Das Koenigreich der Luefte
Banner an einer Standarte an Tzlaylocs Kreuz!«
»Das wissen nur ein paar Eingeweihte in der Sondergarde!«
»Ich gehöre zu deiner Garde, mein Hübscher. Man könnte sagen, ich sei gewissermaßen die Nachtwache.«
»Wir werden mit Ihnen reiten«, erklärte Oliver. »Es ist an der Zeit, dass Tzlayloc den Vorsitz des Ersten Komitees niederlegt.«
»Drei Irrnebler, um Jackals zu retten«, seufzte Flare. »Das ist nicht gerade viel.«
»Ich denke, es wird genügen«, sagte Oliver.
Tzlayloc und König Dampf traten sich auf dem Schlachtfeld entgegen, und die Armeen der Dritten Brigade und des Parlaments brandeten um ihre Füße, als die beiden Titanen aufeinandertrafen. Der Vorsitzende des Ersten Komitees von Jackals war noch eineinhalb Mal größer als die Kriegsgestalt von König Dampf. Sein Körper war eine Masse zuckenden Fleisches geworden, Geschöpfe mit Facettenaugen und mit Knochen so scharf wie der Schwertarm eines Craynarbiers entsprangen seinen Muskeln, hüpften davon, um jackalianische Soldaten zu enthaupten und sich an den Leichen zu laben, die überall im Schnee lagen. Die zwei Anführer kämpften in einer Brandung aus zwei aufeinanderprallenden Nebelwänden. Der Herrscher des Freistaats wurde von seinen schwächer werdenden Loas unterstützt – so gestaltlos wie Maschinendampf unter dem Angriff der Wildcaotyl –, und dicke Wolken dunkler, dräuender Wespen umschwirrten den Dampfmann, explodierten und formierten sich dann wie Schwärme schwarzer Fische neu. Dort, wo sie über den Soldaten dahinflogen, die im Schatten der beiden Titanen kämpften, hielten sich die Krieger die Ohren zu, aber das Heulen der Wildcaotyl blieb in ihren Gehirnwindungen haften, schwoll weiter an und wurde immer hässlicher, bis ihr Trommelfell explodierte und einige Parlamentarier den Kopf gegen Felsen schlugen und im Schnee herumrollten, als ob das Eis den Schmerz des entsetzlichen Singsangs hätte lindern können.
Ein Wesen mit vier Klauenfußen und kaum als solchem erkennbaren Körper brach aus Tzlaylocs Schulter hervor und überwand die Entfernung zwischen dem Vorsitzenden und König Dampf mit einem einzigen Satz. Die Manifestation der Wildcaotyl krallte sich an der Pilotgestalt fest und versuchte, eine seiner Klauen in den Schädel des goldenen, kindgroßen Körper des Königs zu schlagen. König Dampf wich der Klaue aus, huschte nach links und nach rechts, während der rasiermesserscharfe Knochen an ihm vorbeiglitt. Eines der Druckrepetiergewehre, das an der Brust des Königs montiert war, fand schließlich den richtigen Winkel und entlud seinen Lauf, so dass das Ungeheuer vom Kugelhagel davongerissen wurde.
Dann entwand sich König Dampf einem der Tentakel Tzlaylocs, ließ seinen Schwertarm niederfahren und hieb das zuckende Glied ab. Es fiel in den Schnee und zermalmte einen Soldaten der Dritten Brigade, bevor ihm knochige Tausendfüßlerbeine wuchsen und es auf das Bein des Königs zulief; dort wand es sich in einem Ring verrückten, wuchernden Gewebes um das stählerne Glied. Aus dem Stumpf des Tentakels hatte sich ein Heuschreckenkopf mit rotierenden Kiefern gezwängt, blickte wild um sich und zischte den Herrscher an.
»Dies ist meine Zeit«, höhnte Tzlayloc. »Deine Herrschaft: ist vorbei. Ich habe keinen Bedarf an surrenden und tickenden Eisenspielzeugen und Uhrwerksklaven.«
König Dampf wich vor Tzlayloc zurück; ein rotierendes Laternensichtgerät vor seiner Pilotenkanzel vermittelte ihm einen Blick auf den Vorsitzenden aus den verschiedensten Perspektiven. »Und ich habe keinen Bedarf für deine totgeborene Vision einer Welt. Du bist zu einer Krankheit geworden, Tzlayloc. Du hast aus dir selbst ein Krebsgeschwür im Bauch der Welt gemacht, und um mein Volk zu retten, werde ich dich herausschneiden.«
Tzlayloc bedrohte den Kampfkörper mit seinen Tentakeln, warf den Kopf zurück und lachte, und schimmernde dunkle, käferähnliche Dinge quollen dabei aus seinem Mund. »Ich werde deine Seelenplatine ganz oben auf den Haufen kaputter Einzelteile legen, den ich aus deinem Volk errichten werde, du Spielzeugmännchen. Schon die bloße Existenz deiner Rasse ist eine Beleidigung für mich – du bist nichts anderes als ein Zaubertrick geschickter Mathematiker, die mit Erz und Kristall herumfummeln.«
König Dampf schaltete seine Geruchsnerven ab, als der Wind die Hitze und den Gestank aus Tzlaylocs Kehle herüberwehte. »Du sollst meine Art nie wieder jagen – niemals!«
Der Herrscher des Freistaats wich
Weitere Kostenlose Bücher