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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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wie?«
    »Kann sein, daß du recht hast«, sagte Jim.
    »Verschwinde aus meinem Laden«, sagte Neville. »Du hast Lokalverbot.«
    » Was? «
    »Siehst du, wer dort drüben steht?« fragte Neville und deutete in die Richtung.
    »Du meinst die einbeinige kugelstoßende Lesbierin?«
    »Nein, neben ihr.«
    »O mein Gott.« Jim wich erschrocken zurück. »Der junge Master Robert!«
    »Korrekt. Das verdammenswerte Produkt der Brauereibesitzerslenden. Die Geißel meines Lebens. Der Ruin meiner Existenz. Der Raubritter meiner …«
    »Was will er von dir?«
    »Was will er immer, wenn er herkommt?«
    »Den Fliegenden Schwan renovieren?« fragte Jim mit niedergeschlagener Stimme. »Eine Themenbar daraus machen oder irgend etwas gleichermaßen Widerliches?«
    »Ganz genau. Und weißt du, wem ich das verdanke? Euch beiden ganz allein.«
    »Was ist es denn dieses Mal? Nein, warte, laß mich raten. Das Millennium-Speiserestaurant, Imbisse auf einem Styroporteller des Raumzeitalters.«
    »Nichts annähernd so Geschmackvolles. Hier, wirf einen Blick darauf, bevor du aus dem Fliegenden Schwan verschwindest.« Neville schob einen vollgekritzelten Plan über den Tresen.
    »Hallo, Neville«, sagte Omally, als er die Salonbartür aufstieß. »Jim ist schon wieder vor mir da, wie?«
    »Jim wollte gerade gehen«, sagte Neville. »Und du mit ihm.«
    » Was ?«
    »Wirf einen Blick auf das da.« Neville deutete auf den Plan, und John warf einen Blick auf das da.
    »Bei allen Heiligen!« rief er. »Wo ist der Kerl?«
    »Dort drüben.« Neville deutete erneut in die Richtung. »Neben der einbeinigen …«
    »Das dürfen wir unter keinen Umständen dulden.« Omally packte den Plan und stapfte durch die Bar.
    »Guten Tag, mein Freund«, sagte er und streckte dem jungen Master Robert die Hand hin.
    Der Angesprochene blickte von seiner Fanta Light auf. »Ach, Sie sind’s«, sagte er. »Ich erinnere mich an Sie.«
    »Und ich mich an Sie.« Omally schob seine ungeschüttelte Hand in die Hosentasche zurück, während er mit der anderen den Plan vor seine Nase hielt. »Ich sehe, Sie waren wieder einmal rührig. Brillante Idee. Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen.«
    »Sie tragen keinen Hut, und selbst wenn Sie einen hätten, würde ich nicht wollen, daß Sie ihn abnehmen.«
    »Macht dieser Kerl dir vielleicht Schwierigkeiten, Liebling?« erkundigte sich die stämmige monopädische Begleitung des Brauereibesitzersohnes.
    »Nicht im geringsten, Sandra. Der Herr ist gerade im Gehen begriffen.«
    »Sandra?« fragte Omally. »Sandra, bist du’s wirklich?«
    »Omally, du bist es!« Sandra sprang auf das eine Bein und bedachte Omally mit einer knochenzermalmenden Umarmung. »Nach all den Jahren! Mein Gott, du hast dich kein Stück verändert! Außer natürlich, daß du älter geworden bist, meine ich.«
    »Genausowenig wie du«, erwiderte Omally. »Außer natürlich …«
    »Das Bein?« Sandra grinste. »Ich hatte die Nase voll von ihm. Deswegen hab’ ich’s amputiert. Ich hab’ es selbst gemacht, mit einer Kettensäge.«
    »Das paßt zu dir«, sagte John.
    »Danke. Die Mädels stehen drauf. Du solltest dir auch ein Bein abschneiden.«
    »Ich denk’ drüber nach.«
    Der junge Master Robert fuchtelte aufgeregt mit den Händen. »Ich hasse den Gedanken, dieses fröhliche Wiedersehen zu stören, aber würden Sie jetzt bitte Leine ziehen, Omally?«
    »Aber ich wollte doch mit Ihnen über Ihre Pläne zur Renovierung des Fliegenden Schwans reden. Die ›Straße der Kavallerie‹, die erste religiöse Themenbar von ganz England. Nun ja, Sie mögen vielleicht denken, es ist die erste, aber da gibt es schon eine ein Stück weiter die Straße hinunter, und dann die beiden in Ealing, und …«
    »Vergessen Sie’s, Omally«, unterbrach ihn der junge Master Robert. »Der Fliegende Schwan wird zur ›Straße der Kavallerie‹, und damit basta.«
    »Wir werden uns noch deswegen unterhalten. Mach’s gut, Sandra. War schön, dich wieder einmal zu sehen.«
    »Und dich, John. Und wenn du dich je entschließt, dir ein paar Körperteile wegnehmen zu lassen, dann weißt du ja, wen du fragen kannst.«
    »Mach’ ich, versprochen.« Und John Omally kehrte zum Tresen zurück.
    »Nun?« erkundigte sich Neville.
    »Alles klar«, sagte John.
    »Was?«
    »Nun ja, beinahe. Gib mir ein wenig Zeit. Dinge wie diese darf man nicht überstürzen.«
    »Dieser kleine verdammte Arsch. Du mußt etwas unternehmen, John. Ich mache dich und Jim direkt für die Geschichte

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