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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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und nickte ihnen immer noch dankbar zu.
    »Die Lösung ist so einfach und gerade wie ein Entenbürzel«, sagte er. »Du gibst den Scheck zurück, erzählst Neville die Wahrheit und emigrierst anschließend nach Terra del Fuego. «
    »Das nenne ich aber nicht gerade eine Lösung.«
    »Es ist zumindest die einzige, die mir einfallen will, John.«
    »Sieh mal«, sagte Omally. »Ich hab’ einen Scheck über zehntausend Pfund in der Tasche. Zehntausend Pfund, Jim! Damit müßten wir doch etwas unternehmen können!«
    »Du hast das Geld unter falschen Voraussetzungen angenommen, John. Möchtest du lieber ins Gefängnis als nach Feuerland?«
    »Du würdest Terra del Fuego hassen, Jim.«
    »Ich? Ich komme nicht mit dir.«
    »Wir stecken zusammen in dieser Geschichte. Wir haben uns die Hand darauf gegeben.«
    »Es muß doch eine Lösung geben!« Jim trommelte mit den Fingern auf das andere Ende der Kirchenbank. »Es muß einfach!«
     
    »Lagebericht«, sagte Fred und trommelte mit den Fingern auf Clives Kopf. »Gibt es Fortschritte zu vermelden, oder was habt ihr zu berichten?«
    »Glücklicherweise nichts, Sir«, sagte Clive und entfernte sich vorsichtig außer Trommelreichweite. »Wir haben so ziemlich ganze Arbeit bei den Medien geleistet. Niemand nimmt Brentfords Behauptungen für bare Münze. Sie haben den Bürgermeister effektiv mit Papierkram überhäuft, und die Trottel tappen völlig im dunkeln.«
    »Was gibt es Neues von dem Trottel, der die Schriftrollen gefunden hat?«
    »Er hat fast zwei Monate im Cottage Hospital gelegen, und während er dort lag, haben wir ein Implantat in seinen Schädel gepflanzt. Damit wir ihm auf der Spur bleiben können. Er bedeutet keine Gefahr. Er will nichts mehr mit dieser Geschichte zu tun haben.«
    »Und der irische Trottel?«
    »Keine Gefahr, Sir. Ein Blödmann, weiter nichts.«
    »Und was ist mit diesem Professor Slocombe?«
    »Der bereitet sich auf die Zeremonien vor. Er hat sich auf magische Weise zurückgezogen und sich Einsamkeit auferlegt. Aber er verschwendet seine Zeit. Solange nicht Tausende von Menschen an seinen Zeremonien teilnehmen, besitzt er einfach nicht genügend Macht, um Erfolg zu haben.«
    »Sieht ganz danach aus, als steckten alle in der Scheiße, wie?«
    »Sieht ganz danach aus, Sir.«
    Fred lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Auf seinem Schreibtisch lag eine Staubschutzplane, und ringsum waren Gerüste aufgebaut. Auf den Gerüsten arbeiteten Männer an der Restauration der Decke. Diese Dinge benötigen sehr viel Zeit.
    »Nun, Ihr beiden haltet mich auf dem laufenden«, sagte Fred. »Für den Fall, daß etwas Unerwartetes dazwischenkommt.«
    »Unerwartet?« fragte Clive. »Was könnte an Unerwartetem noch dazwischenkommen?«
     
    »Ein Gentleman hat mich beauftragt, Ihnen dies hier zu übergeben«, sagte die blonde Kellnerin und reichte Jim einen Umschlag.
    »Ein Gentleman?« fragte Jim.
    »Ein dicker, großer Bursche«, antwortete die Kellnerin. »Hat mit einem stinkvornehmen Akzent geredet.«
    »Danke sehr.« Jim nahm den Umschlag entgegen, riß ihn auf und zog eine kleine weiße Karte hervor.
    Darauf stand geschrieben:
     
    Bitte kommen Sie um Mitternacht in mein Büro.
    Bringen Sie ihren Freund mit.
    Es ist sehr wichtig.
     
    Jim drehte die Visitenkarte um. Auf der Vorderseite stand in eleganten Buchstaben ein Name und eine Adresse.
    Jim erkannte die Adresse.
    Und den Namen.
    Es war Mister Compton-Cummings.

25
     
    »Oh«, sagte Jim. »Das ist ein wirklich höchst unerwartetes Ereignis.«
    »Meine Überraschung übertrifft deine eigene«, sagte John. »Wenn es um unerwartete Ereignisse geht, dann gehört dieses hier wirklich und wahrhaftig in eine eigene Klasse, weißt du?«
    »Redest du wieder Unsinn?« fragte Jim.
    »Ja. Du vielleicht nicht?«
    Jim nickte, zerriß die Visitenkarte und warf die Stücke achtlos in den Aschenbecher. »Compton-Cummings, also wirklich!« sagte er. Und: »Kommen Sie um Mitternacht! So ein Schwachsinn. Als würde ich auf einen solchen Mist hereinfallen!«
     
    »Wie spät ist es?« fragte Jim.
    Omally schob den Hemdsärmel zurück und konsultierte seinen eigenen Running Gag.
    »Genau Mitternacht«, sagte er.
    Jim blickte auf das Gebäude, das still und dunkel im Mondlicht lag. »In seinem Büro brennt Licht«, sagte er. »Was sollen wir tun? Einfach anklopfen?«
    »Das wäre die offensichtliche Methode, ja. Aber bist du dir absolut sicher, daß du wirklich mit den Händen flattern und in kleinen Kreisen herumrotieren

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