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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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riskieren, in den Berechnungen, die der Wolkenrat für ihre perfekte Demokratie anstellte, zu störenden Elementen zu werden, zu Elementen, die eliminiert werden mussten.
    »Über dich gibt es schon eine Ballade an den Zeitschriftenständen«, sagte Septimoth. »Davon hast du doch sicher schon gehört? Sie suchen ihn hier, sie suchen ihn dort, doch der Feueratem-Mörder mit dem Dämonenblick ist fort.«
    »Wir jagen Ungeheuer.«
    »Jagen wir sie jetzt vor unserer Haustür, Cornelius Fortune?«
    »Und fallen über die Gibbonkatz und die Verbrecherbanden her? Du lieber süßer Zirkel«, sagte Cornelius.
    »Dieser Mönch schien über unsere wahren Ziele hier und über unsere Machenschaften gefährlich gut informiert zu sein«, sagte Septimoth. »Selbst wenn uns seine Warnung bezüglich Roburs Rettung aus dem Gemeinwesen etwas zu spät erreicht.«
    »In der Tat. Aber verrottende Dampfmänner, die aus ihren Gräbern gestohlen werden?« Cornelius kratzte
sich die unrasierte Wange. »Was wissen wir über das Metallvolk? Kein Dampfmann blieb nach Ausbruch der Revolution lange in Quatérshift, nicht, nachdem die Gemeinwohlvertretung ins Leben gerufen worden war. Der Sonnenkönig pflegte den Freistaat der Dampfmänner als eines seiner Herrschaftsgebiete zu betrachten, und das Erste Komitee des Gemeinwesens verhält sich kaum anders. Die Shifter haben mehr Kriege gegen die Dampfmänner geführt als gegen Jackals, aber wieso sollten sich ihre Agenten am Ausrauben von Dampfmanngräbern beteiligen?«
    Cornelius seufzte. Er wusste nicht viel über das Metallvolk, aber er kannte jemanden, der sich sehr für diese Geschöpfe interessierte: jemanden in der Alten Mechomaniker-Werkstatt am Knocking Yard.
    »Ich werde über diese Angelegenheit in meinem Horst nachdenken«, sagte Septimoth. »Du hattest wieder deinen Traum, nicht wahr?«
    Cornelius sagte nichts.
    »Du könntest versuchen, etwas weniger zu träumen«, riet Septimoth, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Ja, das sollte ich wohl.«
    Cornelius ging zurück ins Bett und versuchte, wieder einzuschlafen, aber das war fast unmöglich. Es war alles völlig verworren. Grabräuber, das Spiel, das man mit ihm jenseits der Grenze gespielt hatte, um Robur zu befreien, ein Mönch, der alles über sein Doppelleben als Geißel der Shifter wusste. Es passte alles nicht zusammen.
Kehrten die Ungeheuer wieder nach Middlesteel zurück?
     
    Veryanns Kämpferinnen hatten am Hafen ihre Positionen bezogen und gingen in Deckung, als die Federbüchsen der Craynarbier einen Hagel kurzer Pfeile über sie niedergehen ließen. Das Feuer erwiderten sie mit mühelosem Rattern; sie schoben die Kristallmunition in ihre Gewehre, warfen die zerbrochenen Glashülsen auf den Pier, und der ätzende Sprengkapselsaft zischte, wenn er auf die Planken tropfte. Oben auf den Befestigungsmauern von Rapalaw Junction hatte man eine kurzläufige Kanone aufgestellt, und große Wasserfontänen spritzten rund um die Flöße der wilden Krieger auf. Die Verteidiger des Handelspostens gaben sich alle Mühe, die Craynarbier daran zu hindern, sich am Fuße der Stadtmauer einzunisten.
    Amelia drückte sich mit dem Rücken gegen eine niedrige Mauer aus getrockneten Lehmziegeln; der Einschlag der Pfeile auf der anderen Seite hielt sie davon ab, mehr zu tun, als einen gelegentlichen Pistolenschuss auf die vordersten Boote abzugeben. Einer der Matrosen traute sich aus der Deckung und versuchte, zu der Planke zu rennen, die auf die Sprite führte. Zwei Pfeile bohrten sich in seine Brust, und er stürzte in den Fluss. Für einen kurzen Augenblick wallte das Wasser in wildem Kampf auf, als etwas Kleines und offensichtlich sehr Hungriges dem heulenden Matrosen in Schaum und Gischt den Rest gab.

    »Köpfe unten halten!«, brüllte Bull Kammerlan. Er betätigte den Auswurfriegel seines Karabiners, und ein Schauer zerbrochenen Kristalls flog heraus, als das Räderwerk die verbrauchte Patrone ausspuckte. »Wir brauchen mehr Deckungsfeuer von der Stadtmauer, bevor wir zum Schiff laufen können.«
    »Ihre Flöße werden in nur wenigen Minuten vor der Stadt anlegen«, sagte Amelia. »Bis dahin sollten wir am besten hier verschwunden sein.«
    »Ach wirklich? Und ich dachte, die Jungs und ich können nachher hier noch schön eine Runde angeln gehen«, spottete Bull. »Sie können später mal ein Buch über diesen Kram schreiben, Süße, aber das Töten überlassen Sie besser meinen Leuten.«
    Ein Querschläger unterbrach

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