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Das Knochenhaus

Das Knochenhaus

Titel: Das Knochenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Lawhead
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für diese Reise liegt ganz in der Nähe von unserem Bauernhof.«
    »Der Black Mixen Tump«, vermutete Ben und stopfte sich den Rest seines Gerstenkuchens in den Mund.
    »Das ist richtig.« Arthur blickte seinen Sohn prüfend an. »Wieso weißt du das?«
    »Ich habe dich und Mutter darüber sprechen gehört«, antwortete Ben. »Kann ich noch einen Gerstenkuchen haben?«
    »Später. Nimm stattdessen etwas Käse oder ein Ei.« Arthur wühlte in der Tasche und holte ein großes, in Musselin eingewickeltes Stück Käse und ein paar gekochte Eier hervor. Er bot seinem Sohn ein Ei an und nahm sich selbst eines. Dann stieß er es gegen den Fensterrahmen und begann es zu pellen; die Schalen warf er aus dem Fenster.
    Sie sprachen darüber, was sie in Ägypten sehen würden und wie sich Ley-Reisende benehmen sollten, wenn sie unterwegs waren. »Wir müssen uns immer respektvoll gegenüber den Menschen verhalten, denen wir begegnen«, führte Arthur aus. »Es ist schließlich ihre Welt, und wir sind nur Gäste. Wir machen nie etwas, wodurch wir ungewollte Aufmerksamkeit auf uns richten. Wir bemühen uns, gute Gäste zu sein. Und wir achten auf unsere Manieren.« Er betrachtete den Jungen, der willens war, ihn zu verstehen. »Versprich mir, dass du immer auf deine Manieren achten wirst, mein Sohn.«
    »Das verspreche ich, Papa.«
    »Gut«, sagte Arthur. »Jetzt schau nach draußen. Du kannst von hier aus den Black Mixen Tump sehen.«
    Der gewaltig aufragende, ungeschlacht wirkende Steinzeithügel setzte sich von seiner Umgebung ab wie ein Unheil verkündender dunkler Schatten. Obwohl er ein Hügel in einer Landschaft voller Hügel war, stellte er doch einen besonderen Ort dar. Für die Menschen aus grauer Vorzeit, die ihn errichtet hatten, war er heilig gewesen. Früher Morgennebel ringelte sich um den breiten Fuß und waberte entlang des sich schlängelnden Pfades nach oben, der über den steilen Hang zur seltsam abgeflachten Kuppe führte. Die Drei Trolle – eine Gruppe von drei großen alten Eichen oben auf der Hügelspitze – zeichneten sich gegen den kurz vor der Morgendämmerung ergrauenden Himmel ab. Immer noch entfachte der Black Mixen in Arthur ein einzigartiges Gefühl der Furcht, obgleich er schon so lange mit diesem Ort vertraut war. Er wusste kaum, was für eine Kraft dieser Ort enthielt; doch er vermutete, dass er bislang nur die Oberfläche seiner mannigfaltigen Energien flüchtig berührt hatte.
    Timothy brachte die Kutsche an der Westseite des Hügels zum Stehen und wartete, während seine Passagiere ausstiegen. Dann reichte er die Ledertasche hinunter, die sein Dienstherr stets mit sich führte, und sagte: »Ich werde warten, bis Ihr fort seid, Sir. Nur um sicherzugehen, dass niemand vorbeikommt – wenn Ihr wisst, was ich meine.«
    »Habt Dank, Timothy«, antwortete Arthur und griff nach Benedicts Hand. »Fertig, mein Sohn?«
    Der Junge zog seine Hand weg. »Nein.«
    »Nun, mein Sohn.«
    »Ich will nicht gehen.« Ben kreuzte die Arme vor seiner Brust und starrte unheilvoll auf den großen kegelförmigen Buckel des Black Mixen, der sich vor ihnen erhob.
    »Warum?«, fragte Arthur. »Deswegen sind wir doch hergekommen.«
    »Ich will nicht.«
    »Es wird nichts Schlimmes passieren«, versicherte Arthur ihm.
    »Ich habe Angst.«
    »Es gibt nichts, wovor du dich fürchten müsstest.«
    »Ich mag die Trolle nicht.«
    »Die Trolle sind Bäume – nur ganz gewöhnliche Bäume. Nun komm schon, und hör sofort mit diesem törichten Benehmen auf.«
    »Entschuldigt, dass ich Euch unterbreche, Sir«, sagte Timothy mit lauter Stimme. Mit seinem Kopf, den er kurz zur Seite neigte, wies er auf den Himmel hin. »Die Sonne wird gleich aufgehen.«
    »Wir müssen gehen«, befahl Arthur mit fester Stimme. »Es ist Zeit, ein tapferer Junge zu sein. Jetzt nimm meine Hand und komm mit! Ich werde immer direkt neben dir sein. Es gibt nichts zu fürchten.«
    Der Junge gab endlich nach. Die beiden Reisenden folgten dem Serpentinenpfad zum Gipfel, und Arthur fand dort rasch den Stein, den er vor ein paar Jahren hingelegt hatte, um den Ort des Hauptenergiefeldes zu kennzeichnen. Arthur nahm seine übliche Körperhaltung auf dem Stein ein, stellte seinen Sohn vor sich hin. »Fass mit einer Hand an meinen Gürtel«, wies er Ben an. Der Junge gehorchte und legte seine Finger um Arthurs breiten Ledergürtel; mit der anderen Hand hielt er die Linke seines Vaters fest. »So ist es recht. Also, was auch immer passiert – du darfst nicht

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