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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Bildschirmen vorgebeugt, mahnte Freidman seine Mitarbeiter zur Vorsicht. Alles kam auf die Aktenkoffer an. Er musste Jabril Khatabi glauben, dass dieser den Tod jener Männer ebenso aufrichtig wünschte wie er selbst. In dem Fall würde er sich nach Kräften jedem Versuch widersetzen, das Geld aus den Koffern in einen anderen Behälter umpacken zu lassen.

24
    Rapp riss die Tür des Hubschraubers auf, kaum dass dieser den Boden berührt hatte , sprang hinaus und sah sich suchend nach General Moro um. Allerdings zweifelte er, dass dieser so höflich sein würde, seine Besucher auf dem Landeplatz zu begrüßen. Oberst Barboza trat zu ihm, und sie machten sich unter den laufenden Rotoren der Huey auf den Weg.
    Am Rand des Flugfelds, das man auf einer grasbewachsenen Lichtung angelegt hatte und das etwa so groß war wie zwei Fußballplätze, kam ein eifriger Leutnant in Kampfanzug, Kampfstiefeln und dem schwarzen Barett der philippinischen Sondereinsatzkräfte auf sie zu. Er salutierte zackig vor Oberst Barboza, stellte sich als General Moros Adjutant vor und machte dann kehrt, um sie zu den in zwei Reihen auf hölzernen Paletten errichteten Zelten am Rand des Platzes zu führen.
    Von Satellitenfotos, die er aufmerksam studiert hatte, kannte Rapp die Funktion jedes dieser sechzehn Zelte, wusste, in welchen davon Soldaten schliefen, welches als Kantine, Lazarettzelt oder Kommandozentrale diente, und vor allem, in welchem sich Moro aufhielt.
    Nicht gezeigt hatten die Satellitenaufnahmen, welche Sicherheitseinrichtungen den Platz vom umgebenden Dschungel abschirmten. Unterwegs hatte Coleman gesagt, er finde es sonderbar, dass man keinen Stacheldrahtzaun sah und weder Schützenlöcher noch Maschinengewehrnester zu erkennen waren. Seiner Ansicht nach führte Moro entweder ein äußerst nachlässiges Kommando, oder er hatte gute Gründe, keinen Guerillaangriff zu fürchten.
    Vor dem Rapp von den Aufnahmen bereits bekannten Zelt blieb der Adjutant stehen und klopfte auf ein Holzschild, das zu Rapps Erstaunen den Namen des Generals trug. Spezialeinheiten der Vereinigten Staaten gaben sich bei Einsätzen die größte Mühe, den Rang ihrer Offiziere geheim zu halten. Es wurde nicht salutiert, und Rangunterschiede waren höchstens aus der Nähe zu erkennen. Auch wurden die Männer angewiesen, bei Einsätzen nicht gegenüber einem Vorgesetzten Aufstellung zu nehmen, wenn er etwas erläuterte. Der letzte Punkt war der schwierigste, da man den Leuten die Befehlskette schon vom ersten Tag der Grundausbildung an immer wieder eingebläut hatte.
    Entweder war Moro außerordentlich stolz auf seinen Generalsrang, oder er hatte keine Veranlassung, einem Feind zu verheimlichen, wo er zu finden war. Rapps Vermutung nach ließ das Schild am Zelteingang beide Deutungen zu.
    Aus dem Inneren kam die Aufforderung einzutreten. Die Stimme klang weder drohend noch beiläufig oder entspannt, höchstens ein wenig neugierig. Als Rapp in das dunkle Zelt trat, musste er die Sonnenbrille abnehmen. Hinter einem Klapptischchen saß der General in Tarnhose und grünem T-Shirt. Die mächtigen Oberarmmuskeln, die die kurzen Ärmel des Hemdes zu sprengen drohten, zeigten schon auf den ersten Blick, dass der Mann in bester körperlicher Verfassung war.
    Der General traf keine Anstalten, sich zu ihrer Begrüßung zu erheben und auf sie zuzukommen. Auch fiel Rapp auf, dass Barboza zwar wie vorgeschrieben salutierte, dabei aber keinen besonderen Eifer an den Tag legte. Es war das Minimum dessen, was die Dienstvorschrift forderte, und keine Spur mehr.
    Barboza wandte sich um und wies auf Rapp. »Das ist Mr. Rapp. Er arbeitet für die CIA.«
    Ein kaum wahrnehmbares spöttisches Lächeln umspielte die Lippen des Generals. Es war nicht klar, ob er damit seine Missachtung der CIA kundtun oder zeigen wollte, dass er den Besucher zur Kenntnis nahm. Rapp beobachtete den Mann distanziert und aufmerksam. Da der General nach wie vor keine Anstalten traf, aufzustehen und ihm die Hand zu schütteln, bot ihm auch Rapp seine Hand nicht an. Schweigend musterten sie einander, bis die Stimmung unbehaglich wurde. Ein entscheidender Teil von Rapps Plan beruhte darauf, dass er Moro im Ungewissen lassen wollte, bis der richtige Augenblick gekommen war.
    Moro saß reglos da und umfasste mit den Händen die hölzernen Armlehnen seines Klappstuhls. Rapp, der dies Spiel schon zuvor gespielt hatte, war sicher, dass sich Moro auch schon zahllose Male seinen Untergebenen und möglicherweise

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