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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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ihnen gehen«, erklärte Billy. »Unsere Mission zu Ende bringen. Sehen wir den Dingen ins Auge – egal auf welchem Weg, ist die Chance zu sterben groß, und ich möchte lieber, dass man später über mich erzählt, ich sei den Zirkel vorangeschritten, während ich der Gefahr entgegenging, und nicht, während ich vor ihr floh.«
    »Dann war’s das also, ja?«, fragte der Kommodore. »Ich soll als Haufen im Dschungel verlorener, gebleichter Knochen enden, ein Nest für Schlangen, während meine Freunde zu Hause in Tock House jedes Jahr zu Mittwinter ein Glas auf den alten Blacky heben, dessen Genie der Welt ebenso verlorenging wie die Tempel des alten Camlantis.«
    »Bei den freien Kämpferinnen gibt es ein Sprichwort«, sagte Veryann. »Du bist nicht tot, bis du nicht hundert Feinde mit dir genommen hast.«
    »Ach Mädel, ich werde Ihnen ins Innerste des dunklen Daggischten-Gebietes folgen. Für Sie und für meine geliebte Sprite werde ich gehen. Aber ich habe schon in jungen Jahren einhundert Feinde oder mehr in Duellen getötet; damals hatte ich ein Temperament, das so heiß war wie das Blut in meinen Adern. Also seien Sie
nicht überrascht, wenn der arme alte Blacky von einem Petrodactyl verschleppt oder von einem Tauntoraptor zertrampelt wird; meine hundert Feinde warten schon in den Hallen der Toten, um mich in ihre schrecklichen Klauen zu bekommen.«
    Billy Snow stand auf und lehnte sich auf seinen alten Stock, den die neuen Herren der Sprite verächtlich zu ihm ins Boot geworfen hatten, bevor man sie an Land treiben ließ. »Manchmal bin ich froh, dass ich nicht sehe, in was wir gerade hineingeraten.«
    Dann marschierten sie davon, und der Dschungel umfing sie. Etwas Schlangenähnliches kroch aus dem Gebüsch, sein Metallpanzer schrammte über den Boden, und ein einziges juwelengroßes Auge betrachtete die Spur, die die Offiziere des Tauchboots auf ihrem Weg zurückließen. Normalerweise hätte das Gas genügt, die Eindringliche unschädlich zu machen. Wie närrisch war es von diesen Geschöpfen, den Schutz ihres Fahrzeugs aufzugeben und sich ins tiefste Liongeli vorzuwagen.
    Der metallene Kundschafter schaltete seinen Blick auf Wärmewahrnehmung um und schlängelte sich geräuschlos hinter ihnen her.
     
    Cornelius stieß die Tür zum Bankettsaal von Dolorous Hall auf, der größtenteils leer war, sah man von den Reihen hochglänzender Rüstungen ab, deren helle Brustpanzer das Spiegelbild von Damson Beeton zurückwarfen, während die Haushälterin geschäftig die Lebensmittellieferung von Gattie & Pierce überprüfte.

    Sie merkte, dass Cornelius eingetreten war. »Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, zum Frühstück zu erscheinen, weder Sie noch dieser komische Vogel.«
    »Ich war letzte Nacht aus«, erklärte Cornelius. »Es war der letzte Abend der großen Feierlichkeiten des Hauses Quest. Ich dachte, Sie wären erfreut, dass ich endlich eine Einladung zu einem gesellschaftlichen Anlass angenommen habe.«
    »Wenn Sie das öfter täten, dann würden Sie vielleicht insgesamt bessere Manieren lernen und so höflich sein, rechtzeitig hier herunterzukommen und das inzwischen kalte Mahl in Augenschein zu nehmen, das ich für Sie gekocht habe, als die Sonne aufging.«
    »Vielen Dank, aber ich habe keinen Hunger. Haben Sie Septimoth heute Morgen schon gesehen?«
    »Pah.« Damson Beeton winkte mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Nein. Und ich muss all diese Kisten hier durchsehen. Entweder haben sie vergessen, das Salz mitzuschicken, oder dieser durchtriebene Laufbursche hat uns darum betrogen. Das nächste Mal, dass er hier herüberrudert, werde ich ihm die Meinung geigen. Wie soll man denn ohne Salz kochen?«
    »Ja, wie soll man das anstellen?« Cornelius, der erkannte, dass er aus der Haushälterin nichts weiter herausholen würde, trat den Rückzug zum Aufzug an und fuhr zum Horst empor. Septimoth wartete dort auf ihn; er lehnte mit ausgebreiteten Flügeln an einem Holzgestell in Form eines Ypsilons, das nach Art der schlichten
Kiefernmöbel der Laschliten gefertigt worden war.
    »Wenn du mein Kutscher wärst, würde ich dich aus meinen Diensten entlassen«, sagte Cornelius.
    »Wenn ich dein Kutscher wäre, würde ich Gefahrenzulage verlangen«, sagte Septimoth.
    »Wohin bist du gestern Abend noch aufgebrochen?«
    »Unsere verbrecherischen Freunde waren bei Quest zu Hause«, sagte Septimoth, der sich von dem Gestell löste und seine riesigen, ledrigen Schwingen einklappte. »Sie sind mit

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