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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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mich wahr. Das kann man von dir in letzter Zeit nicht behaupten.« Damit drehte sie sich um und verschwand. Den ganzen restlichen Tag hat sie kein Wort mit mir geredet, nicht mal beim Mittagessen. Offenbar hat sie es ausfallen lassen, denn ich habe sie nicht in der Cafeteria gesehen. »Wo ist Mag?« wollte Ralph wissen.
»Keine Ahnung«, sagte ich.
ln Englisch hat Mrs. King Ausgaben von »Romeo und Julia« verteilt. Sie meint, das wäre die schönste Liebesgeschichte, die je geschrieben wurde. Weil wir bald Valentinstag haben, wird das unsere Lektüre für die nächsten zwei Wochen sein. Lesly stöhnte, als sie ihr Buch bekam. Mrs. King hat zwar die Augenbrauen hochgezogen, aber sie ist weitergegangen. Auf dem Umschlag sind ein Junge und ein Mädchen abgebildet, die einander anschmachten. Am liebsten hätte ich auch gestöhnt. Doch ich habe mich nicht getraut. Aaron war heute nicht in der Schule. Dadurch wurde der Tag noch schlimmer. Im Lesesaal hat sich Mag ans andere Ende des Raums gesetzt. Weil Aaron nicht da war und Mag sich wie eine Idiotin aufführte, hatte ich niemanden zum Reden. Also habe ich die erste Szene von »Romeo und Julia« gelesen, aber kein Wort verstanden.
    17:58
    Habe gerade Mag angerufen. Scott war am Apparat. Habe ganz schnell aufgelegt.
    18:32
    Vorhin hat Aaron angerufen! Er ist gestern nacht erst so spät aus Boston zurückgekommen, daß seine Eltern ihn haben ausschlafen lassen. Er hat sich nach den Hausaufgaben erkundigt. Ich erzählte ihm, daß wir jetzt »Romeo und Julia« lesen. »Scheiße! « sagte er. »Das hatte ich schon letztes Jahr.« Habe gefragt, ob er morgen in die Schule kommt, und er sagte: »Ja, leider.« Es war schön, seine Stimme zu hören.
4. Februar
    Aaron war heute in der Schule. Er hat einen Ohrring im linken Ohr, was ziemliches Aufsehen erregt hat. Ich habe noch nie einen Typen mit einem Ohrring gesehen und die meisten anderen wahrscheinlich auch nicht. Als ich ihn darauf ansprach, meinte Aaron, er und ein paar Freunde hätten sich Ohrlöcher stechen lassen, als er in Boston war. Er wollte wissen, ob mir der Ohrring gefällt. Ich sagte, daß er cool aussieht. Aber das war nicht ehrlich. Ich finde ihn komisch.
In Sport sind wir Bahnen gelaufen, und ein paar Typen haben Basketball gespielt. Les Numer pfiff hinter Aaron her, als er vorbeilief. Aaron zischte »gehirnamputierter Idiot« und ist weitergerannt. Ich bin ein paar Schritte zurückgeblieben, weil ich nicht wollte, daß Les mir auch noch nachpfeift. Als Aaron und ich Basketball gespielt haben, kam Les rüber und hat Aaron so richtig fies gefragt, woher er den Ohrring hat. »Von meinem Vater«, sagte Aaron. Darauf meinte Les: »Das Ding ist so niedlich, daß ich schon dachte, er ist von deiner kleinen Schwester.« Aaron sagte, daß er keine kleine Schwester hat, und Les hat völlig bescheuert gelacht. Darauf hat Aaron ihn böse angefunkelt und weitere Körbe geworfen. Er tat, als wäre Les gar nicht vorhanden, und Les hat sich wieder verdrückt.
Später beim Umkleiden habe ich Aaron vor Les gewarnt. Les braucht wieder jemanden, auf dem er herumhacken kann, seit Kuprekski ihm die Fresse poliert hat. Seit einiger Zeit ärgert er im Bus die Grundschüler, aber ich weiß, daß ihn das bald langweilen wird. Aaron mit seinem neuen Ohrring ist bestimmt ein gefundenes Fressen für ihn. Aber Aaron meinte nur: »Bevor ich mich vor Les fürchte, pfeift Timmy Will >Dixie< mit dem Arsch.«
Thema erledigt. Anscheinend hat Aaron überhaupt Keine Angst. Ich habe zugesehen, wie er seine Bücher in den Spind gestopft hat. Dann hat ersieh umgewandt und ist zum Lesesaal gegangen. Mach einer Weile merKte er, daß ich nicht bei ihm war. Er drehte sich um, schaute mich an und fragte: »Worauf wartest du noch?«
Für den Bruchteil einer Sekunde spielte ich mit dem Gedanken, mich nicht mehr mit ihm sehen zu lassen, weil ich dann in Tranten Township bestimmt unten durch bin. Aber dann überlegte ich mir, daß genau das meine Rettung sein könnte.
Also bin ich Aaron nach.
5. Februar
    Warum sitzt Mag nicht mehr bei uns?« hat Ralph mich beim Mittagessen gefragt. Ich sagte, daß ich keine Ahnung hätte. Heute ist Mag zwar zum Essen gekommen, aber sie hat sich mit ein paar von Scotts schmuddeligen Freunden ans andere Ende des Erstkläßler-Tisches gesetzt. Sie wirkte gut drauf. Übertrieben gut drauf. Mir kam es vor, als würde sie extra für uns eine Show abziehen. Ich habe ihr den Rücken zugedreht und versucht, meine Fleischpastete zu

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