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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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Mutter ganz sicher keine Lesbe ist.
Pia und Denise sind beide echt hübsch und ziemlich zierlich. Jetzt kapiere ich überhaupt nichts mehr und weiß, wie sich Mama und Papa fühlen. Sie können sich einfach nicht vorstellen, daß ein Mensch, den sie kennen, homosexuell ist.
22. Juli
    Wie gerne würde ich jemandem erzählen, was ich gesehen habe. Aber ich habe beschlossen, den Mund zu halten. Das habe ich mir letzte Nacht überlegt. Wer weiß, was passiert, wenn jemand dahinterkommt. Wahrscheinlich verlieren Pia und Denise ihren Job, und das wäre schlecht. Sie sind die besten Gruppenleiterinnen im ganzen Lager.
Heute nachmittag in der Gemeinschaftsstunde mußten wir Plakate malen, damit wir sie dieses Wochenende am »Familientag« vor unseren Hütten aufhängen Können. Pia hat uns bei unserem geholfen. Sie fragte mich, ob etwas nicht stimmt, weil ich sie so komisch anschaue. Ich zuckte die Achseln und sagte: »Nein«. Aber ich konnte nicht aufhören, sie anzusehen. Sie kam mir plötzlich so anders vor, und ich habe mich über mich selbst geärgert, weil ich so dachte.
Als Denise uns Farbennachschub gebracht hat, sah ich, wie Pia sie anstrahlte. Ich wußte genau, was sie empfindet. Am Anfang kam es mir komisch vor, doch dann kam ich zu dem Schluß, daß es eigentlich egal ist, wie ich es finde. Es ist ihr Leben. Inzwischen habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie beobachtet habe. Ich bin rumgeschlichen und habe unter dem Rolladen durchgeschaut. Das hat mich daran erinnert, was Kimby Aaron und mir angetan hat. Ich fühlte mich wie ein Spanner, so als hätte ich mich in ihr Leben eingemischt. Ich kann mir denken, wie furchtbar diese Heimlichtuerei ist. Sie haben in einem dunklen Zimmer getanzt. Mit runtergelassenen Rolläden. Das ist bestimmt nicht einfach.
Nein, das ist nicht einfach ...
    18:15
    Eben haben wir unser Plakat aufgehängt. Drei Strichmännchen, und drum herum sind lauter Noten. Die Arme der Strichmännchen sind verbunden, so daß sie eine Art Kreis bilden. Pia und Denise sind vorbeigekommen und meinten, daß es »spitze« aussieht.
23. Juli
    Habe heute einen Brief von Mama gekriegt Sie schreibt, allen geht es prima. Seit ich weg bin, war Papa schon fünfmal bei einem Treffen der Anonymen Alkoholiker. Eine Zeitlang ist Mama mitgegangen, aber dann hat sie von einer Angehörigengruppe namens Al-Anon gehört. Jetzt fährt sie hin und zurück dreißig Kilometer zu diesen Sitzungen. Sie sagt, es hilft ihr sehr.
Mit ihrem Job bei Plumbco läuft es gut. Sie arbeitet in der Verpackungsabteilung am Fließband und muß die ausgehenden Pakete zukleben. Die Arbeit langweilt zwar nach ein paar Stunden, aber sie schaltet einfach ab und denkt an den Gehaltsscheck. Am Ende des Briefes schreibt sie, daß sie nicht zum Familientag kommen können. Omas Auto ist in der Werkstatt und Papas Auto hat auch letzte Woche den Geist aufgegeben. Es braucht ein neues Getriebe.
Irgendwie war ich erleichtert, daß sie nicht kommen. Vor ein paar Wochen hat Onkel Lloyd uns vom Familientag erzählt. Wir mußten alle unseren Eltern schreiben und sie bitten zu kommen. Anscheinend hat Onkel Lloyd Einladungen verschickt denn ich habe den Familientag nie erwähnt. Ich habe sowieso nicht damit gerechnet, daß sie kommen. Die Lieder bei der Talentshow sollten wir unseren Eltern widmen. Ich glaube, ich würde lieber sterben als vor Mama und Papa zu singen. Ich bin ja so froh, daß sie nicht kommen.
    18:32
    Ich hatte den ganzen Nachmittag ein schlechtes Gewissen. Immer wieder habe ich Mamas Brief gelesen.
Peter wollte wissen, von wem der Brief ist, und ich sagte: »Von meiner Mutter.« Er fragte, wie es ihr geht. Dann hat er von seinen Eltern geredet und von allem, was sie für ihn getan haben. Irgendwann merkte er, daß ich nicht zuhörte. »Überleg mal, was du deinen Eltern verdankst«, meinte er. Ein blaues Auge, einen wackeligen Zahn und eine Menge Probleme, habe ich gedacht. Aber ich habe den Mund gehalten.
Peter war das egal. Er erzählte, welche Opfer seine Eltern gebracht haben, um ihn ins Camp Sunshine zu schicken. Weil sein Vater keine Almosen annehmen wollte, hat er in zwei Jobs gearbeitet. Seine Mutter hat Pfanddosen gesammelt, um das Geld aufzutreiben. Deswegen hat er durchgehalten, als Vinnie ihn fertigmachen wollte. Weil seine Eltern sich solche Mühe gegeben haben, um ihn ins Ferienlager zu schicken, konnte er unmöglich früher zurückkommen. Er ist es ihnen schuldig, daß er Spaß hier hat.
Das hat mich an ein Erlebnis vor

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