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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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müssen. Als ich wieder auftauchte, hat Peter über beide Backen gegrinst.
19. Juli
    Peter schreibt wieder mal einen Brief. Trip hat Kopfhörer auf und schwebt in Trance. Immer wieder blättert er im neuesten »Playboy«, den er unter der Matratze versteckt hat. Er hatte einen alten, aber Simon hat ihn gefunden und beschlagnahmt. Deshalb hat Trip ein paar Jungs von der Ahorn-Hütte bestochen, ihm einen neuen zu besorgen. Sie haben zwanzig Dollar dafür verlangt. Trip hat ihn mir gezeigt, weil er dachte, daß ich mich vielleicht dafür interessiere. Das Playmate des Monats heißt Candy Roberts, eine Brünette mit riesigem Wabbelbusen und soviel Haaren zwischen den Beinen, daß man eine Perücke draus machen könnte. »Candy ist geil«, wiederholt Trip die ganze Zeit.
Soll mir recht sein ...
Ich schreibe in mein Heft. Heute war ein ziemlich ruhiger Tag. Am Morgen haben wir unser Lied für die
Talentshow geprobt. Wir singen »Get A Job«. Das ist auf einer von Pias Platten. Trip singt »Babumm«, Peter singt «da, da, da«, und ich singe den Text. Es macht Spaß. Pia begleitet uns auf der Gitarre, nachdem wir eine Weile geübt hatten, kam Denise rein und meinte, daß wir schon klingen wie die Typen auf der Platte. Ich glaube nicht, daß wir ganz so gut sind, aber wir brauchen uns auch nicht zu verstecken.
20. Juli
    Weil wir heute nachmittag Freizeit hatten, habe ich »Herr der Fliegen« mit runter an den See genommen und fast das ganze Buch gelesen. Hat mir echt gut gefallen. Irgendwann tauchte Vinnie auf und hat sich nach Peter erkundigt. Er sagt, es tut ihm wirklich leid, daß er so fies zu ihm war. Es hörte sich an, als ob er es ehrlich meint. Er erzählte mir, daß Peter jedesmal weggeht, wenn er sich bei ihm entschuldigen will. Ich habe ihm geraten, Peter einfach in Ruhe zu lassen.
»Das ist aber langweilig«, meinte er. Dann hat er mir ins Gesicht gelacht.
Er sah mich lange an und sagte dann, ihm wäre aufgefallen, daß Peter und ich in letzter Zeit ständig Zusammenhängen. »Na und?« fragte ich. »Wenn ich dich nicht kennen würde, würde ich schwören, daß ihr Zwei ein Pärchen seid«, sagte er. Dann hat er wieder gegrinst, daß ich Angst gekriegt habe. Dieses Grinsen habe ich sonst immer nur bei Leuten gesehen, bevor sie mich zusammengeschlagen haben.
Am liebsten hätte ich ihm gesagt, daß er mich überhaupt nicht kennt. Statt dessen meinte ich: »Das kannst du vergessen. Ich steh' auf Weiber.«
Dabei bin ich mir so blöd vorgekommen, aber Vinnie schien zufrieden. Sein furchterregendes Lächeln verschwand, und er wurde freundlicher. »Schön, daß wenigstens du noch auf meiner Seite bist«, meinte er. Ich hätte kotzen können.
Er hat noch gesagt, ich soll Peter von ihm grüßen, und ist dann den Hügel raufgerannt. Ich weiß, daß er was im Schilde führt. Eigentlich sollte ich es Simon erzählen, aber ich will nicht, daß Vinnie sauer auf mich wird. Anscheinend mag er mich, und ich will, daß das auch so bleibt. Also werde ich dieses Gespräch einfach vergessen.
21. Juli 22:49
    Wollte Pia gerade ihr Buch zurückgeben. Und habe einen ziemlichen Schock gekriegt. Es war schon Schlafenszeit. Ich bin leise durch den Wald geschlichen und habe versucht, Gott zu hören, wie Peter mir gesagt hat. Aber außer dem Wind habe ich nichts gehört. Deshalb habe ich es aufgegeben und bin schnell zu Pias Hütte gegangen. Ich wollte das Buch auf die Veranda legen, doch dann habe ich von drinnen Gelächter gehört. Denise war auch da. Die Rolläden waren unten, und das Licht war aus. Ich habe nur das Gelächter und leise Musik gehört. Ich weiß nicht, warum, aber ich habe unter dem Rolladen durchgespäht und die beiden miteinander tanzen sehen.
SCHIEBER.
Ich bin den ganzen Rückweg gerannt. So etwas Seltsames hatte ich noch nie gesehen. Zwei Frauen, die miteinander tanzen. Ich packe es immer noch nicht. Vinnie hat zwar mal gesagt, daß Pia eine Lesbe ist, doch ich hielt das für einen Witz. Ich hätte ihm nicht mal geglaubt, wenn er es ernst gemeint hätte. Vor einiger Zeit habe ich Jeff gefragt, woran man eine Lesbe erkennt. Er sagte, es seien große, häßliche Frauen, die wie Männer aussehen und ganz tiefe Stimmen haben. Früher habe ich Mags Mutter für eine Lesbe gehalten, bis Mag und ich sie einmal beobachtet haben. Sie hat mit zwei Typen nackt im Fluß gebadet. Mach einer Weile sind sie nicht mehr geschwommen, sondern ewig unter Wasser geblieben. Mag hat mir erklärt, was sie da tun. Da war ich sicher, daß Mags

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