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Das kleine Haus am Meer (Romantischer Lady-Krimi)(German Edition)

Das kleine Haus am Meer (Romantischer Lady-Krimi)(German Edition)

Titel: Das kleine Haus am Meer (Romantischer Lady-Krimi)(German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa DuMont
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Silvia hatte scheinbar den Panzer ein wenig gelockert, der sich um sein Herz gelegt hatte. Graf Andreas fühlte es ganz deutlich, dass mit ihm eine Wandlung vor sich ging, die er noch gar nicht ganz begreifen konnte. Sollte er, ein Mann von siebenunddreißig Jahren, noch einmal die Gnade gewährt bekommen, sich verlieben zu dürfen wie ein Jüngling? War das überhaupt eine Gnade oder sollte er sich lieber wieder zurückziehen, um einer weiteren Enttäuschung aus dem Weg zu gehen?
    Bei der Vorstellung musste er insgeheim den Kopf schütteln über sich selbst. In was für Träume verlor er sich nur? War doch klar, dass auch von dieser Episode am Ende nur Trauer und Einsamkeit übrigbleiben würden.
    »Hoffentlich habe. ich Sie nicht beleidigt«, begann Andreas leicht verlegen, weil Silvia ihn keines Blickes mehr würdigte. »Ich wollte damit nur sagen, dass man sich das Leben schön machen sollte. Und damit meinte ich nicht nur Sie sondern auch mich. Auch ich hatte bis jetzt nur Geschäfte im Kopf. Doch damit soll Schluss sein. Alles zu seiner Zeit. Das Leben geht viel zu schnell vorbei, und irgendwann stellt man dann womöglich fest, dass man bei all der Hektik vergessen hat zu leben.«
    Silvia war nicht nachtragend, und seine Erklärung ließ sie natürlich auch gelten, konnte ihn sogar gut verstehen. Wenn sie es sich recht überlegte, dann musste sie Andreas zustimmen. Sie kannte doch nichts von ihrer neuen Heimat, und auch den Brief an ihre Freunde, den sie Martina Brenner fest versprochen hatte, hatte sie noch nicht geschrieben und verschob es von einem Tag zum anderen.
    »Ich würde zu gern schwimmen gehen«, murmelte sie und schaute träumerisch in die Ferne.. »Jetzt, da die Sonne wieder scheint, müsste es herrlich sein, am Strand zu liegen oder sich im Meer zu tummeln.«
    »Warum tun Sie es dann nicht?« fragte der Graf verständnislos. »Sie haben eine eigene Bucht, wo niemand Sie stören kann. Würden Sie mich einladen, Sie zu begleiten, dann würde ich sofort zusagen.«
    Nun musste Silvia doch lachen. Deutlicher hätte er sein Angebot gar nicht mehr formulieren können. »Ich würde mich über Ihre Begleitung freuen«, erklärte sie sofort, doch dann verfinsterte sich ihre Miene.
    »So sehen Sie nicht gerade aus «, murmelte Andreas enttäuscht und trank seine Tasse leer. Dann erhob er sich. »Ich werde jetzt wohl besser wieder nach Hause gehen, hab Sie schon viel zu lange für mich beansprucht.«
    »Bitte, gehen Sie noch nicht, Andreas. Ich. .. es ist da etwas, das ich Ihnen sagen möchte «, begann Silvia erregt. Sie wollte Graf Andreas nicht fortlassen, denn dann würde die Einsamkeit wieder nach ihr greifen wie ein wildes Tier.
    Schon seit Tagen fühlte die. junge Frau, dass sie es nicht aushielt, immer allein zu leben. Sie hatte niemanden, mit dem sie mal reden konnte, und die wenigen Spaziergänger, die hier vorbeikamen, interessierten sich höchstens für Tante Klaras Bildersammlung, die Silvia selbst noch nicht
    g esehen hatte, die aber offensichtlich unter Interessenten ziemlich bekannt war. Noch immer hielt sie eine unerklärliche Scheu davor zurück, Klara Rosens Atelier zu betreten.
    Was Silvia jedoch am meisten belastete, war die Anwesenheit dieses blonden Fremden, der mit einer unerträglichen Selbstsicherheit Besitz von ihrem Leben nahm. Oft tauchte er unerwartet bei ihr auf, manchmal sogar zweimal am Tag. Was sie auch sagte, sie konnte ihn nicht davon abhalten. Er tat so, als hätte er alle Rechte dieser Welt, ebenfalls hier zu sein, genau wie sie selbst. Und wenn sie ihn nach einer Erklärung fragte, dann grinste er nur süffig vor sich hin, was ihr zusätzlich noch Angst machte.
    All das wollte sie Andreas Graf Gerlach gerade anvertrauen, als Arco plötzlich wild zu bellen anfing. Etwas musste seinen Arger erregt haben.
    Andreas sprang auf und lief zum Geländer . Dann starrte er in den Garten. »Arco, hierher!«, rief er in befehlenden Ton, doch das Tier gehorchte nicht.
    »Das wird sicher ein Tourist sein, der sich i n Ihren Garten verirrt hat«, meinte er mit einem entschuldigenden Blick, »Ich werde den Hund sofort anbinden.« Mit raschen Schritten eilte der Mann davon, gefolgt von Silvia, die insgeheim schon ahnte, wer sich da auf dem Weg zum Haus befand. Es konnte nur Sigmund Willert sein, der ihr wieder einmal seine Gesellschaft aufdrängen wollte.
    Sie irrte sich nicht, es war tatsächlich Sigmund. Mit einem siegessicheren Grinsen marschierte er auf Silvia zu, ohne Graf Gerlach

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