Das Kinder-Gesundheitsbuch
Verdauungstrakt. Alles spricht dafür, dass eine Mutter ihr Kind stillt.
Aus medizinischer Sicht gibt es nur wenige Gründe, auf das Stillen zu verzichten oder in den ersten Wochen und Monaten zuzufüttern, etwa bei Früh- oder Neugeborenen mit einem zu geringen Geburtsgewicht (Mangelgeborene), bei Unterzuckerung (Hypoglykämie) des Kindes bei mütterlichem Diabetes oder wenn die Milchmenge nicht reicht und Ihr Kind nicht genügend an Gewicht zunimmt.
Zu wenig Milch?
Bilden Ihre Brüste zu wenig Milch, steckt dahinter oft körperliche und nervliche Erschöpfung, zu wenig Ruhe und Schlaf. Bitten Sie Ihre Nachsorgehebamme oder eine Stillberaterin um Unterstützung. Sie sollten auch Ihren Partner in dieser Zeit vermehrt einbinden, damit er Sie entlasten kann. Möglicherweise kann er zwischenzeitlich abgepumpte Milch oder Ersatzmilch füttern, vor allem nachts, so dass Sie durch ungestörten Schlaf wieder neue Kräfte bekommen. Vergessen Sie in dieser Phase nicht, selbst ausreichend zu trinken (auch Milchbildungstee).
Das wichtigste ist, dass Sie sich keine Vorwürfe machen, vielmehr auch auf Ihr eigenes seelisches Wohl achten und kein schlechtes Gewissen haben, wenn zwischenzeitlich oder generell nicht genügend Muttermilch da ist.
Wenn Sie zufüttern, geben Sie auch diese Nahrung mit positiven Gefühlen. Denn das Kind wird nicht nur durch die Milch ernährt, sondern auch durch die Gefühle, die es bei seiner Mutter und bei seinem Vater wahrnimmt.
Gehört Ihr Kind zu den trinkschwachen Säuglingen, können Sie ihm
Gentiana Magen Glob. WALA
1–2 Globuli vor der Mahlzeit geben.
Das Wohl der Mutter
Achten Sie auch darauf, etwas zu unternehmen, was Ihnen selbst und Ihrem Partner Freude macht. Mit genügend Schlaf, neu gewonnener Lebensfreude, ausreichend Flüssigkeit und den unten aufgezählten Maßnahmen und Medikamenten kommt in den allermeisten Fällen die Milchbildung wieder so in Gang, dass Sie Ihr Kind voll stillen können.
Falls Sie nicht stillen, können Sie die seelischen Aspekte des Stillens durch Zuwendung, Stille und eine intensive Wahrnehmung Ihres Kindes ausgleichen.
Manchmal ist das Stillen auch mit Mühe verbunden, wie etwa bei Hohlwarzen. Oder es treten Probleme auf, wie bei einem Milchstau und einer Brustdrüsenentzündung (Mastitis). In diesen Fällen lassen Sie sich am besten von einer Hebamme oder einer Stillberaterin helfen, die beide zu Ihnen nach Hause kommen.
Still-sein
Stillen setzt Stille voraus. In diesem Augenblick sind nur das Kind und die Mutter wichtig. Telefon, Klingel, Fernseher und Computer sollen aus oder unhörbar sein, ein Geschwisterkind soll diese Zeit respektieren lernen. Das Baby soll spüren: Es gibt Momente, in denen nichts wichtiger ist als ich. Das ist ein wichtiges Fundament seines Selbstwertgefühls.
Das hilft bei Milchstau
Um einem Milchstau und einer Entzündung der Brustdrüsen vorzubeugen, ist richtiges Sitzen sehr wichtig. Denn immer ist eine verkrampfte Haltung, vor allem der Schultern, eine der Ursachen bei einem Milchstau. Lassen Sie sich deshalb von der Hebamme und der Stillberaterin die richtige Stillhaltung und das richtige Anlegen zeigen und achten Sie darauf, dass Sie entspannt und bequem sitzen oder liegen. Auch eine zarte Massage der Schulterregion kann hilfreich sein!
Damit sich der Milchstau auflöst, helfen
häufiges Anlegen oder Abpumpen
Magerquark-Kompressen (siehe > , eventuell mit Honig)
Einreiben mit Mercurialis perennis 10 % Salbe WELEDA
über Nacht, vor dem nächsten Stillen Reste von Kompresse und Salbe sorgfältig abwischen
Apis/Belladonna cum Mercurio Glob. WALA
stündl. 5 Globuli
Sind die Brüste sehr berührungsempfindlich, spüren Sie stechende Schmerzen beim Stillen und bei Bewegungen, können Sie Apis Belladonna (oben) im stündlichen Wechsel nehmen mit
Bryonia comp. Glob. WALA
7–10 Globuli
Bei weniger ausgeprägter Bewegungsempfindlichkeit und zurückgehendem Milchfluss können Sie Apis Belladonna (oben) stündlich wechseln mit
Phytolacca D12 Glob.
stündl. 5 Globuli
Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Baby in einer entspannten Haltung anlegen. Schulter und Arm sollten das Baby sowohl locker als auch sicher halten. Hilfreich ist auch ein Stillkissen.
Ihr Baby sollte die Brustwarze ganz in den Mund nehmen, damit es richtig saugen kann. Bei Problemen hilft Ihnen Ihre Hebamme oder eine Stillberaterin.
Stillen ist mehr als Nahrungsaufnahme: Es schenkt Ihrem Baby Wärme und Urvertrauen in das Leben – Fundamente einer
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