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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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schiebt, dann sorgt das Programm dafür, daß große Geldbeträge auf Bankkonten in Brentford transferiert und anschließend sämtliche Spuren der Transaktion gelöscht werden.«
    »Das beginnt mir zu gefallen«, sagte John. »Und wessen Konten hatten Sie da genau im Sinn?«
    »Meins«, sagte Professor Slocombe.
    »Und meins«, sagte Compton-Cummings.
    »Ah«, sagte John.
    »Aber«, sagte der Genealoge. »Dieses Geld wird Ihnen zur Verfügung gestellt werden, damit Sie all die Dinge tun können, die wir geplant haben.«
    »Magie!« sagte John und rieb sich die Hände. »Reinste Magie.«
    »Nein«, widersprach Jim. »Absolut nicht. Die Zeit reicht nicht. Wir haben bereits September. Welche Bauprojekte könnten wir schon jetzt noch anfangen, die im Dezember fertig würden?«
    »Leider«, sagte John. »Leider, leider, leider. Traurigerweise hast du recht.«
    »Ich bin auch traurig«, sagte Jim. »Versteh mich nicht falsch.«
    »Allerdings«, sagte Professor Slocombe, »allerdings könnten wir diese gewaltigen Geldbeträge über Brentford ausschütten. Um die Moral zu heben, um Begeisterung zu wecken, um Unterstützung zu ermutigen, um sicherzustellen, daß jeder in der gesamten Gemeinde mit uns feiert, wenn der Silvesterabend gekommen ist. Für meine Zeremonie ist es absolut notwendig, daß Tausende von Menschen mit uns feiern. Wir benötigen einen großen Schwall positiver Energie, damit es funktioniert.«
    »Ich denke, das könnten wir hinkriegen«, sagte John.
    »Die John-Omally-Millennium-Fisch-und-Chips-Lieferwagenflotte«, sagte Jim.
    »Das Konzert von Devo«, sagte John.
    »Ich schätze, ich ziehe inzwischen die Hohlen Schokoladenhasen des Todes vor.«
    »Jim«, sagte John, »wir könnten sogar die Spice Girls kommen lassen!«
    Ein großes Schweigen breitete sich aus. Es schien in der Luft zu verharren. Wie ein großes Schweigen das nun einmal zu tun pflegt.
    »Die Spice Girls sind dieses Jahr jedenfalls die angesagten Brüder«, sagte der Professor.
    »Vertrauen Sie mir«, sagte John, »es gibt da gewisse Unterschiede.«
    »Also schön, meinetwegen holen Sie die Spice Girls«, sagte Mister Compton-Cummings. »Holen Sie die Hohlen Schokoladenhasen, holen Sie die Rolling Stones. Allein der Himmel ist das Limit.«
    »Dann holen wir sie doch alle«, schlug John vor.
    Da war es wieder, das große Schweigen. Oder war es diesmal ein anderes?
    Dieses große Schweigen jedenfalls wurde von Jim Pooley gebrochen.
    »Wegen diesem Programm, das wir in Freds Computer bringen sollen …«, sagte er. »Ist das nicht eine ziemlich riskante Aufgabe? Ich meine, ich bin kein Feigling oder so, ehrlich nicht. Aber glauben Sie mir, um nichts in der Welt will ich mit diesem Burschen zu tun haben.«
     
    »Also«, sagte John. »Nachdem ich die Rauchbombe gezündet habe, seilst du dich vom Dach ab und dringst durch das Fenster in den Computerraum ein. Wir synchronisieren vorher unsere Uhren, und du hast genau fünfundvierzig Sekunden. Ich setze den Lieferwagen mit der Matratze auf dem Dach zurück gegen das Gebäude, du kommst mit dem Paraglider runter, und wir verschwinden in der Nacht.«
    »Und du kannst in diesem Plan keinen offensichtlichen Fehler erkennen?«
    Es war der nächste Tag. Sie saßen auf der Betonbank vor der Memorialbücherei. Das Wetter war freundlich, aber kalt. Die Bank war noch immer ungemütlich (aber nicht für Jim, der sich ein Kissen mitgebracht hatte).
    »In Ordnung, dann kriegst du meinetwegen fünfzig Sekunden«, sagte John.
    »John, und wenn ich eine Stunde hätte oder einen Tag oder meinetwegen eine ganze Woche, ich könnte das niemals, niemals tun. Du weißt, wie ich mit Technik auf Kriegsfuß stehe. Ich würde wahrscheinlich den ganzen Raum in die Luft sprengen. Außerdem ist der Plan glanzlos. Warum zünde ich nicht die Rauchbombe?«
    »Weil ich zuerst dran gedacht habe.«
    »Nein.« Jim schüttelte den Kopf. »Das ist wieder eine von deinen überhasteten Lösungen. Du weißt schon, von der Sorte, die enden wie Normans Süßigkeiten. Alles blöder Brei.«
    »Anderthalb Minuten«, sagte John. »Zwei Minuten.«
    »Nein, John. Ich mach’ das nicht. Die ganze Idee ist lächerlich.«
    »Sie ist Millionen wert, Jim. Millionen Pfund für drei Minuten Arbeit!«
    »John, ich hab’ nicht die geringste Ahnung von Computern. Ich hatte nie einen und werde hoffentlich nie einen haben. Niemand in ganz Brentford kennt sich mit Computern aus.«
    »Irgend jemand muß sich doch damit auskennen!«
    »Wer denn?«
    John

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