenn ich noch eine Frage stellen dürfte, Professor? Wie konnten diese Möchtegernmeuchler wissen, daß wir heute morgen alle zusammen bei der Ratsversammlung sein würden?«
    »Ich bezweifle, daß sie das wußten. Sie waren nur gründlich. Es hätte auf jeden Fall früher oder später eine Sitzung gegeben, um die Angelegenheit zu besprechen. Wie es scheint, haben sie einfach die entsprechenden Vorbereitungen getroffen.«
    »Nun, jedenfalls haben sie sich mit den Falschen eingelassen«, sagte Omally und straffte die Schultern. »Das hier ist Brentford, und wir haben das Gesetz auf unserer Seite. Sollen sie ruhig noch einmal kommen, dann werden wir schon sehen, was passiert.«
    Gammon klopfte und betrat das Arbeitszimmer des Professors mit einem Eisbeutel auf einem Tablett.
    »Tut mir leid, wenn ich stören muß, Professor«, sagte er. »Aber ich denke, Sie sollten lieber einen Blick nach draußen werfen. Die militärischen Gentlemen von gestern sind zurückgekehrt, und diesmal errichten sie allem Anschein nach rings um die Gemeinde Barrikaden und Grenzposten.«

16
     
    »Bürger von Brentford!« sagte die Stimme durch das elektrische Megaphon.

Weitere Kostenlose Bücher