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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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unterwegs, der in der American Legion ist. Er hatte jede Menge Freikarten. Die Hälfte hat er Mag gegeben und gesagt: »Viel Vergnügen.«
Mag und ich sind mit allem gefahren, was es gab. Auf dem Riesenrad fing Mag damit an, wie toll es wäre, wenn wir immer hier oben bleiben könnten und nie mehr runter müßten. Ich fand das ziemlich blöd, was ich ihr auch gesagt habe. »Möchtest du etwa dein Leben lang ständig rauf und runter und im Kreis rumfahren?« »Immer noch besser, als am Boden zu kleben und sich trotzdem im Kreis zu bewegen, denn so läuft es, wenn man in Tranten wohnt«, gab Mag zurück. Ich verstehe, was sie damit meint. Mag legte den Kopf an meine Schulter und Fing an, »Zip-a-dee-doo-dah« zu pfeifen. Wir mußten beide lachen, und dann haben wir zusammen gesungen. Weil wir den Text nicht mehr wußten, haben wir uns beim Singen einen neuen ausgedacht. Mir ist die Stimme umgekippt, und Mag hat gelacht. Nach einer Weile hörte ich auf zu singen.
Wir sind mit allen Sachen gefahren. Mit dem Whip, dem Merry Mixer, dem Paratrooper. Ganz gleich, einfach mit allem. Am besten hat mir der Skydiver gefallen, weil Mag so süß »Jesus Christus!« gekreischt hat, als die Gondel sich überschlug. Nach der Fahrerei war uns echt schwindlig, und wir konnten kaum noch gerade gehen.
Dann haben wir uns das Panoptikum angeschaut. Zuerst kam ein Schwertschlucker. Dann erschien eine dicke Frau namens Dolly in einem roten Minirock mit Fransen, um zu einer Swingnummer zu tanzen. Sie hatte Oberschenkel, so rund wie Wassermelonen, und ihre Titten sahen aus wie Bowlingkugeln, die unter einer Decke herumhüpfen. Beim Tanzen hat ihr ganzer Körper gewabbelt wie Götterspeise. Alle haben die arme Frau ausgelacht. Mir tat sie leid. Aber das Komische war, daß sie das Lachen offenbar nicht störte. Sie hat einfach weitergelächelt und die Arme geschwenkt wie eine Ballerina. Es war, als würde sie gar nicht bemerken, daß sich alle über sie lustig machten, irgendwie fand ich es beängstigend, daß sie so wenig mitbekam.
Als wir aus der Vorstellung kamen, meinte Mags Mutter, es sei Zeit, nach Hause zu gehen. Anscheinend hatte sie sich mit dem Mann von der American Legion gestritten, denn er fuhr nicht mit uns zurück.
    3:47
    Eben hatte ich einen scheußlichen Alptraum. Ich stand in einem roten Minirock mit Fransen vor lauter dicken Frauen. Die Musik fing an, und ich habe getanzt. Die dicken Frauen johlten und jubelten mir zu. Wach einer Weile begann ich, »Ich mag Männer. Ich mag Männer« zu singen, und die dicken Frauen jubelten noch lauter. Plötzlich gingen die Lichter aus, und ich konnte nichts mehr sehen. Bald stellte ich fest, daß ich auch nicht mehr atmen konnte. Ich bekam solche Angst, daß ich aufwachte. Ich hatte das Gesicht ins Kissen vergraben und erstickte mich gerade selbst. Ich war echt erleichtert, als mir klar wurde, daß ich nur den Kopf zu heben brauchte, um wieder Luft zu kriegen.
Was hat das zu bedeuten?
24. Oktober
    Inzwischen graut es mir ziemlich vor Leichtathletik. Heute abend habe ich ein paar feine Pinkel aus Lipton ihre Runden laufen sehen. Sie haben die Sache ganz schön ernst genommen. Ich will mich auf keinen Fall blamieren. Die ganze Zeit rede ich mir ein, daß ich es ja nur zum Spaß mache. Aber ich denke ständig daran, daß ich bei jedem Rennen als letzter ins Ziel kommen werde. Das wäre ein Alptraum. Doch dann sage ich mir, daß ich mir keine Sorgen zu machen brauche.
Ich laufe ziemlich schnell - in der Fünften habe ich sogar einmal ein Rennen gewonnen. Es war ein Fünfzigmeterlauf beim Rummel, und alle Kinder durften teilnehmen. Das Rennen wurde von irgendeiner Molkerei gesponsert, und ein Typ, der als Kuh verkleidet war, hat allen Kindern, die mitmachten, Gratismilch versprochen. Ich kann Milch zwar nicht ausstehen, aber als ich die Trophäe gesehen habe, wollte ich unbedingt teilnehmen: eine Statue aus massivem Gold, in Läuferpose erstarrt, auf einem hölzernen Sockel.
Die Kuh ließ uns alle in einer Reihe antreten (»Weiter geht's, Kinder! Weiter geht's!«) und gab dann den . Startschuß. An das Rennen selbst kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich sehe nur noch verschwommen
Kühe vor mir, Gesichter und immer wieder die Trophäe. Jeff behauptete danach, ich hätte alle anderen Kinder Staub schlucken lassen, nachdem ich die Ziellinie überquert hatte, kam die Kuh auf mich zu und schwenkte die Trophäe und eine Vier-Liter-Flasche Milch. Ich war der Held der Stadt.
Die Milch wäre als Preis

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