Das Komplott der Senatoren (German Edition)
Arizona.«
»Hollywood, Fälschungen, Täuschungsmanöver.« Sie hatte den ungeheuerlichen Verdacht auch schon, ohne ihn ernst zu nehmen. »Gib mir mal eine deiner Nu m mern«, unterbrach der Kollege ihren Gedankengang.
»Warum, was willst du damit?«
»Ich kenne noch eine andere Adresse, ziemlich illegal, aber dort findet man auch Polizei- und Armeefahrzeuge. Besser du kennst sie nicht.«
Sie buchstabierte die erste Nummer ihrer Liste und wartete, aufgeregt mit den Finge r spitzen auf die Tischplatte trommelnd. Die Zeit wollte nicht vergehen, bis sie endlich ein Knacken in der Leitung hörte.
»Und?«, rief sie erwartungsvoll.
Der Kollege räusperte sich, hüstelte und antwortete etwas unsicher: »Nichts. Tut mir leid.«
»Mir auch, Mist!«, schimpfte sie. »Warum sollte jemand Autonummern erfinden?«
»Wie gesagt, in Hollywood machen sie das ständig. Marion, ich bin zu 95, was sage ich, 99 Prozent sicher, dass das Fälschungen sind. Den Grund musst du wohl selbst herausfinden.«
Sie starrte eine Weile auf den Bildschirm mit der nervtötenden nicht gefunden Meldung, dann rief sie ihren Kunden an, trotz der fortgeschrittenen Zeit. Warum sollte er nicht an ihrer Fru s tration teilhaben?
»Wissen Sie, wie spät es ist?«, fragte Lee gereizt zur Begrüßung. Marion lächelte boshaft. Es tat gut, den Ärger weiterzugeben.
»Ich dachte, ich dürfte Sie jederzeit anrufen, Lee.«
»Ja – klar, wenn es wichtig ist.« Es war so etwas wie eine Entschuldigung.
»Allerdings ist es wichtig.«
Wie befürchtet erntete sie nur Gelächter, als sie die Geschichte mit den falschen Autonu m mern erzählte. Erst als sie ihm vorspielte, wie verletzt sie war, begann er ihr zu glauben.
»Diese Sache wird immer bizarrer«, murmelte er nachdenklich. »Ich hätte nicht übel Lust, einfach zu warten, bis diese Geheimniskrämer ihr Geld zurückfordern, aber irgendwie geht mir das gegen den Strich.«
»Es wäre schon eine Möglichkeit, allerdings könnten wir so das Dossier Ihres Vaters nicht abschließen.«
»Keine gute Lösung.« Es blieb eine Weile still, dann sagte er plötzlich entschlossen: »Ich werde dieses Rätsel endgültig lösen.«
»Wie wollen Sie das anstellen?«, platzte sie heraus. Sie war jedenfalls am Ende ihres Lateins. Es blieb nur noch die vage Hoffnung, einen wohlgesinnten Richter zu finden, der nichts a n deres zu tun hatte, als dieser mysteriösen Firma nachzulaufen.
»Ich fahre noch mal hin, aber diesmal besser ausgerüstet.«
Sie erschrak. Wollte er mit einer Knarre vorfahren?
»Ich hoffe, Sie machen keine Dummheit, Lee. Wenn diese Leute soviel Energie au f wenden, unerkannt zu bleiben, könnte es durchaus gefährlich werden, ihnen auf die Füße zu treten.«
Er lachte nervös. »Ich werde schon keinen Blödsinn veranstalten. Deshalb werden Sie mich begleiten.«
Warum stellten sich ihre Nackenhärchen auf, weshalb schwieg sie betreten, statt ihm sogleich von diesem überflüssigen Trip in den Süden abzuraten? Sie verstand sich selbst nicht mehr. Sein Entschluss hatte sie völlig überrumpelt. Es lief ihr heiß und kalt über den Rücken, als sie sich die Expedition zu zweit ausmalte.
In Gedanken versunken packte sie zusammen, winkte ein letztes Mal zum Fenster gegenüber, bevor sie das Licht löschte. »Gute Nacht«, flüsterte sie, und sie wusste nicht genau, wen sie damit meinte.
Fountain Hills, Arizona
Lee parkte den Wagen abseits der Strasse zwischen staubbeladenen Büschen. Er stieg aus, überprüfte das Gelände und nickte befriedigt. Von der Fabrik aus konnte man sie nicht sehen, obwohl sie in fünf Minuten zu Fuß erreichbar war. Er öffnete die Be i fahrertür und fragte verwundert:
»Möchten Sie nicht aussteigen?«
Marion saß reglos, angeschnallt auf ihrem Sitz und beobachtete ihn misstrauisch.
»Was, hier? Ich dachte, Sie wollen zur Fabrik?«
»Das ist so, aber diesmal soll uns niemand kommen sehen.« Sie regte sich erst als er den Kofferraum öffnete und seinen schweren Rucksack auf den Rücken schnallte.
»Was schleppen Sie da eigentlich mit sich herum? Eine Panzerfaust, einen Minenwe r fer?«, stichelte sie, als sie ausstieg.
Er lachte spöttisch: »Sie kennen sich ja richtig gut aus.«
Sie rümpfte nur die Nase, deutete mit dem Daumen nach oben und brummte: »Wir sollten uns beeilen, es wird gleich dunkel.«
»Gut, so müssen wir
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