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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Sache aufmerksam geworden. In dem Fall bestand eine durchaus hohe Aussicht, dass irgendeiner der vielen Menschen, die von der Sache Kenntnis bekamen, den Medien mitgeteilt hätte, dass am Flughafen etwas Merkwürdiges vor sich ging.
    Irgendeiner der Sender, die rund um die Uhr Nachrichten brachten – wenn nicht gar alle gleichzeitig –, hätte ein Kamerateam in Marsch gesetzt und gefilmt, wie die unter dem Namen SWAT bekannte und in solchen Fällen offenbar unvermeidliche Spezialeinheit des FBI in voller Kriegsmontur einen Mann, der einen ordentlichen Anzug trug, aus einer Maschine zerrte, die gerade zu einem internationalen Flug starten wollte. Es lag Rapp fern, Kritik am FBI zu üben. Die Leute hatten ihre Aufgabe, und er hatte seine. Die aber erledigte er am besten, wenn Medienvertreter außer Reichweite waren.
    Auf seinem Weg zur schalldichten Tür des Lageraums hielt er einen Augenblick inne. Weder der Präsident noch Kennedy brauchte zu wissen, dass er bereits seine Vorkehrungen getroffen hatte. Als er die Tür öffnete, sah er, dass der Präsident, die Leiterin der CIA, die Außenministerin, die Büroleiterin des Präsidenten und Sicherheitsberater Haik aufmerksam auf mehrere Bildschirme sahen und auf verschiedenen Leitungen telefonierten.
    Nachdem die Nachricht von einer Bombendrohung gegen die UNO verbreitet worden war, strömten jetzt Menschenmassen aus dem hoch aufragenden Gebäude, während die Polizei mit Einsatzwagen provisorische Straßensperren errichtete und kein Fahrzeug in die Nähe des UN-Hauptquartiers ließ. Rapp gönnte sich einen kurzen Augenblick der Bewunderung für sein Werk. Die Bombendrohung telefonisch durchzugeben war sein Einfall gewesen.
    Er trat auf Kennedy zu, beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Unser Unbekannter ist gerade in eine Maschine nach Paris gestiegen.«
    Sie drehte ihren Sessel so, dass sie ihn ansehen konnte, als müsse sie sich vergewissern, dass er sich keinen Scherz erlaubte. Rasch sagte sie ins Telefon, dass sie gehen müsse, und legte auf. Sie fasste den Präsidenten am Arm, beugte sich über ihn und teilte ihm so leise, dass nur er es hören konnte, mit, was sie soeben gehört hatte. Sich mit einer Hand auf ihre Sessellehne stützend, wartete Rapp.
    Bevor der Präsident auf die Mitteilung reagieren konnte, ergriff Rapp die Initiative. »Sir, ich möchte einen Vorschlag machen. Unser Mann fliegt nach Paris und von da weiter nach Nizza. Dort will er vermutlich mit dem dicken Omar zusammentreffen, dessen Yacht immer noch vor Cannes liegt. Ich kann in weniger als einer Stunde eine Gruppe in der Luft haben, sodass wir vor ihm in Nizza eintreffen und alles Nötige vorbereiten könnten.«
    Der Präsident sah auf Kennedy, die lediglich die Achseln zuckte. »Und was ist mit den Franzosen?«
    »Was soll mit denen sein?«, fragte Rapp unschuldig. Der Präsident hatte überlegt, wie er die Information am besten dazu nutzen konnte, die Abstimmung hinauszuzögern, und das schien ihm ein günstiger Ansatzpunkt. »Ich denke, wir sollten es ihnen sagen.«
    Die hoffnungsvolle Erwartung auf Rapps Gesicht machte dem Ausdruck von Enttäuschung Platz. Ganz seiner Gewohnheit entsprechend, nicht lange um die Dinge herumzureden, sagte er: »Ich halte das für keine gute Idee, Sir.«
    »Hören Sie«, erwiderte der Präsident ein wenig gereizt, »die Franzosen werden in der Sache nicht einfach nachgeben. Sobald morgen früh die Sitzungen der UNO beginnen, werden sie den Sicherheitsrat zusammenrufen und über ihre Entschließung abstimmen lassen, ohne dass ich eine Möglichkeit habe, mein Veto dagegen einzulegen.«
    »Wieso nicht?«, fragte Rapp aufsässig.
    »Erstens, weil ich tatsächlich überzeugt bin, dass die Palästinenser einen eigenen Staat haben sollten«, Hayes legte den rechten Zeigefinger mit Nachdruck in die linke Handfläche, »und zweitens, weil mich Kronprinz Faisal darum gebeten hat.« Er legte den Mittelfinger daneben, als zähle er die Punkte ab. »Im Hinblick auf das beklagenswerte Schicksal seines Vetters neige ich dazu, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.«
    Rapp, dessen Entschlossenheit der des Präsidenten in nichts nachstand, begann Punkte aufzuzählen, die dagegen sprachen. »Der Bruder ebendieses Kronprinzen hat den französischen UN-Botschafter mit einer Million Dollar geschmiert und steckt mit einem Burschen unter einer Decke, der sonderbarerweise immer da auftaucht, wo jemand umgebracht wird…«
    Der Präsident fiel ihm ins Wort. »Ich kenne Faisal

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