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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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wurde er mit einem Tritt aufs Deck geworfen, bevor man ihn die Leiter zu den anderen Offizieren hinabdrängte.
    »Ich verstehe nichts davon, Antiquitäten aus Flussbetten zu fischen«, sagte Bull, »und daher werden Sie mir dabei helfen, mich reich zu machen, Süße. Und wenn
wir nicht so weit kommen und umdrehen müssen, dann bin ich sicher, dass es auch in Cassarabien jemanden gibt, der es ein bisschen großformatiger liebt, wenn es um seinen Harem geht.«
    In der Mannschaft kam leichte Unruhe auf. Einer der Matrosen im geringelten Hemd trat vor. »Auf der lastet ein Fluch, ganz bestimmt. Lass sie hier, Bull. Lass sie mit Blacky und seinen Freunden zurück.«
    Bulls Hand glitt zu seinem Pistolenhalfter. »Wir sind gerade einen Skipper losgeworden – glaubt vielleicht einer von euch, dass ihr das mit mir genauso machen könnt?«
    »Wir wollen dich nicht herausfordern, Käpt’n«, sagte der Matrose. »Aber sie bringt nichts als Ärger. Du hast doch gesehen, was in ihrer Nähe passiert. Sie lockt den Tod an wie süßer Apfelwein die Wespen. Wenn wir sie mitnehmen, dann wird diese Reise eine Fahrt der verdammten Seelen.«
    Bull wandte sich wieder seinen Männern zu. »Aha! Wie verdammt sind wir denn jetzt? Man hat uns aus den Tanks im Bonegate befreit, und wir stehen wieder auf dem Deck unseres eigenen Kriegsschiffs! Im Laderaum haben wir eine Prise flachsköpfiger Weiber, vor uns liegt ein großer Schatz, und der Narr, der uns aus der königlichen Flotte werfen ließ, windet sich auf seinen fetten Füßen vor Angst, im Dschungel ausgesetzt zu werden. Wenn das Pech sein soll, dann wünsche ich mir solches Pech für jeden Tag. Und falls nicht zufällig einer von euch Maaten zum Experten für uralte Zivilisationen
geworden ist, während er im Tank schwamm und Wasser trat, dann brauchen wir das Wissen dieser Hütertochter, um reich zu werden.«
    Die Leute schienen besänftigt, und Bill schnitt die Leine durch, mit der das kleine Boot befestigt war. Es trieb allmählich davon, während die Maschinen der Sprite das Tauchboot gegen die Strömung auf Kurs hielten.
    »Es würde deiner Mutter das Herz brechen, wenn sie noch lebte und das mit ansehen müsste!«, rief der Kommodore, als der Shedarkshe die kleine Nussschale mit sich trug.
    »Sie hasste dich ebenso sehr wie ich, und das sogar schon, bevor du mich vors Kriegsgericht brachtest!« Bull lachte. »Grüße die Schleichkrallen und Baumspinnen von mir, Onkel.«
    »Der Fluch eines Meersäufers komme über dich, dass du mir meine Gnade so übel vergiltst!«, schrie der Kommodore. »Aber er soll nicht dich treffen, Amelia. Wenn Bulls Hunde im Wasser treiben und den Tag verfluchen, an dem sie die Sprite stahlen, werden die Flussdelfine kommen und dich in Sicherheit bringen.«
    »Nur, falls sie eine Vorliebe für diese Liongeli-Suppe entwickelt haben«, rief Bull. »Pass auf, Onkel, dass du nicht die Mahlzeit des erstbesten Craynarbier-Stamms vergiftest, dem du über den Weg läufst, mit deiner falschen Großmannssucht und deinem Landrattenspeck. Ich werde schön auf dein Schiff und deine Frauen Acht geben, während du auf Entdeckungsreise gehst.«
    »Jared, es tut mir leid!« Amelia wandte sich entsetzt
dem neuen Befehlshaber der Sprite zu. »Er gehört zu Ihrer Familie, und dann tun Sie ihm so etwas an?«
    »Unsere Blutlinie war die einzige, die dafür sorgte, dass die Exilflotte bestehen blieb«, erklärte Bull. »Zumindest, bis dieser schwachköpfige Höfling Ihre KAM-Aerostaten zu den freien Inseln führte.«
    »Sie werden es ohne ihn und die anderen Offiziere nicht schaffen.«
    »Meinen Sie?« Bull winkte dem treibenden Boot ein letztes Mal spöttisch zu. »Nun, uns wird es wesentlich besser gehen als Ihren Freunden, wenn sie aufwachen und merken, wo wir sie ausgesetzt haben.«
    Gewehrkolben schoben Amelia zurück, als sie versuchte, Bull zu packen. »Was soll das heißen?«
    »Blacky kann ja mal Ihren Freund Eisenflanke fragen. Er weiß es«, sagte Bill belustigt. »Die Wand aus Gas wird ihr geringstes Problem sein. Aber auch Ihr Schicksal hat eine unangenehme Wendung genommen, meine Kleine. Bringt sie nach unten und sorgt dafür, dass sie mir nicht unter die Augen kommt.«
     
    Eisenflanke war der Letzte der Ausgesetzten, der wieder zu sich kam, und er hatte am meisten mit den Nachwirkungen seiner Bewusstlosigkeit zu kämpfen; alle vier Arme zitterten, während er den tagelangen Quecksilbermissbrauch allmählich überwand.
    »Wir sind also nicht mehr auf dem

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