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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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zugehört, wie Mrs. King aus »Lost Horizon« vorlas. Plötzlich kippte er aus der Bank und blieb laut stöhnend auf dem Boden liegen. Sein Körper wurde ganz steif. Zuerst haben ihn alle nur angestarrt. Dann nahm Mrs. King die Sache in die Hand und schickte Theresa ins Sekretariat, um einen Krankenwagen zu rufen. Sie hat sich neben Ralph gekniet und ihm den Kragen aufgeknöpft. Ralph hatte Schaum vor dem Mund, und sein Körper zuckte wie wahnsinnig. Wir sind nur dagehockt und konnten uns nicht rühren. Es war schrecklich. Wach einer Weile wurde Ralph ganz schlaff. Er hat tief geatmet und sah aus, als würde er schlafen. Dann ist Duff reingekommen. Er hat ein ernstes Gesicht gemacht und uns in den Lesesaal geschickt.
Auf dem Weg in den Lesesaal war Mag richtig erschüttert. Als ich wissen wollte, was mit ihr los ist, hat sie gesagt: »Ich hatte ihm gerade noch einen Zettel zugesteckt, und auf einmal PENG! Was ist passiert?« Ich antwortete, daß ich nicht den leisesten Schimmer habe.
Beim Mittagessen haben alle über Ralph geredet. Die meisten glauben, daß es Drogen sind. Lesly hat gesagt, daß Ralph noch nie was genommen hätte. Aber sie weiß auch nicht, was es dann war. Mir tut Ralph leid, weil die Leute ihn so durch den Kakao ziehen.
    20:20
    Gerade hat Mag angerufen. Ralph hatte einen epileptischen Anfall. Sie sagt, er wäre jetzt wieder in Ordnung und würde morgen in die Schule kommen. Er hat sie angerufen, um zu fragen, was wir in Mathe aufhaben. Mag meint, er hätte sich ganz normal angehört. Ich bin froh.

19. Oktober
    Ralph war heute in der Schule. Alle in der College-Stufe haben sich gefreut, ihn zu sehen. Im Englisch unterricht hat Mrs. King ihn behandelt wie einen Schwerkranken. Als wir eine Probe schrieben, fragte sie ihn (vor der ganzen Klasse), ob sie Kommen und sein Blatt holen soll, damit er nicht zu ihrem Pult gehen muß und sich dabei überanstrengt. Er hat Kein Wort gesagt, sondern ist einfach zu ihrem Pult gegangen und hat das Blatt draufgelegt, als wären es die Kronjuwelen.
Mr. Nolier (Sportlehrer) fragte ihn, ob er sich lieber hinsetzen will, während die anderen Football spielen. Ralph sagte »Nein« und ist aufs Feld gerannt. Er hat heute ganz anders gespielt als sonst, normalerweise interessiert ihn Football einen Dreck, und er tut nur so als ob. Aber heute war es, als müßte er sich was beweisen. Die andere Mannschaft hat einen langen Paß geworfen. Kuprekski hat nicht aufgepaßt, und der Ball ist an seinem Hinterkopf abgeprallt und in Ralphs Hand gelandet. Zuerst hat Ralph ziemlich verdutzt geschaut, doch dann ist er abgezischt wie eine Rakete. Er ist tatsächlich gerannt und im Zickzack übers Spielfeld gefetzt wie ein Profi. Die anderen waren so perplex, daß sie nicht mal versucht haben, ihn aufzuhalten. Ralph ist zwar auf dem Weg zur Außenlinie einmal gestolpert, aber er hat den Ball echt gekonnt gedeckt und ist mit einem Satz über die Linie. Dabei wäre er fast noch mal gestolpert. Er hat den Ball reingeknallt und ist dann zurück, um sich fürs nächste Spiel aufzustellen.
Mr. Nolier war ganz aus dem Häuschen. Er hat in die Trillerpfeife geblasen und »Sechs Punkte« gerufen. Ralph tat, als sei das selbstverständlich. Er hat seine Handfläche gegen meine geklatscht und meinte: »Nicht schlecht, was?«
»Super«, habe ich geantwortet. »Hast einen guten Tag gehabt...«
20. Oktober
    Mr. Mariner, mein Geschichtslehrer, ist ein Traum. Ich kapiere nicht, wie mir das bisher entgehen konnte. Vielleicht war ich zu sehr damit beschäftigt, mir die Jungs aus meiner Klasse anzuschauen, um einen annehmbaren zu finden.
Und deshalb habe ich gar nicht auf den Mann geachtet, der da vorne steht und irgendwas von germanischen Stämmen labert. Er ist ein Mann.
Er ist wirklich EIN MANN. Warum merke ich das erst jetzt?
Vielleicht, weil ich seine Stunden langweilig finde. Vielleicht, weil ich mir immer nur sein ziemlich durchschnittliches Gesicht angeguckt habe, Oder ... vielleicht liegt es auch daran, daß ich ihn heute zum erstenmal im T-Shirt sehe. Im Unterricht trägt er immer weite Pullover oder Anzüge mit Weste. Aber wenn er sich nach der Schule zum Jogging umzieht, bessert sich sein Klamottengeschmack erheblich.
Er hängte gerade in der Jungengarderobe die Teilnehmerliste für den Hallenleichtathletik-Kurs auf, den er unterrichtet. Und er hatte eines dieser Netzhemden an, die zwar viel, aber doch nicht alles zeigen. Als Ich die Umrisse seiner Brust und seines muskulösen Bauches

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