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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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das Überraschungsmoment nicht ausnutzen können, in der Nacht plötzlich mitten in der Stadt aufzutauchen. Jede Straße, die wir zurückerobern, wird einen schrecklichen Tribut im Zelt des Feldschers fordern.«
    »Sorgen Sie sich nicht um die Privatarmeen der Fabrikbesitzer, die aus gedungenen Schlägern bestehen«, zeterte Tzlayloc. »Sie werden ihren Lohn dafür bekommen, dass sie gegen das Volk gekämpft haben.«
    Ein schreckliches Gefühl durchzuckte Flare. Tzlaylocs Schlachtordnung hatte überhaupt keinen Sinn, außer in einem besonderen Fall. Aber dazu würde doch selbst der Vorsitzende des Ersten Komitees der neu ausgerufenen Gemeinwohlvertretung von Jackals nicht fähig sein?
    »Prinz Alpheus«, sagte Flare. »Lassen Sie ihn in der Stadt?«
    »Landsmann Alpheus dient der Revolution auf verschiedenste Weise«, sagte Tzlayloc. »Dein Pflichtbewusstsein ehrt dich, Landsmann Hauptmann, aber es ist nicht länger die Aufgabe der Sondergarde, das Volk vor der Monarchie zu schützen. Was hat denn der Pöbel an den Steinigungstagen vor dem Palast gerufen? Keine Republik mit König? Wenn du dich dann besser fühlst, werden wir das Kreuz mit uns nehmen, und der Schmerz des Königs wird unsere revolutionären Herzen stärken und sie zu großen Taten gegen das Metallvolk anstacheln.«
    Tzlaylocs Finger begrapschten die Landkarten auf dem Tisch und hinterließen dunkle Spuren auf den benachbarten Nationen. »Jawohl, Landsmann Hauptmann. Wir können den Abschaum in den königlichen Aufzuchtstätten dem Gideonskragen überantworten. Unsere Energien werden nach außen, nicht nach innen gerichtet sein. Sieg um Sieg für das Volk, bis der Standard der Gleichheit in jedem Staat der Welt eingeführt worden ist.«
    Tränen dunkler Energie tropften auf das Eichenparkett des Hauses der Hüter und brannten wie Säure neben Tzlaylocs Füßen. Jede Gesellschaft ein geordnetes Nest, gleichgemachte Bürger, die gemeinsam arbeiteten, ohne als Brüder oder Schwestern erkennbar zu sein. Perfekt und zufrieden in ihrer endlosen Plackerei. Es würde herrlich werden.
    Vor Oliver kreischte der letzte verbliebene Fluchwall von Zelle Acht-Null-Neun wie ein abgestochenes Schwein im Schlachthaus. Die Energie der Zauberer zuckte und wand sich um seinen irrvernebelten Körper, umgab ihn und ummantelte ihn auf eine Weise, die von den Weltensängern, die sie einst ersonnen hatten, niemals vorausgesehen worden war. Drinnen lag der Flüstermann halb aufrecht gegen die Wand gelehnt, umgeben vom Schmutz seiner eigenen Exkremente und den Knochen kleiner Nager.
    »Oliver«, zischte der Flüstermann. »Dein vollkommener Körper ist ganz blutbefleckt.«
    »Es hat einen Augenblick gedauert, bis ich oben über deine Entlassung verhandeln konnte.« Oliver wandte seine Nase von dem Geruch ab.
    »Sie haben aufgehört, den Eimer auszuleeren, als sie mir keinen Brei mehr brachten«, sagte der Flüstermann. »Wie bist du nach Hawklam gekommen?«
    »Hierher? Auf einem Pferd.«
    »Das ist gut. Ich könnte verdammt noch mal eins verspeisen.«
    Draußen heulten die Insassen der anderen Zellen vor Wut und hilfloser Enttäuschung. Oliver zog den Flüstermann auf die Beine und reichte ihm das Gewehr eines toten Wärters als Krücke.
    »Ich könnte die Flüche aufheben«, sagte Oliver mit einem Blick auf die Reihe von Zellen.
    »Du beabsichtigst immer noch, uns ins Gelobte Land zu bringen, Oliver? In den Irrnebel, als Privatmenagerie für die Hohe Frau der Lichter?«
    Oliver schüttelte den Kopf. »Sie ist weg, Nathaniel. Das Ding, das an ihre Stelle gerückt ist, es ist – nun, es ist nicht nett.«
    »Ich habe dir gesagt, dass die Zeit kommen würde, da du meine Hilfe brauchen wirst, Junge. Schön zu sehen, dass du nun auch so denkst wie ich. Die auf diesem Stockwerk kannst du eingeschlossen lassen. Jeden, der noch halbwegs geradeaus denken kann, hat schon die Sondergarde für das Land der Freien Irrnebler mitgenommen. Die hier ganz unten sind wild und gefährlich.«
    »Und du bist es nicht?«
    »Das musst du wissen, Oliver. Schließlich bist du gerade durch das Blut von hundert Wärtern gewatet, um zu mir durchzudringen.«
    »Sie haben sich selbst mit ihrer Wahl getötet«, sagte Oliver. »Und ich wollte sehen, wieso sie dich so tief eingekerkert haben.«
    Der Flüstermann lachte. »Du gehst auf die Jagd, nicht wahr? Du verrückter Bastard. Du gehst auf die Jagd nach Göttern.«
    »Das war doch dein Plan, oder nicht?«
    »Ich dachte nur nicht, dass du jemals zustimmen

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