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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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Klecks auf die Wange. Dann haben sie beide gelacht.
Sie sind so glücklich, daß es mich ganz krank macht. Ich weiß nicht, warum, aber es ärgert mich, daß so glücklich ist. Heute habe ich mich dabei ertappt, daß ich ihm wieder einen Anfall wünsche. Ich hatte ein echt schlechtes Gewissen und versuchte, mit ihnen zu lachen, als ob ich sie witzig fände. Aaron hat mal probiert. »Habt ihr zwei nichts Besseres zu tun?« fragte er und stand auf, um sein Tablett wegzubringen.
»Was ist denn mit dem los?« wollte Lesly wissen. Ich log, daß ich keine Ahnung hätte. Als Aaron zurückkam, hat er die restliche Zeit kein Wort geredet. Dann hat es gegongt. Ralph und Lesly faßten sich an den Händen und gingen raus. Aaron und ich haben in die Luft gefaßt. Beim Rausgehen hielten wir anderthalb Meter Abstand.
4. April
    Freitag abend. Ich sitze zu Hause und habe nichts zu tun. Heute war die Hölle. Habe den I ganzen Tag nicht mit Aaron geredet, weil ich mich nicht traute. Ich hatte das Gefühl, Jeff hinter jeder Ecke zu sehen. Er hat sich heute früh auf dem Flur herumgedrückt. Als Aaron mich im Klassenzimmer gefragt hat wie es mir geht, habe ich ihm einen Laß-mich-in-Ruhe-Blick zugeworfen. Er wollte noch was sagen, aber ich habe mich umgedreht und so getan, als höre ich ihn nicht. Als ich mich wieder umgeschaut habe, saß er an seinem Platz. Ich konnte nicht feststellen, ob er sauer oder traurig ist. Sein Gesicht war ganz ausdruckslos, als würde er an überhaupt nichts denken.
Aber damit darf ich mich jetzt nicht befassen. Ich muß dieses Wochenende zehn Kapitel Geschichte lesen. Mr. Mariner hat mir eine Liste von Aufgaben in die Hand gedrückt, damit ich meine Note verbessere. Ich habe beschlossen, sie zu erledigen. Das Jahr Geschichte bei ihm zu wiederholen wäre mein Ende.
    22:26
    Habe eben einen Zettel von Aaron in meinem Geschichtsbuch gefunden. Wahrscheinlich hat er ihn im Lesesaal reingesteckt, als ich gerade auf dem Klo war. »Was ist passiert? Willst du Schluß machen? Schreib mir, was los ist. Ungewißheit kann ich nicht ertragen«, steht da. Der Brief ist nicht unterschrieben. Aber ich erkenne Aarons Schrift, obwohl er versucht hat, sie zu verstellen. Auch der Geruch - nach Seife - erinnert mich an ihn.
Ich vermisse ihn so schrecklich ...
    23:48
    Habe gerade einen Brief an Aaron geschrieben und ihm alles erklärt. Daß Jeff Verdacht geschöpft hat und daß ich nicht weiß, ob er mich bei Papa verpetzt Daß ich auch nicht weiß, was Papa mit mir macht, wenn er dahinterkommt. Nein, ich will mich nicht von ihm trennen. Wir müssen einfach eine Weile vorsichtig sein - noch vorsichtiger als bisher, falls das möglich ist. Am Schluß habe ich noch geschrieben, daß er zur Zeit der wichtigste Mensch in meinem Leben ist. Beim Schreiben ist mir klar geworden, daß ich morgens nur wegen Aaron aufstehe. Das hat mich gleichzeitig glücklich und traurig gemacht.
Jetzt muß ich mir nur noch einen Weg einfallen lassen, um Aaron den Brief zu geben. Er muß wissen, was ich fühle, jetzt, da ich es endlich selbst weiß.
5. April
    Wieder einmal ein »Familientag bei den Smiths«, der in die Geschichte eingehen wird. Mama und Papa haben sich gezofft. Papa behauptet, er war gestern abend beim AA-Treffen, aber Mama hat rausgekriegt daß er in Wirklichkeit Bingo gespielt hat. Sie ist stinksauer geworden und hat gesagt, daß er die Anonymen Alkoholiker braucht. Darauf erzählte Papa einen Witz von Arbeitern auf einer Straßenbaustelle, um das Thema zu wechseln. Mama und Oma haben böse geschaut, und Jeff hat einfach weiter seine Cornflakes in sich reingeschlungen. Er hat gar nicht zugehört. Ich habe gelacht, nicht weil ich den Witz gut fand, sondern weil ich hoffte, daß sie dann vielleicht zu streiten aufhören. Fehlanzeige. Alle starrten mich an, als ob ich nicht mal das Recht zum Lachen hätte. Seitdem habe ich den Mund gehalten.
Heute abend sind die drei zu einem Bohnenessen in die Kirche gegangen, haben mich nicht gefragt, ob ich mit will. Bin eigentlich froh darüber. Es ist gräßlich, in einem Raum voller furzender alter Leute eingesperrt zu sein.
Bevor sie gingen, haben sie Jeff gesagt, daß ich unter gar keinen Umständen die Wohnung verlassen darf. Jeff war das egal. Sobald sie draußen waren, sagte er, ich soll mich amüsieren, und hat sich verdrückt. Zuerst habe ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt zu Fuß nach Nome zu gehen und persönlich mit Aaron zu reden. Aber dann dachte ich mir, daß ich bestimmt ein

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