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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Spielzeugmännchen?«, zischte Tzlayloc und sah auf König Dampf hinab. »Es spielt keine Rolle. Ich werde sie alle in Stücke reißen, und aus deinem geschmolzenen Schrott werde ich Abbilder der Wildcaotyl für die Tempel des Volkes gießen lassen.«
    »Du wirst nicht triumphieren, Tzlayloc.«
    »Hast du in die Zukunft geblickt, Spielzeugmännchen?« Tzlayloc lachte. »Ich werde eine neue Zukunft für dich und dein Volk gestalten. Für alle in Jackals und die umliegende Welt. Hat der Wurf der Zahnrädchen in der dreckigen Pfütze deiner eigenen Säfte dir deinen Tod offenbart?«
    »Das hat er«, stöhnte König Dampf.
    Tzlayloc sah erheitert zu, wie die schwächer werdenden Loas um den königlichen Kampfkörper wankten, anschließend blickte er zu den herannahenden Drohnen. »Dann werde ich dich dem Tod überlassen. Vielleicht lebst du gerade lang genug, um mit anzusehen, wie der Letzte deines Heeres in den Schlamm getreten wird.«
    In der Pilotenkanzel fiel König Dampfs goldene Hand schlaff von den Schalthebeln. Er musste noch ein wenig länger am Leben bleiben. Es gab noch etwas, auf das er warten musste, bevor er das Schlachtfeld verließ und im großen Muster einen Schritt voranging. Tzlayloc musste weiter abgelenkt werden. Er wagte es nicht, seine Schmerzrezeptoren abzuschalten, weil er fürchtete, das Fehlen von Empfindungen könnte ihn wegdämmern lassen. Seine Zeit hier war zu Ende, aber er musste den Schmerz noch ein wenig länger ertragen. Jede Sekunde wurde zu einer Ewigkeit der Folter für den Herrscher.
    Hinter Tzlaylocs Rücken ließen Marschall Arinzes Trompeter neue Befehle ertönen. Die disziplinierten Linien der Dritten Brigade schlössen sich zu einer Verteidigungsformation, und nun marschierten auch die gleichgemachten Geächteten aus Grimhope, die man als Reserve noch zurückgehalten hatte, zur Unterstützung mit heran. Arinze hatte sowohl unter dem alten Regime als auch unter der Gemeinwohlvertretung gegen den Freistaat gekämpft – er wusste, was er zu erwarten hatte, ebenso wie seine Soldaten. Granaten mit harpunenartigen, widerhakenbewehrten Stacheln wurden von den Munitionswagen abgeladen und zu den Geschützständen gerollt.
    Ein Kavallerieoffizier galoppierte auf den Marschall zu. »Kanonenkisten, Landsmann Marschall. Sie rücken von Osten heran.«
    »Reite zur Batterie«, befahl Arinze. »Die ArtillerieHauptmänner sollen ihr Feuer auf die königlichen Kriegskörper konzentrieren und sie aufhalten, bevor sie unsere Linien erreichen.«
    Nachdem die Artilleriemannschaften ihre Kanonen neu ausgerichtet und die ersten Salven abgefeuert hatten, hätte man sorgfältig durch ein Fernrohr schauen müssen, um festzustellen, dass die vier Kriegsgehäuse den Stachelhagel erstaunlich unbeschadet überstanden. Oder dass Explosionen auf den Hügeln im Osten jene spiegelten, die sich rund um die riesenhaften Dampfmänner ereigneten – und genau so einschlugen, als ob sie ungehindert durch die Kriegsgehäuse hindurchgegangen wären.
    Hauptmann Flare sprang auf die Brust des sterbenden Monarchen, und die Stahlplatten beulten sich unter dem Druck seiner dichten, irrvernebelten Knochen. Oliver war schnell hinter ihm und kletterte Hand um Hand das Metall hinauf. Der Flüstermann blieb im Windschatten des großen Kampfkörpers stehen und murmelte unter der Anstrengung, die lebende Illusion marschierender weiterer Kriegsgehäuse aufrechtzuerhalten, vor sich hin; schließlich erforderte jeder, der auf den Feldern von Rivermarsh zusah, einen anderen Blickwinkel. Ein wilder Wutschrei zeigte ihnen, dass der Fleischberg, in den sich Tzlayloc nun verwandelt hatte, den Trick durchschaute. Flare sah zu der scheußlichen Kreatur hinüber. Er sah weder den Vorsitzenden des Ersten Komitees noch Jacob Walwyn noch irgendeine Bedrohung für Jackals, die zu bekämpfen sein Eid als Gardist gefordert hätte, er sah nicht einmal den Mann, der den Irrneblern ihre Freiheit erst versprochen und dann wieder vorenthalten hatte. Er sah das Ungeheuer, das seinen Sohn als Köder verwendet und ihn aufgehängt hatte wie ein Karnickel, das abgezogen werden soll. Flare sprang vom zerstörten Kriegsgehäuse und stellte sich Tzlaylocs Angriff. Oliver hätte schwören mögen, dass der Boden unter den Laufschritten des Sondergardisten bebte.
    »Oliver.«
    Der Flüstermann kletterte auf den Kriegskörper, und seine Erscheinung flackerte von dem gebräunten Kriegshelden immer wieder zurück zu seiner wahren Gestalt.
    »Oliver.« Es war nicht

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