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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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auf jeden Fall beteuern, dass die Anschuldigung, die Sie gegen Moro erheben, auf Verleumdung beruht.« Betrübt schüttelte er den Kopf und fügte hinzu: »Sicher sind hier im Lande viele Menschen bereit, das zu glauben.« Er sah aus dem Fenster und fügte niedergeschlagen hinzu: »Unser Militär ist gegenwärtig ziemlich geschwächt. Ich weiß nicht, wie es einen Skandal dieses Ausmaßes überleben könnte.«
    Rapp erkannte seine Chance. »Es gibt eine andere Möglichkeit, Sir.«
    Zum ersten Mal sah ihm Rizal in die Augen.
    »Moro hat seinen Offizierseid gebrochen«, begann Rapp. »Er ist schlicht und einfach ein Verräter.« Er wies auf die Akte. »Nebenbei gesagt, ist das hier nur die Spitze des Eisbergs. Wenn man ihn vor ein Militärgericht stellen würde, wäre die Last der Beweise so erdrückend, dass man ihn zum Tode verurteilen würde. Sie haben es in der Hand zu entscheiden, ob Sie diesen Weg einschlagen wollen oder ob wir etwas anderes versuchen.«
    »Und das wäre?«
    Rapp zögerte nur kurz. »Ich möchte seinen Kopf.« Er hielt die dunklen Augen fest auf die seines Gegenübers gerichtet. »Durch seine Schuld sind zwei SEALs der US- Marine ums Leben gekommen, und nach wie vor ist eine amerikanische Familie in der Gewalt von Geiselnehmern, weil er den Feind unterstützt hat. Wenn man ihn festnimmt, kommt er vors Militärgericht, wird trotz der politischen Umstände schuldig gesprochen und höchstwahrscheinlich auch hingerichtet. Nur würde ein solches Verfahren, wie Sie schon sagten, die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern aufs Schwerste belasten und die Streitkräfte der Philippinen in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen.« Etwas weniger heftig fügte er hinzu: »Ich denke, Ihnen wie mir wäre ein unauffälligeres Vorgehen lieber.«
    Rizal dachte eine Minute lang nach. Das von diesem Amerikaner vorgelegte Beweismaterial belastete Moro stärker, als man in den philippinischen Streitkräften vermutet hatte. Ihm war sofort klar, was Rapp wollte.
    »Was brauchen Sie von mir?«
    Rapp sah ihn aufmerksam an und begann, seinen Plan darzulegen. Noch vor Mittag wäre das Problem aus der Welt geschafft, und das philippinische Volk hätte einen Märtyrer, hinter dem es sich bei seinem Kampf gegen die muslimischen Rebellen sammeln konnte.

17
    Mit einer Geschwindigkeit von rund 120 0 Stundenkilometern brauchte die Gulfstream für die vergleichsweise kurze Strecke von Manila bis zur Insel Samar kaum eine Stunde. Sie landete nahe an deren Südspitze auf einem unbeleuchteten privaten Flugfeld und blieb gerade lange genug am Ende der Landebahn stehen, um Coleman und seine Männer aussteigen zu lassen. Dann machte sie kehrt, jagte erneut über die Piste und war nach wenigen Augenblicken wieder am von Sternen bedeckten Himmel verschwunden.
    Es dauerte nicht lange, bis die Männer, die schweigend dastanden, statt des Düsenlärms die nächtlichen Laute des Urwalds hörten. Obwohl sie noch weit von der Kampfzone entfernt waren, verteilten sie sich instinktiv, und jeder hielt den Blick aufmerksam auf einen anderen Sektor gerichtet, die Schusswaffe feuerbereit an der Seite. Sie trugen spezielle Dschungel-Kampfanzüge und hatten zur besseren Tarnung ihre Gesichter mit farbiger Fettschminke eingerieben.
    Die Landebahn gehörte mitsamt den knapp fünfhundert Hektar des umliegenden Geländes zum Besitz eines japanischen Geschäftsmanns, der die Plantage gekauft hatte. An ihrem Rand hatte er auf einem kleinen Hügel ein großartiges Haus errichten lassen, von dem aus er einen herrlichen Blick auf den Ozean sowie seinen privaten Golfplatz mit achtzehn Löchern genoss. Rapp hatte einige Leute bei der kurz CTC genannten Antiterrorzentrale der CIA gebeten, sich unauffällig ein wenig über die näheren Umstände umzuhören. Dabei war herausgekommen, dass das Haus während der Woche nur selten benutzt wurde und im Augenblick leer stand. Zwar gab es einen Verwalter, doch bis der Mann schlaftrunken auftauchte, um nachzusehen, was der Lärm zu bedeuten hatte, wären die Männer längst auf und davon.
    Zwei der früheren SEALs, Kevin Hackett und Dan Stroble, setzten ihre Nachtsichtbrillen auf und machten sich in entgegengesetzter Richtung daran, das Gelände zu erkunden. Die schallgedämpfte MP-10-Maschinenpistole hing ihnen von der Schulter. Coleman sah zum Haus hinüber, das im Mondschein deutlich sichtbar war. Er nahm einen kleinen Feldstecher aus der Brusttasche, um sich ein genaueres Bild zu machen. Davon abgesehen, dass

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