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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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verantwortlich.«
    »Vertrau mir«, sagte John. Und Neville servierte die beiden Pints.
    »Diese Frau, die der junge Master Robert bei sich hat … sie kommt mir so merkwürdig bekannt vor«, sagte Jim.
    »Das ist Sandra.«
    »Sandra? Aber hatte Sandra nicht zwei …?«
    »Sie hat sich eins abgeschnitten. Muß irgend etwas mit Mode zu tun haben oder so. Sie meint, die Vögel würden darauf abfahren.«
    »Die Vögel? Ach du meine Güte.« Jim schüttelte den Kopf. »Ich glaub’s nicht.«
    »Was nichts an den Tatsachen ändert. Prost.« John hob sein Glas.
    »Auf die Zukunft«, sagte Jim.
    »Habt ihr wirklich die Brentforder Schriftrollen da drin?« erkundigte sich Neville.
    »So wahr wir hier stehen«, antwortete John. »Willst du einen Blick darauf werfen?«
    »Ja, gerne.«
    John drehte die Schatulle zu Neville und hob den Deckel. Der Teilzeitbarmann spähte hinein.
    »Ooooooooh«, machte er.
    »Ziemlich beeindruckend, wie?«
    »Erschütternd«, sagte Neville. »Wirklich zutiefst erschütternd.«
    »Jim hat sie gefunden«, erklärte John. »Ich hab’ dir gleich gesagt, daß er es schaffen würde.«
    »Und ich hab’ dir nicht geglaubt.«
    »Sei dir verziehen.«
    »Und welchem Kaiser, sagtest du noch, haben diese Schriftrollen gehört?«
    »Keinem Kaiser. Einem Mönch.«
    »Nein, ich bin sicher, es war ein Kaiser.«
    »Mönch«, sagte Omally.
    »Kaiser«, sagte Neville.
    »Mönch.«
    »Kaiser.« Neville reichte über die Theke und nahm Omally das Glas aus der Hand. »Der mit den neuen Gewändern. Raus aus meinem Lokal. Ihr habt lebenslanges Lokalverbot.«
    »Was?« John wirbelte die Schatulle herum und starrte hinein.
    »Aaaaaargh!« machte er.
    »Was ist denn plötzlich los, John?« Pooley warf einen Blick in das kleine Kästlein.
    »Aaaaaargh!« stimmte er seinem Kumpanen zu.
    »Hinaus!« kreischte Neville. »Alle beide. Hinaus mit euch!«
    »Nein, Neville, nein!« Pooleys Hände begannen zu flattern.
    Omallys Hände taten das gleiche.
    »Sie sind weg!« kreischte Jim. »Mein Gott, sie sind verschwunden!«
    »Und die diesjährige Nominierung für die beste schauspielerische Leistung geht an James Pooley und John Vincent Omally für das Stück Lebt wohl, meine Brentforder Schriftrollen. Raus mit euch!« brüllte Neville. »Wagt es nicht, meine trüben Tage noch einmal zu verdunkeln!«
    »Nein, Neville! Das ist kein Scherz. Das ist Ernst. Todernst!«
    Neville griff nach dem alten Knüppel, den er für Gelegenheiten wie diese unter dem Tresen aufbewahrte.
    »Raus, Jim«, brüllte er. »Oder du bekommst meine ganze Wut zu spüren!«
    Jim riß die Schatulle an sich. »Was machen wir jetzt? John, was machen wir nur?«
    »Wir gehen zurück«, sagte Omally. »Zum Professor. Es sei denn, du bist der Meinung, sie könnten auf dem Weg hierher aus dem Kästchen gefallen sein.«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Ich auch nicht. Komm schon, laß uns gehen.«
     
    Sie trabten los.
    »O du meine Güte!« heulte Jim, während sie trabten. »O Zeter und o Mordio!«
    »Sei still, Mann! Bestimmt gibt es eine ganz einfache Erklärung.«
    »Sie wurden gestohlen. Während wir im Rathaus gewesen sind.«
    »Das wäre zu einfach«, widersprach Omally. »Obwohl nicht ganz und gar unmöglich.«
    »Doch. Niemand kann unbemerkt in das Haus des Professors. Der ganze Ort ist voller Magie.«
    »Aber vielleicht verfügen diese Typen ebenfalls über Magie?«
    »Das klingt gar nicht gut.«
    »Komm, wir laufen schneller.«
     
    Als sie endlich beim Haus des Professors angekommen waren, brach Jim vor Seitenstechen fast zusammen. »Laß mich hier sterben«, ächzte er.
    »Los, wir gehen rein.« John drückte gegen das Gartentor. Das Tor wollte nicht aufgehen.
    »Aber es ist immer offen! Los komm, ich helfe dir über die Mauer.«
    »Auf keinen Fall.« Jim schüttelte wild den Kopf. »Oder hast du vergessen, wie dieser fette Kater versucht hat über die Mauer zu klettern und …«
    »Ah. Ja. Es war ein schrecklicher Gestank nach verbranntem Fell und Fleisch. Ich hab’ eine ganze Woche lang keinen Hamburger mehr angerührt.«
    »Soll ich dir vielleicht über die Mauer helfen?«
    »Ich denke nicht. Nein.«
    »Was sollen wir also tun?« Jim umklammerte seine Seite und schnaufte wie ein Pferd.
    »Wir schleichen um das Grundstück herum zur Vorderseite. Aber langsam. Wir werfen einen vorsichtigen Blick auf die Gegend.«
    »Ich bin dicht hinter dir.«
    »Also gut, dann komm.«
    John schlich an der Gartenmauer entlang.
    Jim stellte die leere Schatulle ab und

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