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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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lassen, im Vergleich mit meinen Kräften ihre Tinte wert sind.«
    Shanks wandte sich an den unbewaffneten Weltensänger. »Vorsichtig, Sir. Er wäre vor drei Jahren beinahe einmal entkommen. Er brach den Fluch, der auf dem Helm einer Wächterin lag, und versetzte sie in einen Wachtraum, dann überzeugte er sie davon, dass es ihr Mann sei, der in der Zelle lag, und dass sie die Fluchwälle auflösen müsste, um sein Leben zu retten.«
    »Ich gehe davon aus, dass die Siegel auf Ihren Anzügen seitdem überarbeitet wurden«, sagte der Weltensänger.
    »Mach dir keine Sorgen um Pullinger und mich, Shanks«, sagte der Flüstermann. »Wir kennen einander schon sehr lange. Du erinnerst dich an das letzte Mal, dass wir uns trafen, oder, Pullinger? Du warst noch Lehrling bei den Irrnebel-Jägern und wurdest Zeuge, wie dein Vorgesetzter meinem Vater versprach, was ich für ein schönes Leben unter Aufsicht des Ordens führen würde. Und keine schlimmen Träume mehr für die Dorfbewohner. Keine verärgerten Väter mehr, die sich darüber beschwerten, ich hätte ihre Töchter glauben gemacht, ich sei ein blonder Halbgott, gebaut wie ein Sondergardist.« Die Erinnerung brachte ihn zum Lachen. »Nun, ich war jung. Man nutzt eben jene Vorteile, die die Natur einem mitgegeben hat.«
    »Du bist kein Geschöpf der Natur, Irrnebler«, sagte Pullinger, dessen Züge vom Fluchwall verzerrt blieben. »Aber du könntest tatsächlich in die Lage geraten, etwas mehr Freiheit zu genießen, als du im Augenblick besitzt.«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte der Flüstermann.
    »Unsere Seher sind gerade aus einem Städtchen namens Hundred Locks zurückgekehrt«, sagte Pullinger. »Sagt dir dieser Name zufällig etwas?«
    »Großer Deich im Norden – an der Bucht, gegenüber den Stadtstaaten und dem Gemeinwesen. Die Möglichkeiten, mich mit jackalianischer Geografie vertraut zu machen, waren, nun ja«, er deutete auf die Wände seiner Zelle, »etwas beschränkt.«
    »Da ist es doch sehr seltsam«, fuhr Pullinger fort, »dass unsere Seher Reste einer Manifestation dort entdeckten, einer Irrnebel-Manifestation, die sie dem Muster eines der Insassen unserer Anstalt in Hawklam zuordnen konnten. Eine anhaltende und dauerhafte Präsenz, sagten sie. Die sich vor allem auf ein Haus konzentrierte, in dem es reichlich Leichen gab – Seventy Star Hall. Ich nehme an, dieser Name sagt dir auch nichts?«
    »Diese Pollen, die du schnupfst«, fauchte der Flüstermann, »die machen dich anfällig für Halluzinationen. Vereinigung mit den Geistern, Umarmen von Bäumen, alles sehr naturbeseelt.«
    »Ich werde es für dich noch einmal auf einen einfachen Nenner bringen«, erklärte Pullinger. »Es gibt da einen Jungen, von dem ich annehme, dass du mit ihm auf der Gedankenebene Kontakt hattest, einen Jungen, der nun mit einem Abtrünnigen im Bunde zu stehen scheint, der sich selbst außerhalb des Ordens die Weltensängerkünste beibrachte, einem Verbrecher. Wenn du mir sagst, wo sie sich gegenwärtig aufhalten, werde ich die Anstaltsleitung davon überzeugen können, dass du in eine bessere Zelle verlegt wirst. Tageslicht, richtiges Essen, ein Bett – vielleicht könntest du sogar einfache Pflichten übernehmen, deine Talente in den Dienst des Staates stellen und gelegentlich auch draußen geschickt werden.«
    »Staatsdienst«, lachte der Flüstermann. »Und dann solche wie mich für die Irrnebel-Behörde aufspüren? Wenn du Antworten willst, dann tanze doch mit deinen blöden Freunden des Nachts um einen Eichenkreis und frag die Bäume, wo sie sind.«
    »Es wäre besser, wenn du kooperieren würdest. Für uns alle.«
    »Scheiß auf dich, Blütenkopf«, zischte der Flüstermann. »Ich werde es für dich noch einmal auf einen einfachen Nenner bringen. Ich glaube kein Wort von dem, was du oder einer deiner purpurgekleideten Freunde mir sagt. Das letzte Mal, dass ich dir glaubte, du mutterlose Schlampe, hat es mir ein paar Jahrzehnte Rattendiät und ein lebenslanges Problem mit aufsteigender Feuchtigkeit eingebracht. Ich weiß nichts über Hundred Locks oder Seher oder sonst was, das in der Welt passiert sein mag, seit ihr Schweine mich hier unten eingepfercht habt. Willst du nun also endlich deine Welpen losschicken, damit sie ihr Glück bei mir versuchen, oder hast du die Absicht, mich totzuquatschen?«
    »Ich habe es Ihnen gesagt«, erklärte Shanks, der eine Giftkeule gegen seine gewappnete Faust schlug. »Er ist durch und durch verdorben. Aus dem werden Sie nichts

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