Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
Köpfe mitbringen! Wo sind diese beschissenen Köpfe?«
    »Ah, daran haben wir gedacht, Sir«, sagte Derek. »Und wir haben uns überlegt, daß es vielleicht ein wenig voreilig gewesen wäre. Besser, wenn wir diesen Tolpatschen auf den Fersen bleiben, damit sie uns zu den Schriftrollen führen, dachten wir. Dann können wir ihnen immer noch die beschissenen Köpfe abschneiden.«
    »Und was genau macht ihr dann hier bei mir?«
    »Keine Ahnung«, gestand Clive. »Was machen wir hier, Derek?«
    »Geld«, sagte Derek. »Wir wollen Geld. Jede Menge Geld, Sir.«
    »Wofür? Ihr habt bis jetzt noch nicht das geringste erreicht.«
    »Für Bestechung und Korruption. Um Freund gegen Freund auszuspielen. Den Gemeinschaftsgeist zu brechen. Sie sind so dick wie Eiter aus einer nässenden Wunde, diese Brentforder. Sie stecken allesamt unter einer Decke. Ein wenig Geld hier, eine Tracht Prügel da, und schon gehen sie sich gegenseitig an die Kehle.«
     
    Professor Slocombe schürte das Feuer. »Ich hätte wirklich einen Rückkehrspruch über den Schriftrollen sprechen sollen«, sprach er, »dann hätte ich sie nur herbeizitieren müssen, ganz gleich, wo sie stecken.«
    »Die Dinge erscheinen im Rückblick immer so einfach, nicht wahr?« sagte John.
    »Urgh!« machte Jim. »Urgh! Uuuh! Aaargh!«
    »Ich könnte es nicht besser ausdrücken«, sagte John. »Eine fortgeschrittene Form von Esperanto ist das, oder irre ich mich?«
    »Nein. Ich hab’s. Ich hab’s!«
    »Laß mich mit deinen Kalauern in Frieden.«
    »Die alten sind immer noch die besten«, sagte der Professor.
    »Nein, nein, ich hab’s wirklich!« sagte Jim. »Die Dinge erscheinen immer am einfachsten, wenn man auf sie zurückblickt! John hat völlig recht!«
    »Sprich weiter.«
    »Auf die Dinge zurückblicken!« sagte Jim. »Ja begreifen Sie denn nicht?«
    »Nein«, sagte der Professor. »Ich begreife nicht.«
    Jim seufzte. »Es ist schrecklich einfach. Ich hätte eigentlich direkt darauf kommen müssen. Zurückblicken. In der Zeit. Ich kann das. Ich kehre in der Zeit zurück und sehe nach, wer die Schatulle gestohlen hat.«
    »Geben Sie diesem Mann eine dicke Zigarre«, sagte John Omally.
     
    Dr. Stefan Malone paffte eine dicke Zigarre, auf die Weise, wie stolze Väter das zu tun pflegen.
    Auf seinem Eßtisch lag die Schatulle, und in der Schatulle lag das goldene Kind.
    Auf dem Fußboden lag der Deckel, und im Deckel lag das andere Kind.
    Dr. Stefan bückte sich und betrachtete es. An dem anderen stimmte irgend etwas nicht. Nur zwei hatten die schrecklichen Zinkbadewannen überlebt, und sie waren beide aus dem getrockneten Blut auf dem Turiner Leichentuch geklont. Aber sie waren alles andere als identisch.
    Das goldene Kind strahlte Wärme und Freude aus.
    Aber dieses.
    Dr. Stefan blies ihm den Zigarrenrauch ins Gesicht.
    Die Gesichtszüge verzerrten sich. Es war dunkelhäutig. Schwärzlich. Das Haar war schwarz, die Augenbrauen, die Wimpern. Aber über all das hinaus war noch eine besondere Schwärze an diesem Kind. Eine Aura aus Dunkelheit, die es ganz und gar zu umgeben schien. Eine spürbare Aura. Wann immer Dr. Stefan es mit der Flasche fütterte, spürte er, wie seine Finger kalt wurden. An diesem Baby war etwas ganz und gar grundsätzlich falsch.
    Die Tatsache, daß ganz und gar alles an dieser Szene grundsätzlich falsch war, entging dem armen Dr. Stefan Malone völlig.
    »Was bist du?« fragte der Gentechniker das finstere Kind.
    Die dunklen Augen öffneten sich und richteten sich auf Dr. Stefan.
    »Dada«, sagte es mit einer tiefen, dunkel vibrierenden Stimme.
     
    »Muß es dunkel sein dazu?« erkundigte sich Professor Slocombe. »Sollte ich vielleicht die Beleuchtung ausschalten?«
    »Kein Problem, Sir.« Jim machte es sich in der Chaiselongue bequem. »Wohin ist eigentlich diese Celia Penn verschwunden?« erkundigte er sich.
    »Nach Hause«, antwortete Professor Slocombe. »Wir haben uns ein wenig unterhalten. Ich möchte dich nicht mit den Einzelheiten langweilen.«
    »Schon wieder Geheimnisse, wie?«
    »In der Tat, ja.«
    »Und wer hat an Ihre Tür geklopft? Hat es Schwierigkeiten gegeben?«
    Professor Slocombe zwinkerte.
    »Das waren Sie selbst! Sie wollten uns aus dem Weg haben!« Jim verdrehte die Augen.
    »Ja, und ich würde dich jetzt gerne auf dem Weg haben, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Kein Problem, Professor.« Jim schloß die Augen. »John, fang mit dem Preßluftbohrer an.«
    »Muß ich?«
    »Du mußt.«
    » Ratatatatata « , machte

Weitere Kostenlose Bücher