Das Kinder-Gesundheitsbuch
entzündliche Prozesse am »falschen« Ort, nämlich im Kopf, entstehen.
Wann zum Arzt?
Gehen Sie mit einem Säugling am besten noch heute zum Arzt. Bei größeren Kindern sollten Sie den Arzt aufsuchen, wenn sich der Allgemeinzustand verschlechtert, das Fieber über 39,5 °C steigt und die Symptome über fünf Tage hinweg andauern.
Was macht der Arzt?
In erster Linie schließt der Arzt schwerwiegendere Erkrankungen zum Beispiel der Nasennebenhöhlen, des Mittelohrs und der Rachenmandeln aus. Antibiotika kommen bei reinem Schnupfen kaum in Betracht.
Bei chronischem, über mehrere Wochen anhaltendem Schnupfen muss abgeklärt werden, ob die Rachenmandeln (Polypen) zu groß sind (siehe > ), ob der innere Übergang zum Rachen zu klein ist (Choanalstenose), ob eine Allergie vorliegt oder ob ein Fremdkörper die Ursache für die verstopfte Nase ist.
ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
Im 1. Lebensjahr, besonders, wenn die Atmung des Säuglings im Schlaf und beim Trinken beeinträchtigt ist, hilft
Sambucus nigra D4–D6 Glob.
4- bis 6-mal tägl. 3–5 Globuli
Allgemein geeignet, um den Schnupfen in Fluss zu bringen, ist
Mercurialis 10 % Salbe WELEDA
3-mal tägl. auf die gesamte Mittelgesichtsregion auftragen.
Ab dem 2. Lebenshalbjahr geeignet, vor allem bei trocken-entzündeter Nase
Nasenbalsam für Kinder WALA
auf Nasenflügel und Naseneingang auftragen.
Bei hartnäckigem Schnupfen und stark verstopfter Nase im Kindesalter (statt abschwellender Nasentropfen)
Nasenbalsam WALA (geeignet ab dem Alter von 4 Jahren)
2- bis 3-mal tägl. im Wechsel mit
EMSER Nasenspray
mehrmals tägl. 1–3 Sprühstöße pro verstopftem Nasenloch.
Kamillentee mit viel Zucker
als Tropfen in die Nase gegeben (in jedem Alter).
Bei Kindern mit schwacher Verdauung nach einer früheren Antibiotika-Behandlung und bei begleitenden Halsschmerzen (»roter Hals«)
Agropyron Glob. WALA
4-mal tägl. 3–7 Globuli. Dieses Mittel aktiviert das Lymphsystem und fördert die Vitalität »am richtigen Ort«.
Bei Schnupfen in Verbindung mit Bindehautentzündung, Mittelohrentzündung, Nebenhöhlenentzündung, auch vorbeugend wirksam
Silicea comp. Glob. WALA
3- bis 5-mal tägl. 3–7 Globuli
Wie Sie als Eltern helfen können
Wenn Sie noch stillen, können Sie Ihrem Baby ein paar Tropfen Muttermilch in die Nase tröpfeln. Die Muttermilch enthält viele wichtige Abwehrstoffe und fördert die Abschwellung der Schleimhaut. Allgemein eignet sich eine physiologische Kochsalzlösung als Nasentropfen (Zubereitung siehe > ).
Im ersten Lebensjahr sollte Ihr Kind möglichst immer, auch in der Wohnung, ein Mützchen tragen. Dadurch wird die Wärme im Körper gehalten, und die Atemwege sind so deutlich weniger infektanfällig. Wenn Ihr Säugling schläft, achten Sie darauf, dass es ihm mit der Kopfbedeckung nicht zu warm wird (siehe > ).
Ihr Kind soll weder frieren noch schwitzen, sondern darin unterstützt werden, die Wärme selber gut regulieren zu können.
Da nach einem Schnupfen häufig Folgeerkrankungen auftreten (etwa Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündung), ist die Behandlung eines Schnupfens immer sinnvoll.
Neben den oben beschriebenen Möglichkeiten hilft es außerdem, ab dem Kleinkindalter ein ansteigendes, warmes Fußbad zu machen (siehe > ) und anschließend die Beine einzureiben, zum Beispiel mit Malvenöl (WALA). Auch Inhalieren und eine Nasendusche (siehe > ) helfen.
Hilfe bei trockener Nase
Wenn ein Kind unter wiederholtem Schnupfen leidet, kann das mit einer trockenen Nasenschleimhaut zusammenhängen. Diese Ursache wird häufig unterschätzt, obwohl sie gerade in Städten sehr häufig auftritt. In vielen Wohnräumen ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, was man durch häufigeres Lüften und etwas weniger Heizen verbessern kann. Für feuchte Nasenschleimhäute sorgen außerdem viel Bewegung an der frischen Luft und ausreichendes Trinken! Hängen Sie zur weiteren Unterstützung feuchte Tücher über der Heizung auf und nutzen Sie bei Bedarf die folgenden Mittel:
Rhinodoron Nasenspray WELEDA mehrmals tägl. 1 Sprühstoß und
Nasenbalsam für Kinder WALA vor allem abends.
Nasennebenhöhlenentzündung
Sinusitis
Typische Symptome
allgemeines Krankheitsgefühl und Schwäche
manchmal eitriger Schnupfen
Fieber
Frontalkopfschmerz
Druckgefühl im Kopf beim Bücken
dumpfer Klang der Stimme
Schleimstraße im Rachen
Die Nasennebenhöhlen sind durch enge Verbindungsgänge mit der Nasenhöhle
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