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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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gesunden Entwicklung.

Refluxkrankheit beim Säugling
    Gastroösophagealer Reflux
    Typische Symptome
Leitsymptom: Dem Säugling geht es  immer nach dem Hinlegen schlechter und die Beschwerden bessern sich bei aufrechter Körperposition sofort!
    Vor allem nach den Mahlzeiten kommt es vermehrt zu
körperlicher Unruhe
Überstrecken von Kopf und Oberkörper
Schreiattacken im Liegen
Speien, Spucken, Erbrechen im Schwall
Hustenanfällen
unregelmäßiger Atmung bis hin zu Atemaussetzern (Apnoen)
    Beim gastroösophagealen Reflux kommt es zum Zurückfließen (Reflux) von Speisebrei aus dem Magen (Gaster) in die Speiseröhre (Ösophagus). Ursache ist zunächst bei Säuglingen die Unreife des Magen-Darm-Trakts: Während der ersten drei Lebensmonate ist der Magen gegenüber der Speiseröhre noch nicht dicht. Deshalb können Säuglinge auch ohne Beschwerden nach dem Trinken überschüssige Nahrung spucken (siehe Kasten). Kritisch wird es, wenn dieser Rückfluss so stark ist, dass die Nahrung immer wieder in die Luftröhre gelangt und der Säugling deshalb wiederholt hustet. In einem solchen Fall sollten Sie bald mit ihm zum Arzt gehen. Ebenfalls problematisch ist es, wenn die Säurebildung des Magens bereits früh und stark einsetzt, was sich daran zeigen kann, dass das Erbrochene nach Säure riecht und das Kind missmutig, ständig »säuerlich« und unleidlich wirkt.
    Zu unterscheiden ist der gastroösophageale Reflux vom Magenpförtnerkrampf (Pylorospasmus). Dabei erbricht der Säugling in hohem Bogen (im Strahl), und zwar im Lauf des Tages immer mehr. Das Baby hat keinen Durchfall und kein Fieber. Diese Erkrankung bedarf immer sofortiger ärztlicher Hilfe.
    »Speikind – Gedeihkind«
    Babys, die viel spucken, sich aber insgesamt in einem guten Allgemeinzustand befinden, müssen nicht automatisch zu wenig Nahrung bekommen. Häufig spucken sie nur überschüssige Milch wieder aus oder Reste beim Aufstoßen. Die ausgespuckte Menge sieht meist mehr aus, als es tatsächlich ist. Gedeiht Ihr Kind gut, müssen Sie sich auch keine Sorgen machen, wenn es zu den so genannten Spuckkindern gehört.
    Aus ganzheitlicher Sicht
    Wie im Atemkapitel bereits ausgeführt, besteht zwischen Atemsystem und Verdauungssystem eine enge Verwandtschaft. Ursprünglich ist die Lunge ein Darmteil. Mit der Geburt beginnt das Kind zu atmen und dabei regelmäßig beim Ein- und Ausatmen die Bewegungsrichtung umzukehren, während die Nahrung im Magen nicht umkehren darf, sondern weiter durch den Magenpförtner in den Darm gelangen soll.
    Das Neugeborene muss lernen, den Luftstrom ein- und auszuatmen sowie – im Gegensatz dazu – die Nahrung in einer Richtung durch den Darm zu bewegen. Das heißt, es muss die richtige innere Bewegung erlernen. So wird auch verständlich, warum Kinder mit Bewegungsstörungen wie zum Beispiel Lähmungen oder Muskelerkrankungen besonders oft an Refluxproblemen leiden. Ziel einer ganzheitlichen Behandlung ist es, die Nachreifung dieser richtigen inneren Bewegung im Magen-Darm-Kanal zu fördern.
    Wann zum Arzt?
    Wenn Ihr Baby nach dem Stillen etwas Nahrung spuckt, ist dies noch kein Grund, zum Arzt zu gehen. Wenn es aber wiederholt deutliche Schmerzen oder Unruhe entwickelt, sobald Sie es hinlegen, wenn Sie eines oder mehrere der oben aufgeführten typischen Symptome beobachten, dann sollten Sie auf jeden Fall mit ihm den Arzt aufsuchen.
    Was macht der Arzt?
    Neben einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung können eine Messung des pH-Werts in Magen und Speiseröhre und spezielle Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen durchgeführt werden. Nur selten sind weitergehende Maßnahmen im Säuglingsalter notwendig, etwa dann, wenn der Säugling bereits durch den zurückfließenden Magensaft eine Entzündung des Kehlkopfs oder der Lungen entwickelt hat.
    Die ersten Maßnahmen, die der Arzt verordnen wird, sind im Abschnitt »Wie Sie als Eltern helfen können« beschrieben: So wird er Ihnen vor allem raten, Ihr Baby mit erhöhtem Oberkörper auf den Rücken hinzulegen. Das ist insbesondere nach dem Essen hilfreich. Sämtliche Aktionen sind bereits beim Verdacht auf Reflux sinnvoll und in allen Fällen wirksam.
    Bei ausgeprägten Symptomen der Erkankung verschreibt der Arzt Säureblocker (zum Beispiel AntraMUPS). Nur selten, etwa bei einem Zwerchfellbruch (Hiatushernie), muss eine Operation durchgeführt werden.
    ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
    Die schulmedizinische wie die anthroposophisch-homöopathische

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