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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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mich irgendwann zu nerven anfängt. Nachdem er »How Great Thou Art« gesungen hatte, laberte er von seiner Timmy-Will-Stiftung, die den Armen auf der Welt helfen soll. Oma hat zwanzig Dollar gespendet. Am liebsten hätte ich sie gefragt, warum sie mit dem Geld nicht der verrückten Patsy was zu essen kauft. Aber ich bin bloß aufgestanden und rausgegangen.
    23:30
    Gerade ist Jeff stinksauer heimgekommen, ich fragte ihn, was er hat, und er sagte: »Marsha geht nächstes Jahr nach Harvard.« Habe überrascht getan, obwohl ich es ja schon seit einem Monat weiß. Ich sagte zu Jeff, daß das eine gute Nachricht ist, aber er fand, ich solle das Maul halten.
Ich weiß, was ihn stört. Marsha hat das nächste Jahr total durchgeplant. Bei Jeff ist es noch ein großes Fragezeichen. Er behauptet immer, die Talentscouts von den Colleges würden ihm die Tür einrennen, aber bis jetzt ist noch keiner zu den Spielen gekommen. Die Chappaqua Highschool steht bei niemandem auf der Liste. Das heißt, bei niemandem, der was zu sagen hätte. Bestimmt hat er gehofft, daß Marsha hierbleibt und sein kleines Frauchen wird. Das kannst du dir abschminken, Jeffie.
Aber hallo! Jetzt hat er mich gerade angebrüllt, ich soll das «Scheißlicht« ausmachen. Gute Nacht.
25. Januar
    Heute war nicht viel los. Habe Theresa und George im Büro des Hausmeisters erwischt. Mag und ich wollten Schwämme holen, und als wir reinkamen, standen die beiden da und waren ganz rot im Gesicht. Theresa behauptete, George hätte ihr geholfen, ein paar Putzsachen zu suchen, und dann haben sie beide auf den Boden geschaut. Später meinte Mag, daß ich Theresa kein Wort glauben soll. Sie hat letzte Woche gesehen, wie George Theresa hinter den Zuschauerreihen am Sportplatz geküßt hat. Ich wußte ja, daß Theresa nur auf ältere Herren steht, aber das ist dann doch ein bißchen zuviel.
Mrs. King hat uns übers Wochenende einen Aufsatz aufgegeben. Thema: Was ich gerne abschaffen würde. Mit Begründung. Es braucht nicht zum Wohl der Allgemeinheit zu sein, nur unser eigener Wunsch. Ach, du meine Güte. Wo soll ich anfangen? Ich habe eine kilometerlange Liste auf Lager. Mag sagt, sie würde die Fitneßprüfung abschaffen. Sie findet sie ungerecht Ich habe gesagt, daß das wohl kaum machbar sein wird.
Als ich heimkam, saß Mama mit einem Block am Tisch und schrieb etwas. Als ich sie fragte, sagte sie, es sei ein Brief an Papa. Ich habe ihr über die Schulter geschaut, ohne daß sie es merkte. Sie schrieb: »Lieber Jonathon. Ich vermisse dich ganz furchtbar.« Mehr nicht.
26. Januar
    Heute morgen hat Aaron angerufen und gefragt, ob ich mit ihm und seiner Mutter nach Lipton fahren will, um ein Auto zu Kaufen. Seine Mutter hat gestern um Mitternacht das »dringende Bedürfnis« nach einem neuen verspürt. »Klar«, meinte ich und bin mitgefahren. Mrs. Silver ist eine sehr ernste Frau. Sie fing damit an, was für ein Verbrecher Reagan ist und daß die Armen sich zur Wehr setzen sollten. Ich habe mich in dem BMW umgeschaut und mir überlegt, wogegen sie sich denn wehren will. Ihr hat Reagan offenbar nicht geschadet. Aber ich mag sie trotzdem. Während Aaron und sie sich Autos anschauten, habe ich Aaron beobachtet. Mit seiner Sonnenbrille sah er echt gut aus.
Seine Mutter probierte drei Autos aus, und fand an jedem einen Fehler. Beim ersten war die Ausstattung » überhaupt nicht das Richtige«, beim zweiten hatte die Hupe »»nicht den richtigen Ton«, und beim dritten war die Digitaluhr »zu hell«. Als sie sich von dem Autohändler verabschiedete, machte der ein Gesicht, als würde er sie am liebsten verprügeln. Mir ist sie auch ein bißchen auf den Wecker gegangen.
Beim Wegfahren haben Aaron und sie wie blöd .zu lachen angefangen. Ich fragte Mrs. Silver, was denn so lustig ist, und sie antwortete, daß das ihre Methode wäre, »wieder mal ein Kapitalistenschwein zu ärgern«. Ich hätte gern gewußt, wer denn das »Schwein« ist, aber ich wollte nichts Dummes sagen. Eigentlich war es mir auch egal. Ich habe mir lieber Aarons Locken angeschaut.
Auf der Heimfahrt hielten wir noch bei McDonald's. Ich bin fast gestorben. Mama stand hinter der Theke und hat Pommes frittiert. Ihre Mütze war verrutscht, und sie sah ziemlich müde aus. Ich sagte zu Aaron, daß ich keinen Hunger habe, und bin aufs Klo gerannt, bevor sie mich bemerkte. Ich wusch mir die Hände und bin zur Hintertür raus. Aaron und Mrs. Silver habe ich auf dem Parkplatz wiedergetroffen.
Den Rest der Fahrt habe ich

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