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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Ausdruck, über diese kleinen Metallteufel, die glaubten, dass man sie anketten und aushungern konnte, und die dann erwarteten, so ihren Willen zu brechen. Als sie ihre Wut herausschrie, stimmten die entsetzten Echos anderer Donnerechsen, die man in dieser Arena hielt, in einem nervösen Refrain mit ein.
    »Metallverdammtermetallverdammterwillstwillstwillstduimsandsandsandgegenmichkämpfengegenmichkämpfengegenmichkämpfen?«
    »Ich habe nur wenig Zeit am Hof des Freistaats der Dampfmänner zugebracht«, rief Eisenflanke, »aber so viel weiß ich – eine Königin sollte nie von einem Prinzen erniedrigt werden.«

    »Tun Sie das doch bitte nicht«, flehte der Kommodore. »Haben wir nicht schon genug andere verdammte Probleme, mit denen wir uns herumschlagen müssen?«
    Eisenflanke drückte den Schalter, der die Ketten des Kilasaurus max aufschnappen ließ. Weiter drinnen im Gebäude erklang eine Alarmsirene. Draußen wurde ein schrilles Pfeifen hörbar, als der Kilasaurus die nun offenen Ketten von den Pfahlringen riss, dass sie durch den Sand der Arena flogen, in ein paar Bänke am Rand krachten und das Holzgerüst völlig zersplitterten. Auch die Ketten der anderen Echsen in den Schatten der Grube fielen ab, und Stahlzähne im Boden öffneten sich weit.
    »Befreistmichbefreistmichbefreistmich?« Königin Dreiauge war offenbar von der Handlungsweise ihres Todfeinds überrascht.
    Kommodore Black trat von der Aussichtsplattform zurück, da er fürchtete, der Kilasaurus könnte das Glas zerschlagen und sie zu sich herausheben. Dem Dampfmann schien ein solches Schicksal gerade recht zu sein; er stand da, die vier Arme ausgestreckt, als flehte er Königin Dreiauge an, seinem sinnlosen Leben ein Ende zu machen.
    Es war eine schreckliche Form der Symmetrie. Eisenflanke war von seinem Lebenszweck und den Überresten seiner Aufgabe in den Dschungeln von Liongeli abgeschnitten worden – und nun tat er der Königin der Donnerechsen dasselbe an. Eisenflanke zu töten, das war alles gewesen, wofür Königin Dreiauge seit dem
Tod ihres Gefährten gelebt hatte, und nun bot man ihr das Leben seines Mörders auf dem Silbertablett.
    »Wir sind beide frei«, flüsterte Eisenflankes Sprechausgabe. »Wir sind jetzt beide frei.«
    Königin Dreiauge blickte sich in der Arena zu ihren Artgenossen um, die auf die ausgeklappte Rampe zuliefen, solange diese offen blieb, und dabei unter sich die riesigen gebleichten Knochen ihrer Brüder zermalmten, die vor ihnen gefangen genommen worden waren und die man hatte hungern lassen, damit sie für die Spiele besonders blutrünstig wurden. Ihre schlauen Augen verengten sich in kalter Wut, denn der Gestank des öligen Rauchs aus den Schloten dieser Metallteufel war eine ekelhafte Beleidigung gegenüber den natürlichen Gerüchen des Dschungels. Das war nicht die rechte Weise. Andere Donnerechsen verneigten sich vor ihr und zogen sich vor ihren Klauenabdrücken auf dem Plateau zurück, die ihr Gebiet markierten. Es war Zeit, diese Metalleindringlinge daran zu erinnern, weshalb sie die Herrscherin von Liongeli war.
    Eisenflanke folgte Kommodore Black aus dem Arenagebäude, und die erste der Donnerechsen, die losgeprescht war – ein Tauntoraptor – spritzte Schlammfontänen in die Luft, als sie über den Boden stampfte, den gehörnten Kopf senkte und auf die Siltempter richtete, während die metallenen Stammesbrüder von der plötzlichen Freilassung der Echsen völlig überrumpelt waren.
    Einige Siltempter, die versucht hatten, den blinden Billy Snow und seine tödliche Verwandlungsklinge
von der Seite in die Zange zu nehmen, entdeckten die Neuankömmlinge zu spät und wurden nun ihrerseits überrumpelt. Sie versuchten, vor einem angreifenden Pentaceratops zu fliehen, doch da sie einige tödliche Sekunden zu spät reagierten, zertrampelten die verhornten Hufe ihre Körper in einer Wolke brechenden Stahls und berstenden Kristalls. Noch mehr wild gewordene Geschöpfe folgten, ein Petrodactyl hob einen fliehenden Stammeskrieger hoch in die Luft und zerschmetterte ihn dann auf einem kleinen Felsvorsprung. Die kurze Explosion des aufbrechenden Kessels ließ einen Hagel kleiner Schrapnelle über die Dschungellichtung niedergehen.
    In dieses Gemetzel schritt die Königin von Liongeli, deren schuppige Haut dort orangefarben glänzte, wo die Feuer zerstörter Siltempter im Zwielicht vor dem Morgengrauen leuchteten. Eine Gruppe Metallkrieger erschien mit Druckluftgewehren, die überaus große Eisenrohre

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