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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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hat er ständig mit seiner schmutzigen, vierfingrigen Hand Mags Schulter gestreichelt. Ich saß nur da und habe mir die beiden angeschaut. Ich war stocksauer - Mag hat das nur gemacht um mir eins auszuwischen. Nach dem Film ist sie gegangen, ohne sich von mir zu verabschieden. Ich bin wütend auf sie. Wenn sie unbedingt mit widerlichen Typen ausgehen will, ist das ihre Sache, aber sie braucht dabei nicht gleich gemein zu werden. Wenn ich sie nicht so lieben würde, würde ich sie jetzt hassen. Aaron fährt morgen abend nach Boston und kommt am Samstag abend zurück. Werde ihn vermissen.
1. Februar
    Oma hat sich heute Jeff vorgeknöpft und ihn gefragt, was mit ihm und Marsha los ist. Sie wollte wissen, warum Marsha uns die ganze Woche nicht besucht hat. Jeff hätte ihr wohl am liebsten gesagt, daß sie sich raushalten soll, aber das traut er sich nicht. Also meinte er, sie hätten sich gestritten und vorübergehend getrennt. Hoffentlich versöhnen sie sich wieder. Ich werde noch wahnsinnig, wenn Jeff den ganzen Tag zu Hause rumhängt. Er geht mir auf den Wecker. Als er noch mit Marsha zusammen war, mußte er sich wenigstens benehmen. Er war nett und hat mich in Ruhe gelassen. Jetzt führt er sich auf wie das letzte Arschloch. Heute früh hat er mich aus dem Bad geschmissen, weil er sich rasieren wollte. Ich sagte, er soll noch eine Minute warten. Da hat er mich einfach gepackt, aus dem Bad geschleppt und auf mein Bett geworfen. Dann rannte er zurück ins Bad und verriegelte die Tür. Er hat laut gelacht und mich durch die Tür beschimpft. Ich hätte ihn ermorden können.
    23:35
    Jeff ist gerade aufgestanden und rausgerannt. Als ich ihn fragte, wohin er will, hat er gesagt, ich soll weiterschlafen.
    2:35
    Jeff ist vorhin total betrunken zurückgekommen. »Sag mir, was ich tun soll«, hat er ganz traurig zu mir gemeint.
»Entschuldige dich bei ihr«, antwortete ich. Er ist so hackedicht, daß er nicht mehr durchblickt.
2. Februar
    War heute mit Oma in der Kirche. Die ganze Hinfahrt hat es mir gegraut, aber schließlich war es doch ganz nett. Sie haben hübsch gesungen, und alle waren freundlich. All die Leute, die sich die ganze Woche aufführen wie Idioten, setzen am Sonntag, wenn sie in die Kirche gehen, ein glückliches Gesicht auf. Anscheinend vergessen sie alle Gemeinheiten, die sie einander angetan haben, und wollen am Sonntag einfach nur eine Stunde lang gut drauf sein. Les Numer war mit seinen Eltern da und hat ganz fromm getan. Kimby war auch da und hat über beide Ohren gestrahlt. Der Unterschied war, daß ihr Grinsen diesmal echt war - sie hatte keine geilen Hintergedanken. Es ist nett (aber irgendwie auch unheimlich), mitzubekommen, daß die beiden noch eine ganz andere Seite haben.
Die Predigt war interessant. Es ging um die Freude, ein Christ zu sein. Reverend Silk sagt, wenn man an Gott glaubt, bedeutet das nicht, daß man sein ganzes Leben mit einem miesepetrigen Gesicht rumlaufen muß, Gott hat diesen Tag geschaffen. Man soll sich amüsieren. Singen. Tanzen. Lieben. Sich lieben lassen. Gott findet so was spitze. Er liebt uns, egal was wir tun. Das höre ich zum erstenmal.
Beim stillen Gebet habe ich Gott angefleht, daß Mag wieder zur Vernunft kommt, daß Jeff und Marsha wieder miteinander gehen und daß Papa wieder gesund wird. Als der Kollektenteller rumging, stellte ich überrascht fest, daß ich wirklich etwas geben wollte. Vielleicht gehe ich nächste Woche wieder hin.
Heute abend kommt Aaron zurück. WUN-DER-BAR!!!
3. Februar
    Habe Mag heute früh im Bus getroffen. Sie sah echt selbstzufrieden aus. Als ich sie fragte, wie ihr Wochenende war, antwortete sie: »Spitze. Und deins?« Ich sagte: »Okay.« Sie hat mich komisch angelächelt und aus dem Fenster geschaut. Aus irgendeinem Grund hatte ich Lust, ihr eine zu kleben. Dann hat sie angefangen, ein Lied zu pfeifen, das ich nicht kenne. Den ganzen Weg zur Schule haben wir kein Wort mehr geredet. Als wir angekommen waren, fragte ich sie, was zwischen ihr und Scott läuft. »Wir gehen miteinander«, hat sie gesagt. »Vielleicht noch mehr ...«
Ich habe sie aussteigen lassen und bin hinter ihr in die Schule. »Der Typ macht nur Ärger«, habe ich ihr gesagt. Dann fragte ich sie, ob sie nicht mehr weiß, was Scott mit der alten Sängerin angestellt hat. »Das war vor einem halben Jahr«, hat Mag gemeint. »Inzwischen ist er reifer geworden.«
»Das kann ich mir denken«, sagte ich.
Sie hat mich böse angeschaut und geantwortet: »Wenigstens nimmt er

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