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Das Knochenhaus

Das Knochenhaus

Titel: Das Knochenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Lawhead
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genau diese Erkenntnis, die sich in seinem Bewusstsein fest verwurzelt hatte. »Die wird ihm ganz und gar nicht gefallen.«
    »Ich erwarte auch nicht, dass ihm das gefällt«, pflichtete Tav ihm bei.
    »Dann schlage ich vor, ihm das nicht zu erzählen.«
    »Wir müssen es ihm aber sagen«, entgegnete Mal.
    »Warum?«, verlangte Con zu wissen.
    »Er wird es ja schließlich doch herausfinden«, vermutete Dex.
    »So? Wenn er es jemals herausfindet, werden wir ihm einfach sagen, dass sie immer noch am Leben waren, als wir hier aufgebrochen sind. Sie müssen es irgendwie geschafft haben, hier auszubrechen, nachdem wir alles zusammengepackt haben und fortgegangen sind.«
    »Das könnte funktionieren«, erklärte Dex anerkennend. »Ich stimme Con zu. Burleigh zu erzählen, dass sie geflohen sind, würde uns nur in Schwierigkeiten bringen; und es würde überhaupt keinen Unterschied machen – nicht die Bohne.«
    »Und was ist mit dir, Mal? Stimmst du den beiden anderen zu?«
    Mal zuckte die Achseln. »Ich schätze, ja.«
    Tav schwieg einen langen Augenblick. Er hob den Blick zum Himmel und schien über den hauchzarten Wolkenfetzen zu meditieren, den er hoch oben dahinziehen sah. Die Stille bekam eine bedrückende Kraft, und die anderen Burley-Männer zuckten bereits zusammen in Vorahnung der Schmerzen, als Tav tief einatmete. Es schien, als würde er sich selbst darauf vorbereiten, in großen Dosierungen Verheerendes auszuteilen. Doch schließlich sagte er: »So soll’s denn sein. Aber – sagt kein Sterbenswörtchen darüber zum Boss. Wenn er es herausfindet, wissen wir nichts davon. Was sowieso nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt ist.«
    Ein Brüllen, das von den Wänden des Wadis widerhallte, verkündete genau in diesem Moment, dass man eine sehr hungrige Höhlenlöwin noch nicht gefüttert hatte und sie angesichts dieser Situation allmählich außerordentlich sauer wurde.
    »Con, kümmer dich um Baby. Es geht nicht an, dass dieses Geschöpf unterwegs jeden in Stücke reißen will.«
    »Was ist mit dem Generator?«, fragte Mal. »Was sollen wir eigentlich mit dem anfangen?«
    »Ist mir egal, was du damit tust. Du musst ihn nur loswerden. Löscht jede Spur aus, die darauf hinweisen könnte, dass wir jemals hier gewesen sind. Kapiert?« Als sich keiner rührte, fügte Tav hinzu: »Worauf wartet ihr noch? Los, Bewegung!«
    Als ob sie zum Leben aufgerüttelt worden wären, schnellten sie auseinander; und jeder eilte fort, um seinen jeweiligen Aufgaben nachzugehen. Es war nicht das erste Mal, dass sie von einem Augenblick zum nächsten das Lager abbrachen, und es würde sicherlich auch nicht das letzte Mal sein.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Dex laut, als er nach einiger Zeit kurz von seiner Arbeit zurücktrat.
    »Kümmer dich nicht darum«, antwortete Tav. »Wir sind hier fertig – das ist alles, was du zu wissen brauchst.«

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ZEHNTES KAPITEL

    V ierzehn Tage Regen und unanständiges Wetter hatten dazu geführt, dass die Pferde lethargisch waren und auf die Befehle der Reiter nicht reagierten. Was sie wollten, das war eine gute, schnelle Verfolgungsjagd über das Hügelland, um ihr reines Blut wieder in Wallung zu bringen – damit sie sich daran erinnerten, was für eine Art von Geschöpfen sie nach dem Willen der Natur waren. Zumindest war dies eine Ansicht, die nach Lady Fayths Einschätzung von ihrem Vater unterstützt wurde.
    »Famos!«, rief Lord Fayth, als er über den Wunsch seiner Tochter unterrichtet wurde, über das Anwesen zum nächsten Dorf zu reiten. »Sagt ihr, dass ich sie begleiten werde. Bei unserer Rückkehr werden wir Tee zu uns nehmen.«
    »Natürlich, Mylord«, erwiderte Chalmers, Sir Edwards Butler. »Soll ich den Stallungen die Absichten seiner Lordschaft ankündigen?«
    »Überflüssig. Das werde ich selbst tun. Ich werde hinausgehen, sobald ich die Prüfung der Geschäftsbücher beendet habe.«
    »Wie Ihr wünscht, Sir.«
    Nach einem leichten Mittagsmahl aus Räucherhering und Toast ging Sir Edward zu den Stallungen, wo Lady Fayth die Gurte und das Geschirr an ihrem Pferd überprüfte. »Hallo, mein Schatz.« Er küsste ihre Wange, dann bemerkte er den Sattel. »Ich hoffe, du hast nicht die Absicht ... damit zu reiten«, sagte er und zog voller Abscheu die Mundwinkel nach unten.
    »Hallo, Vater«, antwortete sie in süßlichem Ton. »Wieso? Was meinst du überhaupt?« Sie schaute um den Sattel herum. »Ist irgendetwas falsch an dem Zaumzeug, das ich ausgewählt habe?«
    »Ganz ehrlich,

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