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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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mich echt scheußlich gefühlt. Viel schlimmer, als ich mich gefühlt hätte, wenn Aaron dahintergekommen wäre. Seine Mutter hat mich vor dem Gemischtwarenladen rausgelassen, und ich bin zu Fuß nach Hause gegangen. Aaron hat mich nicht gefragt, ob er mal zu mir kommen kann. Und ich habe auch nicht vor, ihn einzuladen. Noch nicht...
Daheim habe ich an meinem Aufsatz gearbeitet. Es ist schwierig. Nach dem Tag mit Aaron ging es mir so gut, daß mir nichts eingefallen ist, was ich gern abschaffen würde. Habe beschlossen, es auf morgen zu verschieben.
    21:04
    Habe mir gerade Timmy Wills Sondersendung angeschaut. Heute ging es um »sexuelle Perversion«. Timmy behauptete, daß alle Schwulen, Lesben und Bisexuelle in die Hölle kommen. Er sagt, Aids wäre die Strafe für ihr »unnatürliches Verhalten«, das Kreuz, das Gott ihnen auferlegt hat.
Jetzt fange ich mit meinem Aufsatz an. Mir ist gerade etwas eingefallen, was ich unbedingt abschaffen will.
    23:55
    Eben ist mir was aufgefallen: Ich habe heute den ganzen Tag nicht an Miles gedacht. Ich kann seinen Namen aufschreiben, ohne daß es weh tut.
Miles. MILES. MiLeS. MIlEs. Ich habe nur noch eine Stinkwut auf ihn.
27. Januar
    Heute ist Oma erkältet, und ich muß wieder nicht in die Kirche. Zweimal danke, lieber Gott. Ich fragte Oma, ob es Patsy nichts ausmacht, daß Oma sie heute nicht besucht. Darauf nieste sie und meinte: »Patsy merkt das gar nicht. Wahrscheinlich spielt sie heute Känguruh.«
Am nachmittag kam Marsha. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen und sagte zu Jeff, sie hätte ihm gleich von Harvard erzählen sollen. Jeff war sauer und dribbelte mit seinem Ball rum, während sie versucht hat, mit ihm zu reden. Nach einer Weile ist Marsha ausgeflippt und hat ihn angebrüllt, er soll endlich erwachsen werden. Sie hat ihn auf die Schulter gehauen. Ganz fest. So daß er den Ball fallengelassen hat. Jeff hat sie drohend angesehen, und zuerst dachte ich schon, daß er sie gleich verdrischt. Zum erstenmal habe ich erlebt, daß Marsha Angst hatte. Aber Jeff hat sie nicht verdroschen. Er hat seinen Ball genommen und ihn aus dem Zimmer gedribbelt. Marsha drehte sich um und rannte türknallend raus. Oma hat im Wohnzimmer »Timmy Wills Sonntagsmesse« geschaut. Als sie die Tür knallen hörte, kam sie rein und wollte wissen, was los ist. «Jeff hat es gerade vermasselt«, sagte ich.
28. Januar
    Habe Marsha heute bei der Schülerbeiratssitzung gesehen. Sie war ganz sachlich. Kimby hat uns von ihrer Idee für ein Valentinstags-Motto erzählt: »Liebe liegt in der Luft«. Sie will herzförmige Luftballons an der Decke aufhängen und aus einem großen Potpourri den Duft von Blumen und Gewürzen in den Turnsaal blasen.
Das ist die dümmste Idee, die ich je gehört habe. Was ist, wenn jemand gegen die Gerüche allergisch ist? Marsha war das anscheinend egal. Ich hatte den Eindruck, daß sie die Sache nur möglichst schnell zu einem Enc^e bringen wollte. Weil niemand einen besseren Einfall hatte, haben wir darüber abgestimmt. Das Ergebnis war sieben zu eins für »Liebe liegt in der Luft«. Kimby ist aus der Sitzung rausstolziert wie eine Katze, die einen Kanarienvogel verschluckt hat. Ich hasse sie.
Habe Aaron erzählt, daß es mir am Samstag Spaß gemacht hat. Er meinte, wir sollten es wiederholen. Im Bus auf dem Heimweg war Mag total eingeschnappt, weil ich Samstag nicht zu Hause war, als sie angerufen hat. Sie sagt, sie hat den Eindruck, daß ich nicht mehr ihr Freund sein will. Ich habe mich bei ihr entschuldigt und sie für Freitagabend eingeladen. Sie meinte, sie wird es sich überlegen, und ist ausgestiegen, ohne sich zu verabschieden.
29. Januar
    Heute in Französisch war es echt spitze mit Aaron. Wir mußten einen Dialog schreiben und ihn vor der Klasse aufführen. Aarons Idee war, daß zwei Fünfjährige versuchen, Chinesisch zu essen. Er erklärt mir, wie es funktioniert. Mach einer Weile wurde es wirklich komisch, und die ganze Klasse hat gelacht, bis auf Mag. Die alte Sängerin gab uns eine Eins und meinte: »Très bien!«
Beim Theaterspielen hat Aaron mich überrascht. Er hat meine Hand genommen, um mir zu zeigen, wie man mit Stäbchen ißt, und zwar so schnell und so sanft, daß ich vollkommen verdutzt war. Zuerst wollte ich meine Hand wegziehen, aber das hätte dämlich gewirkt. Also habe ich sie gelassen, wo sie war. Mein Schwanz hat einen kleinen Hüpfer gemacht, als er wieder losließ. Hoffentlich hat es niemand gemerkt. Heute fragte mich Mr.

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