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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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sagen?« fragte Celia Penn.
    »Daß das eine diskriminierende Bemerkung war oder was weiß ich.«
    »Ich nicht«, erwiderte Celia Penn. »Es ist nur, daß ich den Witz schon kannte.«
    »Oh«, sagte der Alte Pete.
    »Ja. Ich hab’ ihn letzte Woche von einer einbeinigen kugelstoßenden Lesbierin gehört.«
    »Oh.«
    »Und ich hab’ ihn von einem Iren gehört«, berichtete Norman.
    »Ich hab’ ihn von einem Eskimo«, sagte eine Dame mit einem Strohhut.
    »Von einem Rabbi«, sagte Paul der bärtige Medizinstudent.
    »Ich hab’ ihn aufgeschnappt«, sagte Marvin Gaye.
    »Und ich hab’ ihn von Gott«, sagte David Icke.
     
    John und Jim betraten die Straße nach Golgatha.
    »Aaaaaaaaargh!« kreischte die versammelte Gästeschar, als sie die Neuankömmlinge erblickte. »Dämonen! Raus mit euch, Dämonen!«
    Neville erhob sich hinter dem Tresen. Und tatsächlich, er trug eine Verkleidung und einen falschen Bart. Und tatsächlich, er sah aus wie Moses. Und tatsächlich, er schien eine Stinkwut im Bauch zu haben.
    »Judasse!« brüllte Neville. »Die Judas-Zwillinge, niemand sonst! Erschlagt die Bösewichter, die Schande über mein Haus gebracht haben!«
    »Halt, halt.« John hob abwehrend die Hände. »Wir sind gekommen, um zu helfen. Jim und ich sind gekommen, um die Situation zu retten. Wir wollen den Fliegenden Schwan wieder zu altem …«
    »Und es wird sich ein Heulen und ein Zähneknirschen erheben!« Neville griff nach seinem alten Knüppel. »Und Feuer wird aus dem Himmel regnen und die Stämme Pooleys und Omallys zerschmettern und ihre Kinder und Kindeskinder. Denn wer sich mit dem Haus von Neville einläßt, der soll den Knüppel rot und heiß auf dem Hintern spüren.«
    »Schon gut, ich weiß ja, daß du aufgebracht bist«, sagte John.
    »Teufelsbrut!« Neville hob den Knüppel. »Faule Nachkommen des Antichristen!«
    »Sehr aufgebracht«, sagte Jim.
    »Verbrennt die Ketzer!« kreischte der Alte Pete.
    »Diesmal hältst du dich aus der Sache raus«, sagte John warnend.
    Neville kletterte auf den Tresen. Mit seiner langen Robe, dem falschen Bart und dem Knüppel in der Hand sah er mächtig imposant aus.
    »Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen als der Tag der Vergeltung«, brüllte er.
    »Jetzt beruhige dich doch endlich!« John machte beschwichtigende Gesten. »Die Dinge sind nie so schlimm, wie es im ersten Augenblick scheint.«
    » Nie so schlimm? «Neville breitete die Arme aus. »Seht euch mein Lokal an. Seht euch doch nur an, was aus dem Fliegenden Schwan geworden ist!«
    Johns Blick schweifte mißtrauisch durch das Lokal. Der Fliegende Schwan war nicht mehr wiederzuerkennen. Wo einst die Britannia-Kneipentische und die bequemen Stühle gestanden hatten, befand sich jetzt eine Reihe von Kirchenbänken.
    Auch der Dominotisch war verschwunden, ersetzt von einem Weihwasserbecken mit einem kleinen Springbrunnen darin. Die Wände, so viele Jahrzehnte Heimat vergilbter Sportplakate, waren übersät von Heiligenporträts, schrillen Marienfiguren aus Plastik, die von innen heraus leuchteten, falschen Ikonen mit holographischen Bildern und buntblinkenden Neonkreuzen.
    Von der Decke herab hingen Cherubim und Seraphim aus Gips, mit fetten Hintern und einem Grinsen im Gesicht, mit kleinen Bögen und Pfeilen in den Händen und winzigen Flügeln auf den Rücken.
    Überall standen Statuen, grellbemalte theatralische Requisiten von Tobias und dem Engel, vom heiligen Franz von Assisi, von Matthäus, Markus und Erik Cantona. Von Erik Cantona?
    Omally bekreuzigte sich.
    »Du dummschwätzender Bastard!« Neville machte Anstalten, vom Tresen herabzuspringen.
    »Nein«, sagte John. »Nein wirklich, das ist ja schrecklich. Wir bringen das in Ordnung, Neville. Ehrlich, wir bringen das in Ordnung.«
    »Lügner! Hypokrit!«
    »Ich meine es ehrlich! Glaub mir!«
    »Ach ja?« Nevilles Stimme hob sich um eine Oktave. » Ach ja? Glaub nur ja nicht, ich hätte nicht von deinen üblen Plänen gehört, meinen weiteren Ruin zu betreiben! Die John-Omally-Millennium-Brauerei und die von Jim Pooley.«
    »Ah«, sagte John.
    »Ich denke, wir sollten jetzt gehen«, sagte Jim. »Bevor das Geißeln und das Kreuzigen anfängt.«
    »Und das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen«, sagte der Alte Pete.
    »Wieso bist du eigentlich wie ein Mönch angezogen?« erkundigte sich Omally. »Und warum trägst du eine Mitra?«
    »Man versucht sich anzupassen, warum?«
    »Bei Baal!« kreischte Neville. »Beim Belial und bei allen …«
    »Ich schätze, das

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