Das Kinder-Gesundheitsbuch
des Hautausschlags nach vier bis sieben Tagen, anschließend noch sieben bis zehn Tage körperliche Erholungsphase
Die Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Vom 11. bis 13. Tag nach der Ansteckung (Inkubationszeit) entwickelt das Kind den ersten Fieberschub sowie Erkältungssymptome, das Gesicht und die oberen Atemwege quellen auf.
Die Ansteckung erfolgt über die Augen. Entsprechend ist die Augenbindehaut stark entzündet, was früh den Verdacht auf Masern aufkommen lassen kann, auch wenn noch kein Ausschlag zu sehen ist (Konjunktivitis, siehe > ). Dadurch wird das Kind lichtempfindlich. An der Innenseite der Wangenschleimhaut lassen sich gegenüber den Backenzähnen kalkspritzerartige Flecken erkennen. Am 14. Tag nach Ansteckung kommt es dann zum zweiten Fieberschub, der zu sehr hohen Temperaturen führen kann (bis 41°C); gleichzeitig erscheint der typische, grobfleckige, vom Kopf »herunterregnende« Masernausschlag. Er beginnt hinter den Ohren und breitet sich über das Gesicht und den ganzen Körper aus. Er wird dunkelrot und fließt flächenhaft zusammen. Damit ist der Höhe- und Umschlagpunkt der Krankheit erreicht. Die Schleimhäute der Atemwege schwellen an und es kommt zu dem für Masern typischen, kruppähnlichen Husten.
Nach drei bis vier Tagen verschwindet der Ausschlag in der Reihenfolge wie er aufgetreten ist, und schuppt sich schließlich ab. Parallel dazu sinkt das Fieber. Der Husten kann in dieser Phase noch intensiv sein.
Die Krankheit ist aber erst nach einer Genesungszeit von acht Tagen überwunden (20. bis 28. Krankheitstag). Somit dauert eine Masernerkrankung im Durchschnitt 28 Tage. Früh im Krankheitsverlauf kann das Zuschwellen der Nase und Ohrtrompete zu einer Mittelohrentzündung (meist mit starkem Mittelohrerguss) führen, die sehr sorgfältig behandelt werden muss. Besonders gewissenhaft muss auf die oberen und unteren Atemwege geachtet werden: Es kann jederzeit im Verlauf durch die Entzündung der Atemschleimhaut zu einer Entzündung im Kehlkopfbereich (Masern-Krupp) sowie zu einer ernst zu nehmenden Lungenentzündung kommen! Kopfschmerzen, Verwirrtheit oder gar Lähmungserscheinungen weisen auf die gefährlichste Masernkomplikation, die Gehirnentzündung (Enzephalitits) hin, die sofort im Krankenhaus behandelt werden muss, da sie auch tödlich verlaufen kann.
Die Angaben zur Häufigkeit der Masern-Enzephalitis schwanken stark. Sicher ist, dass das Alter des Erkrankten eine Rolle spielt und mit steigendem Alter (ab dem neunten bis zehnten Lebensjahr) sowie bei Säuglingen die Häufigkeit zunimmt. Aber auch die Behandlung der Erkrankung könnte eine Rolle spielen; so besteht Einigkeit darüber, dass es weniger oft zu Komplikationen kommt, wenn das Fieber nicht zu stark unterdrückt wurde.
Ansteckend sind Masernerkrankte bis zu fünf Tage vor Ausbruch des Ausschlags und bis zu vier Tage danach. Gegen Masern gibt es eine Impfung (siehe > ). Hat ein nicht geimpftes Kind Kontakt mit einem an Masern erkrankten, kann es noch innerhalb von 48 Stunden gegen Masern geimpft werden, um gegen die Krankheit geschützt zu sein. Die durchlebte Krankheit garantiert eine lebenslange Immunität. Jede Maserninfektion hinterlässt für vier bis sechs Wochen eine Immunschwäche. In dieser Zeit darf das Kind nicht belastet, sondern es muss geschont werden, um ganz gesund zu werden.
Wird die Rekonvaleszenzphase nicht genug beachtet und das Kind zu früh gefordert, können schwere Zweitinfektionen die Folge sein. Andererseits sind die Kinder nach richtig auskurierten Masern in ihrer körpereigenen Abwehr stabiler.
Und viele Eltern bemerken, dass ihr Kind zufriedener ist und plötzlich neue Fähigkeiten zeigt.
Eine gefürchtete Spätkomplikation nach Säuglingsmasern stellt die schleichende, tödlich verlaufende Gehirnentzündung (subakut sklerosierende Panenzephalitis = SSPE) dar. Sie scheint deutlich häufiger zu werden, seit Säuglinge einen geringeren Nestschutz bei Masern aufweisen. Dies kommt daher, weil die meisten Mütter heute geimpft sind und weil Wildmasernkontakte fehlen, die ihren Schutz auffrischen könnten. Darüber hinaus haben die meisten Geschwisterkinder auch keine natürliche Immunität im Kleinkindesalter erworben. Dies ist heute ein Argument, Geschwisterkinder von Säuglingen zu impfen, damit sie das Baby nicht anstecken können.
Aus ganzheitlicher Sicht
Viele Eltern berichten, dass ihre Kinder im Rahmen einer
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